- Die ersten 10 Jahre
- 1902 bis nach dem 1. Weltkrieg
- 1919 bis nach dem 2. Weltkrieg
- Neugründung bis zur Einweihung der Turn- und Festhalle 1954
- 1955 bis zur 75-Jahr-Feier 1967
- 1968 bis zur 90-Jahr-Feier 1982
- 1983 bis zur 100-Jahr-Feier 1992
- 1993 bis zur Einweihung des neuen Vereinsheims und der Spitalwaldhalle 2005
- 2006 bis zur 125-Jahr-Feier 2017
- 2018 bis heute
- weitere Informationen
Unser herzlicher Dank gilt dem Arbeitskreis Chronik, im besonderen Ulrich Lauber, für die Erstellung und Ausarbeitung der Chronik des SVS!
1. Die ersten 10 Jahre
1892 – Vereinsgründung
Am Montag, dem 23. Mai 1892, treffen sich in der Gaststätte „Schwanen“ in Sillenbuch, dem heutigen Gebäude Tuttlinger Straße 96, zwölf turnbegeisterte Erwachsene und sieben Zöglinge (Jugendliche). Im Laufe des Abends entschließen sie sich, den Turnerbund Sillenbuch zu gründen.
Die Aufnahmegebühr für Mitglieder wird auf 50 Pfennig, für Zöglinge auf 30 Pfennig und der Monatsbeitrag für Mitglieder auf 30 Pfennig und für Zöglinge auf 20 Pfennig festgesetzt.
Die Anwesenden fassen einstimmig den Beschluss, den Antrag zu stellen, dass der Turnerbund Sillenbuch in den Gauverband Neckar der Deutschen Turnerschaft aufgenommen wird.
Bis Jahresende treten noch sechs neue Mitglieder und ein weiterer Zögling dem Verein bei.
Der erste „Sportplatz“ ist eine Wiese auf der eine Hütte steht, im – noch nicht bebauten – Gebiet „Landschreiber“ (in der Nähe des später errichteten Freibades).
Anmerkungen:
Im Jahre 1892 gehört die seit 1819 selbständige Gemeinde Sillenbuch zum Verwaltungsbezirk (Oberamt) Cannstatt. Nach Auflösung des Oberamtes Cannstatt kam Sillenbuch 1923 zum Oberamt Stuttgart. 1890 hatte Sillenbuch 677 Einwohner. Bei Gründung des Deutschen Reiches 1871 wurde eine einheitliche Währung, die in 100 Pfennig unterteilte Mark (Abkürzung Mk), eingeführt, die bei der Währungsreform 1923/1924 durch die Rentenmark (RM) bzw. Reichsmark (ebenfalls RM) ersetzt wurde.
Ausgewählte Sportereignisse im Jahre 1892:
In Oslo/Norwegen findet auf dem Holmenkollen der allererste Skisprungwettbewerb statt.
In Springfield/Massachusetts (USA) findet weltweit das erste Basketballspiel statt.
Der belgische Eintages-Radklassiker Lüttich-Bastogne-Lüttich wird erstmals ausgetragen.
Der Fußballverein FC Liverpool/England wird gegründet.
1893
Am 17. Februar findet die 1. Generalversammlung des Vereins in der Gaststätte Schwanen statt. Als Vereinsvorstand wird Ernst Strauß, als Kassier Adolf Beck senior und als Schriftführer Gottlob Krämer gewählt. Die Versammlung bedauert, dass der Verein noch keine Fahne bzw. keine Standarte besitzt. Die Anschaffung einer solchen muss aber zurückgestellt werden, da die finanziellen Mittel nicht ausreichen. In der Monatsversammlung im Juni teilt der Vorstand mit, dass Metzgermeister Ruff für die Beschaffung einer Standarte einen – für die damalige Zeit – hohen Betrag gestiftet hat. Die Anwesenden sind hocherfreut und ernennen Ruff zum Ehrenmitglied. Paul Beck wird zum Standartenträger ernannt.
In diesem Jahr sind acht Mitglieder und ein Zögling dem Verein beigetreten.
1894
Anlässlich der Generalversammlung im Januar wird Gottlob Krämer zum Vereinsvorstand, Albert Treiber zum Kassier, Gottlieb Krieger zum Schriftführer und Turnwart sowie Paul Krämer zum Vereinsdiener gewählt. Spannungen innerhalb des Vereins führen dazu, dass er sich im Frühsommer auflöst. Dem Vorstand gelingt es aber schon im August, den Verein mit 16 Mitgliedern und einem Zögling neu zu gründen.
1895
Bei der Generalversammlung am 19. Januar können zunächst alle Funktionärsposten besetzt werden bis auf den des Vereinsdieners. Nachdem ein jährliches Gehalt in Höhe von 3,50 Mark (Mk) für den Vereinsdiener beschlossen ist, erklärt sich Johann Lay bereit, dieses Amt zu übernehmen. Anlässlich der Monatsversammlung am 24. März kommt es zu einer längeren Debatte wegen der Anschaffung von Geräten. Schließlich wird beschlossen, eine eiserne Reckstange zum Preis von 12 Mk und ein Stemmgewicht mit 38 Kilo zum Preis von 11,40 Mk zu kaufen. Zum Jahresende verzeichnet der Verein vier neue Mitglieder und einen weiteren Zögling.
1896
Im Mai wählt die Generalversammlung Alfons Müller zum Vorstand. Das Vereinslokal wird von der Gaststätte Wilhelmshöhe (das Gebäude in der heutigen Kirchheimerstr. 71 wurde 1973 abgerissen und danach neu überbaut) in die Gaststätte Traube (Alt-Sillenbuch) verlegt.
In der Monatsversammlung im Juli ergeht einstimmig der Beschluss, dass der Verein ein Dutzend Turner-Singbücher bestellt. Die dem Verein zugehörigen Sänger bilden eine eigene Abteilung.
Mit Genugtuung nehmen die Vereinsmitglieder in der Monatsversammlung im Dezember zur Kenntnis, dass es gelungen ist, die Jugend von Sillenbuch für den Sport zu begeistern. Denn der Vorstand kann berichten, dass im Laufe des Jahres weitere zehn Zöglinge zum Verein gestoßen sind.
1897
In der Monatsversammlung im Januar wird Gotthilf Wünsch zum neuen Vorstand gewählt. Die wichtigste Entscheidung dieser Versammlung ist, dem derzeitigen Vereinsdiener Paul Krieger nur noch ein jährliches Gehalt von 2,40 Mk zu zahlen, statt wie bisher 3,50 Mk. Der Beschluss wird damit begründet, dass der Verein mit seinen finanziellen Mitteln haushalten müsse, da der Kauf einer Fahne in Aussicht genommen ist.
Im August wird das Vereinslokal wieder in den „Schwanen“ verlegt. Am 19. September spendet der Turnverein der Feuerwehr Sillenbuch ein Fahnenband zur Fahnenweihe.
In der Monatsversammlung am 28. November wird beschlossen, für den Kauf einer Fahne den Betrag von 200 bis 300 Mk zu verwenden. Da ein so hoher Betrag nicht in der Kasse ist, will man ihn durch Spenden zusammenbekommen.
Am 5. Dezember kann der neue Vorstand Christian Treiber folgende Fahnenbestellung aufgeben:
1. Seite: Grund schwarz-rot-gold, mit Aufschrift „Turnerbund Sillenbuch gegründet 1892“
2. Seite: Grund gelb, in der Mitte das Württemberger Wappen und mit der Aufschrift in den
Ecken „frisch, froh, fromm, frei“.
1898 – Fahnenweihe
Endlich ist es soweit, die Fahne kann geweiht werden. Im Rahmen der Festlichkeiten findet am Samstag, dem 18. Juni, in der Gaststätte Wilhelmshöhe ein Festbankett mit Turnen und Singen statt. Am Sonntag, dem 19. Juni, wird um 5.00 Uhr morgens die Tagwache (Weckruf) mit Böllerschüssen verkündet. Am Vormittag findet ein Preisturnen mit ca. 40 Turnern und am Nachmittag der Festzug durch Sillenbuch und die Fahnenweihe statt.
1899 – Austritt der Sänger
Die Statuten des Vereins werden in einer Ausschusssitzung am 14. Januar ausgearbeitet und in der Generalversammlung am 19. Februar von den Vereinsmitgliedern anerkannt und angenommen. Zu dieser Versammlung sind 24 Mitglieder erschienen. Der Antrag des Mitgliedes Adolf Gohl, aus dem Gauverband Neckar auszutreten und in die Freie Turnerschaft einzutreten, wird verschoben.
Die Sänger innerhalb des Vereins fühlen sich vernachlässigt, und so kommt es in der Monatsversammlung vom 9. Juli zu dem Beschluss, dass die Sänger aus dem Verein ausscheiden und den Arbeitergesangverein gründen.
1900
In der Generalversammlung am 21. Januar wird Gottlieb Allmendinger zum neuen Vorstand gewählt. Der Vereinsausschuss besteht aus sieben Mitgliedern, und dies bei einer Gesamtmitgliederzahl von etwa 40.
Der Verein nimmt mit mehreren Turnern am Kreistag in Heilbronn, am Gautag und Gauturnfest in Rohr sowie an der Gauherbstfeier in Neuhausen auf den Fildern teil.
In der Monatsversammlung vom 12. August steht die Besprechung für die am 16. September geplante Herbstfeier auf der Tagesordnung. Nach einigem Hin und Her wird jedem Vereinsmitglied das Recht zugesprochen, dass es zu dieser Feier ein Frauenzimmer mitbringen darf.
1901 – die alte Kelter als Turnhalle – erstes weibliches Mitglied
Anlässlich der Generalversammlung am 13. Januar wird Frau Mayer als erstes weibliches Mitglied in den Verein aufgenommen.
Die Beschaffung eines Turn-Barrens bereitet im März finanzielle Schwierigkeiten. Nach langem Verhandeln mit der Lieferfirma wird erreicht, dass zunächst 115,50 Mk angezahlt werden und der Rest in vier Raten zu tilgen ist. Die Turnstunden finden mangels geeigneterer Räume Dienstag- und Donnerstagabend in der „Kelter“ (heute Tuttlinger Str. 99, nach dem Abriss der Kelter 1907 wurde hier das ehemalige Rathaus mit einem kleinen Anbau, der neuen Kelter, später „Moste“, erstellt).
Im Gasthaus Krone (heute Treiberstr. 6) findet am 15. Dezember die Weihnachtsfeier mit Lotterie, komischen Vorträgen und Klavierbegleitung statt.
1902 – 10 Jahre Turnerbund
Um dem ständigen Hader, wer bei feierlichen Anlässen die Vereinsfahne tragen darf, zu entgehen, wird in der Hauptversammlung vom 12. Januar Albert Gohl zum Fahnenträger gewählt. Im Hinblick auf das in diesem Jahr stattfindende 10-jährige Stiftungsfest und die damit verbundene Arbeit wird der Ausschuss auf zehn Mitglieder erhöht. Als Neuanschaffungen an Geräten sind für dieses Jahr ein Kletterseil und ein 25-Pfund-Stein vorgesehen.
Am 15. Juni findet die Feier zum 10-jährigen Stiftungsfest statt. Dafür sind 800 rote, 100 weiße und 100 gelbe Festbänder sowie 20 Diplome gekauft worden. Aus Anlass des Festes veranstaltet der Verein am Abend in der Gaststätte Krone eine Tanzunterhaltung. Der Eintrittspreis dafür beträgt 30 Pfennig, darüber hinaus sind für jeden Tanz 10 Pfennig zu bezahlen.
Das Gauturnfest in Echterdingen am 6. Juli wird von 25 bis 30 Mitgliedern des Vereins besucht.
Am 3. Oktober findet in der „Krone“ die Herbstfeier mit Komiker und Tanzunterhaltung und am 21. Dezember die Weihnachtsfeier mit Glückshafen (Lotterie), Komiker und Klavierspieler statt.
2. 1902 bis nach dem 1. Weltkrieg
1903 – erster Vereinsausflug
Am 14. Juni findet der erste gemeinsame Vereinsausflug statt, und zwar geht es auf den
Lichtenstein.
Die Herbstfeier mit Abturnen findet in der Gaststätte Krone statt.
Die Vereinsgeräte werden durch die Anschaffung einer Stabhochsprungstange bereichert.
1904
Gottlieb Allmendinger wird in der Hauptversammlung am 10. Januar in der Gaststätte Germania (heute Buowaldstr. 24) zum fünften Mal nacheinander als Vorstand gewählt. Die Turnstunden werden festgelegt auf dienstags und freitags von 20.00 Uhr bis 22.00 Uhr sowie sonntags von 7.00 Uhr bis 9.00 Uhr.
In der Monatsversammlung vom 9. Juli in der Gaststätte Schwanen fällt der Beschluss, dass der Besuch der Turnstunden für Mitglieder unter 20 Jahren Pflicht ist.
Der Jahresausflug führt diesmal nach Reutlingen und ist verbunden mit der Teilnahme am Kreisturnfest.
Als Anschaffungen sind in diesem Jahr eine 20-Pfund-Kugel und harthölzerne Keulen zu verzeichnen.
Am 12. November resultiert aus der Monatsversammlung, dass der Verein dem „Filderturngau
der Turngemeinschaft Jahn“ beitritt.
1905
In Anerkennung seiner Verdienste als Vereinsvorstand in den zurückliegenden fünf Jahren wird Gottlieb Allmendinger in der Generalversammlung vom 6. Januar zum Ehrenmitglied ernannt. Die Statuten des Filderturngaues Jahn werden in der Monatsversammlung am 5. März angenommen.
Zusammen mit dem Radfahrverein und dem Gesangverein beteiligt sich der Verein an der
Maifeier in Sillenbuch.
Da keine geeigneten Räume zur Verfügung stehen, kann über die Wintermonate nur noch am Pferd geturnt werden, und zwar im Lokal des seitherigen Vorstandes G. Allmendinger, in der „Krone“.
Der Jahresausflug geht nach Friedrichshafen und die Weihnachtsfeier findet in der Gaststätte Wilhelmshöhe mit Komikern, turnerischen Aufführungen und Verlosungen statt.
1906
An der Generalversammlung am 14. Januar nehmen 36 Mitglieder und sieben Zöglinge teil. Das Barvermögen des Vereins beläuft sich auf 268,05 Mk.
Für die Frühjahrs-Unterhaltung am 6. Mai im Gasthaus Wilhelmshöhe wird in der Monatsversammlung vom 11. Februar folgender Beschluss gefasst: „Jedes Mitglied und jeder Zögling hat eine Dame frei. Eintritt für Nichtmitglieder 40 Pfennig.“
Am 15. März unternehmen die Mitglieder einen gemeinsamen Ausflug mit dem – sich 1904 in Sillenbuch etablierten – (sozialdemokratischen) Arbeiterverein und dem Radfahrverein. Der Jahresausflug führt nach Calw.
Der Verein nimmt an der Fahnenweihe in Echterdingen und am Gauturnfest in Waldenbuch mit mehreren Mitgliedern teil.
1907
Die Generalversammlung am 20. Januar wählt die gesamte alte Vorstandschaft wieder. Der Kassenbestand beläuft sich auf 315,06 Mk. Dem Verein gehören zur Zeit 39 Mitglieder und 7 Zöglinge an.
Im Mai nimmt der Verein an der Bannerweihe des Radfahrvereins teil. Eine Teilnahme an der Fahnenweihe des Liederkranzes wird abgelehnt aus Verärgerung darüber, dass die Sänger vom Turnerbund Sillenbuch abgesplittert sind.
Die Stiftungsfeste der Turnvereine Rohracker und Obertürkheim werden von mehreren Mitgliedern besucht.
1908
Erneut wird der alte Ausschuss wiedergewählt. Während die Mitgliederzahl gleich geblieben ist, verzeichnet der Verein nun die doppelte Zahl von Zöglingen gegenüber dem Vorjahr.
Durch die vielen Feste, die im vergangenen Jahr von Vereinsseite aus besucht werden mussten, schrumpfte der Kassenbestand zusammen. Er beträgt am 19. Januar 35,31 Mk. Für einen geplanten Turnhallenbau wird ein Fonds eingerichtet, in dem sich bereits 20 Mk befinden.
Im April wird an die Gemeinde der Vorschlag herangetragen, dem Turnerbund das Spritzenhaus (damals beim alten Sillenbucher Friedhof) als Turnhalle zur Verfügung zu stellen.
Die Frühjahrs-Unterhaltung in der „Germania“ am 20. April ist diesmal mit einem Preis-Kegeln verbunden. Die Weihnachtsfeier wird zusammen mit dem örtlichen Gesangverein „Freiheit“ veranstaltet.
1909 – Gauturnfest in Sillenbuch
Der Verein hat im vergangenen Jahr sparsam gewirtschaftet, gibt Vorstand August Lay anlässlich der Generalversammlung am 14. Januar in der „Germania“ bekannt. In der Vereinskasse befinden sich 417,12 Mk und im Turnhallenbau-Fonds 36,65 Mk.
Als Belohnung dafür, dass der Verein im Turngau Jahn bleibt und nicht in die Deutsche Turnerschaft eintritt, wird ihm die Durchführung des diesjährigen Gauturnfestes übertragen. Mit dem Gauturnfest verbunden wird das 17-jährige Stiftungsfest des Vereins.
Im Hinblick auf die Festlichkeiten finden im Frühjahr mehrere außerordentliche Versammlungen statt. Alles wird aufs Beste vorbereitet. Der Festplatz befindet sich zwischen Mahdenweg (heute Madenstr.) und Tuttlinger Straße. Die Brauerei Wiedmaier stellt bei Bierlieferung Tische und Bänke zur Verfügung. Der Sillenbucher Gesangverein „Freiheit“ und die Musikkapelle Degerloch werden zur Mitwirkung gewonnen. Die zwölf Festjungfrauen sind bestimmt. Es sind dies: Sophie Kraft, Rosa Treiber, Marta Wünsch, Elise Kraft, Emma Schweitzer, Marta Strauß, Anna Krämer, Amalie Strauß, Berta Klein, Emma Göckeler, Rosine Jehle und Wilhelmine Löffler.
Als der Tag am 11. Juli morgens um 5.00 Uhr mit Böllerschüssen und Tagwachtblasen beginnt, regnet es ununterbrochen, und die ganzen Feierlichkeiten fallen buchstäblich ins Wasser. Schnell müssen die Scheuern in der Nähe des Festplatzes notdürftig geräumt werden, so dass wenigstens das Wett-Turnen stattfinden kann.
Die Herbstfeier ist mit einem Abturnen für Zöglinge an Reck, Pferd und Barren sowie mit Wettlauf, Hochsprung, Speerstechen und Preisschießen verbunden.
1910
Der Filderturngau Jahn, dem der Verein angehört, beabsichtigt, in den Arbeiterturnerbund
einzutreten, teilt der Vorstand August Lay der Generalversammlung mit. Die anwesenden 42 Mitglieder und 15 Zöglinge nehmen keine Stellung dazu. Der Kassenbestand ist auf 453, 55 Mk angestiegen, und die Einlage im Turnhallenbau-Fonds hat sich auf 52, 56 Mk erhöht. Als wichtigste Anschaffung für das kommende Jahr steht der Kauf einer Turnmatte an.
Zum ersten Mal in seiner Vereinsgeschichte befasst sich der Turnerbund Sillenbuch mit dem Thema Fußball. In der Monatsversammlung vom 19. März in der „Rose“ bezeichnet man die Gründung von Fußballvereinen durch die Jugendlichen als sportliche Auswüchse. Der Verein will aber mit der Zeit gehen und einen eigenen Spielplatz anschaffen. Es sollen Grundstücke für einen Fußballplatz in Augenschein genommen werden. Auf die Gefahren der jugendlichen Fußballer, ohne Aufsicht Erwachsener, wird besonders hingewiesen.
Im Mai verhandeln die Vereinsverantwortlichen mit dem Waldheimverein, der 1909 ein relativ großes Gelände von der Stadt erwarb (heute an der Gorch-Fock-Straße mit Clara-Zetkin-Haus), wegen eines Fußballplatzes. Die Verhandlungen verlaufen ergebnislos.
Beim Gauturnfest in Birkach holen die Turner sechs Preise.
1911
Anfang des Jahres wird das Vereinslokal von der „Germania“ in die „Krone“ verlegt. Die
Generalversammlung findet am 22. Januar in der „Rose“ statt. Der Verein zählt nun 40 Mitglieder und 17 Zöglinge. Der alte Vorstand wird wiedergewählt. Eine Neuerung ist, dass der Vereinsdiener den Beitrag zu Hause einzieht. In der Vereinskasse befinden sich 629,44 Mk und im Turnhallenbau-Fonds 55,70 Mk.
Die Weihnachtsfeier begehen Turnerbund, Radfahrverein und Gesangverein zusammen.
1912
Vereinsinterne Auseinandersetzungen haben zur Folge, dass der gesamte Ausschuss zurücktritt. Bei der Generalversammlung am 7. Januar gelingt es lediglich, Paul Treiber als Vorstand und Karl Löffler als Kassier zu gewinnen. Vier Wochen danach findet die Wahl der weiteren Ausschussmitglieder anlässlich einer außerordentlichen Versammlung statt.
Zur Lösung der Spielplatzfrage werden vier Mitglieder bestimmt, die um ihre Arbeit nicht zu beneiden sind.
Ein Antrag aus Mitgliederkreisen, aus dem Filderturngau Jahn auszuscheiden und in den Arbeiter-Turnerbund überzutreten, stellen die Anwesenden bis auf weiteres zurück. In einer außerordentlichen Versammlung am 22. September soll nochmals über diesen Antrag abgestimmt werden. Infolge zu geringer Beteiligung wird dieser Punkt auf die Monatsversammlung am 19. Oktober in der „Rose“ verschoben. An diesem Tag beschließt dann der Verein mit zehn zu zwei Stimmen, in den Arbeiter-Turnerbund überzutreten.
1913 – Eintragung in das Vereinsregister (Amtsgericht Cannstatt)
Die Generalversammlung vom 11. Januar beschließt, eine Verschmelzung mit dem Radfahrverein und dem Gesangverein „Freiheit“ anzustreben. Dieser Beschluss wird aber in der Monatsversammlung vom 8. März wieder umgeworfen. Beachtlich ist, dass für den Vereins-Unterkassier ein Jahresgehalt von 12 Mk ausgeworfen wird.
Die vier Mitglieder, die zur Lösung der Spielplatzfrage bestimmt worden waren, sind nicht untätig geblieben und erreichen durch ihre Bemühungen wenigstens die Aufdeckung einer großen Unterlassungssünde der bisherigen Vereinsleitungen. Bei den Verhandlungen mit der Gemeinde erfahren die Spielplatz-Verantwortlichen, dass der Verein sofort ein Gemeindegelände pachten könne, wenn er eingetragen sei. Bisher war nämlich versäumt worden, den Verein ins Vereinsregister eintragen zu lassen. Schnellstens soll dieser Fehler wieder gut gemacht werden, doch die Beauftragten müssen sich beim Amtsgericht Cannstatt sagen lassen, dass eine Eintragung ins Vereinsregister nicht erfolgen kann, da die Statuten nicht dem neuen Vereinsgesetz entsprechen. Schließlich werden neue Statuten besprochen. Als Muster dient die Satzung des Turnerbundes Rohracker. Am 15. November ist es endlich soweit und der Turnerbund Sillenbuch erhält seinen Eintrag ins Vereinsregister beim Amtsgericht Cannstatt unter der Nummer 68.
1914 – Sportplatz zwischen Silberwald-, Cornelius- u. Rankestr. („2. Sportplatz“)
Der Vorstand gibt bei der Generalversammlung bekannt, dass bereits schon am 8. August 1913 ein Pachtvertrag mit der Gemeinde für die Überlassung eines kleinen Spielplatz-Geländes („2. Sportplatz“) zwischen heutiger Silberwald-, Cornelius- und Rankestraße (an dieser Stelle wurde 1937 die Volksschule, heute: deutsch-französische Grundschule, errichtet), auf die Dauer von 20 Jahren abgeschlossen worden ist.
Der zuständige Gemeindebeamte hatte also im Vertrauen darauf, dass sich der Verein alsbald ins
Vereinsregister eintragen ließe, gegen seine Bestimmungen gehandelt – möglicherweise
war er Vereinsmitglied. Die Einzäunung des Platzes nimmt der Verein im Laufe des Jahres vor. Die Hütte auf dem Platz wird entweder von Zimmermeister Mack oder von Wagnermeister Maier gestellt. Die Platzeinweihung erfolgt am 23. August.
Am 11. Oktober findet in Untertürkheim der Bezirkstag statt. Der Verein nimmt daran teil.
Infolge der Mobilmachung haben verschiedene Vereine den Turnbetrieb eingestellt. Der Turnerbund Sillenbuch will alle Möglichkeiten ausschöpfen, um weiter turnen zu können.
Der Anschluss an die Jugendwehr (Organisation zur vormilitärischen Ausbildung) findet strikte Ablehnung. Der Vorstand Paul Treiber kommt im Oktober als Verwundeter von der Front zurück.
Anmerkung:
Der 1. Weltkrieg begann am 28.07.1914 und dauerte bis zum 11.11.1918.
Von den ca. 900 Sillenbucher Einwohnern waren 1915 ca. 140 im Krieg. 29 Sillenbucher Soldaten starben.
1915
Die Gesamtmitgliederzahl beträgt 60 Mitglieder. Die Generalversammlung am 16. Januar gedenkt unter Leitung des neuen Vorstandes Karl Krämer der ersten vier Gefallenen des Vereins. Der gesamte Sportbetrieb ist ziemlich eingeschränkt. Die Turnstunden müssen mit denen des Turnerbundes Rohracker zusammengelegt werden. Zu den Übungsabenden müssen die Turner nach Rohracker.
1916
Ein großer Teil der Vereinsmitglieder befindet sich beim Militär.
Hauptlehrer Otto Jäger stellt sich als Übungsleiter für die Turner zur Verfügung. Trotz der widrigen Umstände kann eine Faustball-Mannschaft an den Serienspielen teilnehmen.
1917
In diesem Jahr tritt der Verein nach außen hin so gut wie nicht in Erscheinung. Nahezu der gesamte Sportbetrieb liegt brach. Nur zwei oder drei Turner beteiligen sich am gering besuchten Bundesturnfest in Esslingen.
1918
Ganze zwei Monatsversammlungen finden in diesem Jahr statt. Der klägliche Rest der Vereinsmitglieder lässt sich aber den zur Tradition gewordenen Jahresausflug nicht nehmen. Er führt dieses Mal mit der Bahn nach Göppingen.
3. 1919 bis nach dem 2. Weltkrieg
1919 – Verschmelzung mit dem Radfahrverein, damit über 100 Mitglieder
Nach dem Ersten Weltkrieg, am 1. Februar, findet endlich wieder eine Generalversammlung statt. Das Vereinsvermögen besteht aus 78,80 Mark.
Die Turnstunden werden auf mittwochabends von 20:00 Uhr bis 21:00 Uhr festgesetzt. Übungsort ist die Gaststätte Krone. Die Monatsversammlung am 19. Mai fasst den Beschluss, der Vereinsausschuss solle über eine Verschmelzung mit dem 1903 gegründeten Radfahrverein entscheiden und mit der Gemeindebehörde wegen einer Turnhalle verhandeln.
Die Monatsversammlung am 12. Juli beschließt folgende Anträge für den Bundesturntag:
„Fußball- und Leichtathletikwettkämpfen ist Bewegungsfreiheit zu gewähren. Die Gründung
von Sportabteilungen innerhalb der Turnvereine ist zuzulassen und zur Gewinnung der Fußballspieler zu fördern“. Weiterhin wird im Juli beschlossen, nicht mehr auf den Bau einer neuen Turnhalle zu pochen.
Obwohl bei einem großen Teil der Mitglieder kein Interesse festzustellen ist, kommt es am 5. September anlässlich einer außerordentlichen Monatsversammlung zur Verschmelzung mit dem 1903 gegründeten Sillenbucher Radfahrverein. Ab diesem Zeitpunkt trägt der Verein den Namen Arbeiter-Turn- und Radfahrverein Sillenbuch. Erster Vorstand wird der seitherige Vorstand des Turnerbundes, Alfred Treiber. Entsprechend den bisherigen Vereinslokalen wird bestimmt, dass in Zukunft die Versammlungen in der „Krone“ und die Ausschusssitzungen in der „Rose“ (heute Tuttlinger Straße 70) abgehalten werden.
Auf der Monatsversammlung am 12. Oktober rufen die Anwesenden eine Altersriege ins Leben.
Die Gründung der Leichtathletikabteilung erfolgt am 13. November.
Der Verein zählt jetzt rd. 120 Mitglieder.
1920
Bei der Generalversammlung im Januar ist zu erfahren, dass der Kassenbestand 617,53 Mark und der Inventarbestand 2.265,10 Mark beträgt. An die Gemeinde will man ein Gesuch zur Überlassung der bisherigen Kelter als Übungsraum richten.
Weiter wird in diesem Jahr der Entschluss gefasst, eine Fußballabteilung zu gründen.
Gleichzeitig aber betonen die Vereinsoberen, dass Zöglingen das Fußballspielen verboten ist, wenn sie nicht am Turnen teilnehmen. Für Nichtbefolgen wird der Ausschluss aus dem Verein angedroht. Die Monatsversammlung am 13. November erteilt die Genehmigung zum Kauf des ersten vereinseigenen Fußballs.
Die Gemeinde lehnt zunächst das Gesuch ab, die Kelter als Übungsraum zur Verfügung zu stellen.
Dafür dürfen die Turnstunden fortan im Spritzenhaus abgehalten werden. Doch schließlich stimmt der Gemeinderat mit knapper Mehrheit zu, die funktionslos gewordene Kelter zur Turnhalle umzugestalten.
1921 – Einweihung der Turnhalle (ehemalige Kelter)
Der Vereinsausschuss umfasst bei der Generalversammlung am 16. Januar bereits schon 17 Mitarbeiter. Der Verein ist größer geworden. Er nennt sich nun Freie Sportvereinigung
Sillenbuch. Der Kassenbestand beläuft sich auf 1.699,82 Mk und man kann es sich erlauben, dem Vereinsdiener 25 Mk und dem Polizeidiener 50 Mk Jahresgehalt zu bezahlen.
Der Verein macht eine Eingabe an die Stadt Stuttgart, dass die Gemeinden Sillenbuch und
Riedenberg einen gemeinsamen Sportplatz bekommen. Bei der Monatsversammlung am 16. April wird Ferdinand Schweitzer zum ersten Spielleiter der Fußballabteilung bestimmt.
Nach langem Warten kann am 3. Juli endlich die neue Turnhalle, die ehemalige Kelter, eingeweiht werden. Damit verbunden wird ein Sommernachtsfest.
1922
In diesem Jahr feiert die Turnabteilung ihr 30-jähriges Bestehen.
In der Generalversammlung wird seitens der Turner der Antrag eingebracht, die Versammlung
möge beschließen, eine Damenriege zu gründen. Der Kassenstand ist in etwa gleich geblieben. Nach einem neuen Beschluss erhält der Unterkassier ein jährliches Gehalt in Höhe von 75 Mark.
1923
Bei einer Gesamtmitgliederzahl von 123 umfasst der Ausschuss allein 21 Mitglieder. Der
Kassenstand am 20. Januar beträgt 25.613,50 Mk. Der Mitgliedsbeitrag wird auf 30 Mk vierteljährlich festgesetzt. Bei diesem Kassenbestand und der steigenden Geldentwertung verwundert der großzügige Beschluss der Generalversammlung nicht, der da lautet: „Die Utensilien von Fußballspielern werden von der Vereinskasse bezahlt“.
Die Gemeinde teilt dem Verein mit, wenn er eine Verbesserung seines Sportplatzes an der Silberwaldstraße erreichen wolle, so müsse er mit eigenen Kräften den Platz umgraben. Finanzielle oder materielle Unterstützung durch die Gemeinde sei nicht zu erwarten. Die Mitglieder nehmen
die Arbeiten umgehend auf und stellen den Platz fertig. Der Sportplatz wird ab Juni auch sonntags bewirtschaftet.
Der im Jahre 1922 von den Turnern eingebrachte Antrag, eine Damenriege zu gründen, findet weiterhin keinerlei Zustimmung.
Am Abend des 12. September verabschieden die Vereinsmitglieder Emil Schweitzer und Böpple, die nach Amerika auswandern.
Aufgrund der inzwischen herrschenden Hyperinflation wird in der Ausschusssitzung vom 7. Juni der monatliche Grundbeitrag für Mitglieder auf 500 Mk festgesetzt. Für den Monat September sind die Monatsbeiträge wie folgt festgelegt: Beschäftigte 5 Millionen Mk – Zöglinge 2,5 Millionen Mk – Kurzarbeiter 2,5 Millionen Mk – Arbeitslose beitragsfrei
Im November beträgt der Monatsbeitrag für Mitglieder unglaubliche 50 Milliarden Mark.
Der Kassenbestand hat sich im November – das heißt vor der Währungsreform – auf die astronomische Höhe von 2.140.262.875.893,30 Mark (in Worten: Zwei Billionen…) „erhöht“.
Gegen Jahresende erfährt die Vereinsführung, dass 34 Radfahrer geschlossen aus der Sportvereinigung austreten wollen.
Anmerkung:
In Folge der Kriegskosten des 1. Weltkrieges und der anschließenden Reparationszahlungen an die Siegermächte kam es in Deutschland zu einer Inflation, die ab Mitte 1922 in eine Hyperinflation überging. Dadurch war die bisherige Währung praktisch wertlos. Mit der Währungsreform am 15. November 1923 wurde die Inflation durch Einführung einer neuen Währung, der Rentenmark (Abk. RM), gestoppt. Eine Billion Mark entsprachen einer Rentenmark. Am 30. August 1924 wurde dann die Reichsmark (Abk. ebenfalls RM) als offizielles Zahlungsmittel eingeführt, die wertgleich mit der Rentenmark war.
1924 – Austritt der Radfahrer
Vorstand Alfred Treiber übergibt seine Vereinsleitung nur kurzfristig an Karl Nägele.
Die Fußballmannschaft nimmt zu Jahresbeginn in ihrer Gruppe den zweiten Tabellenplatz ein. Der Verein bemüht sich darum, einen Fußballtrainer zu bekommen.
Die Radfahrer betreiben ihren Austritt aus der Sportvereinigung. Sie sollen ihr Inventar zurückerhalten. Der Ausschuss des Vereins erhält sämtliche Vollmachten in Radfahrerangelegenheiten. Im Laufe des Jahres verlassen die Radfahrer den Verein.
Der Verein ist damit auf 64 Mitglieder und 16 Zöglinge zusammengeschmolzen.
Ab Mai wird der Mitgliederbeitrag auf monatlich 40 Pfennig festgesetzt, Zöglinge zahlen 15 Pfennig.
Das bevorstehende Bezirksturnfest wirft seine Schatten voraus. Es ist Thema zweier Ausschusssitzungen.
Der Gemeinderat Sillenbuch erteilt im September die offizielle Konzession zur Bewirtschaftung der Hütte am Sportplatz. Mit der Bewirtschaftung werden August Lay und Wilhelm Steinle betraut. Die Firma Epple in Degerloch liefert das Holz an für die neuen Fußballtore.
Zur Durchführung seines 60-jährigen Jubiläums benützt der Gesangverein Liederkranz Sillenbuch den Sportplatz und bezahlt dafür an den Verein 100 RM.
1925
Vorstand Alfred Treiber stellt anlässlich der Generalversammlung am 1. Februar fest, dass im vergangenen Jahr zehn neue Mitglieder und zehn weitere Zöglinge zum Verein gefunden haben. Das Vereinsvermögen hat sich durch die Währungsreform von dem Billionenbetrag auf 367,66 RM reduziert.
Mit allen Mitteln soll nun der Bau einer Halle am Sportplatz in Angriff genommen werden.
Sie soll ein Gemeinschaftswerk von Sportvereinigung, Radfahr- und Gesangverein werden.
Erste Besprechungen über das Bauprojekt werden mit Eduard Steinle (damaliger Gemeinderat) geführt. Zur Finanzierung des Baus wird ein Bau-Fonds-Monatsbeitrag in Höhe von 1 RM für jedes Mitglied festgesetzt.
Am 11. Oktober nimmt der Verein am Stadtlauf (Staffellauf in Stuttgart) teil. Über die Platzierung schweigt sich das Protokoll aus.
1926
Die Mitgliederzahl ist auf 97 angestiegen, der Kassenbestand etwa gleich geblieben.
Zu Anfang des Jahres steht die Fußballmannschaft in der zweiten Klasse an dritter Stelle.
Der Eintritt bei Fußballspielen beträgt für Nichtmitglieder 30 Pfennig während Mitglieder freien Eintritt haben. Die Einzäunungspfosten um den Sportplatz stellen Mitglieder aus Beton her.
Der Vereinsausflug im Mai führt die Mitglieder nach Botnang, und im Juni nimmt der Verein gemeinsam an der Hochzeit des Zeugwarts Hermann Eblen teil.
Im Laufe des Sommers schafft der Verein zum ersten Mal Vereinspostkarten an. Der Ausschuss genehmigt den Kauf eines Faustballes.
Im August schlägt der Verein der Gemeinde vor, beim Wasserbehälter (vermutlich am heutigen Ilse-Beate Jäckel-Weg) einen neuen Sportplatz anzulegen. Die Gemeinde lehnt den Vorschlag ab und bietet ein Gelände am „Denneleswald“ (vermutlich oberer Teil des Mahdenwaldes unterhalb des heutigen Ostfilderfriedhofes) zum Kauf an. Letzten Endes scheitern aber der Kauf und die Neuanlage eines Platzes an den zu hohen Kosten.
So spielen die Fußballer eben auf dem bisherigen Platz an der Silberwaldstraße weiter. Ab Herbst richten die Vereinsmitglieder den Platz neu her. Sie führen die Grabarbeiten zur Verlegung einer Wasserleitung von der Kirchheimer Straße zum Sportplatz selbst aus. Die Rohre werden von Schmiedemeister Oelschläger verlegt.
1927
In der Generalversammlung am 30. Januar löst Hermann Eblen den bisherigen Vorstand Alfred Treiber ab. Der Monatsbeitrag wird für Mitglieder auf 1 RM festgesetzt, wovon die Hälfte in den Bau-Fonds fließt. Es fällt der Beschluss, in der Hütte am Sportplatz elektrisches Licht zu installieren. Auch am Sportplatz wird fleißig gearbeitet und Stangen für die Fangnetze angeschafft. Ab 10. April ist der Sportplatz wieder bespielbar. Die Fußballabteilung veranstaltet einen Werbefußballtag.
Die Turner beteiligen sich am Bezirksturnfest in Sindelfingen. Die 1. Faustballmannschaft wurde Gruppenmeister.
1928
So schwer es dem Kassier Adolf Beck auch fällt, in der Generalversammlung vom 14. Januar muss er berichten, dass der Verein zum ersten Mal in seiner Geschichte Schulden hat, und zwar in Höhe von 1.151,82 RM. Die Schulden stammen aus Handwerker-Rechnungen für den Sportplatzumbau.
Die Fußballabteilung kann wegen Spielermangels derzeit nur Privatspiele austragen. Die Hütte auf dem Sportplatz soll in Zukunft von zehn Vereinsmitgliedern abwechslungsweise bewirtschaftet werden.
1929
Laut der Generalversammlung haben sich zur allgemeinen Befriedigung die Schulden des Vereins auf 489,89 RM verringert. Die Wirtschaftskasse hat einen Überschuss von 85,37 RM.
Zusammen mit dem Radfahrverein wird im Februar der Antrag eingereicht, die Turnhalle (frühere Kelter) mit einem Dielenboden auszulegen.
Die Fußballabteilung konnte in der vergangenen Saison wegen Spielermangels nur acht Spiele austragen. Für die kommende Saison ist wieder eine Mannschaft gemeldet. Bei Auswärtsspielen soll in Zukunft der Fahrpreis von mehr als 2 RM vom Verein vergütet werden.
Um die Turnabteilung ist es sehr ruhig geworden. Sie tritt nach außen hin kaum mehr in Erscheinung.
Der nach Amerika ausgewanderte Reinhold Schweitzer stiftet fünf Dollar für die Vereinskasse.
1930
Im Januar hat der Verein im Gegensatz zu den beiden vergangenen Jahren bereits wieder ein Guthaben, und zwar in Höhe von 775,53 RM. Im Mai müssen für die Kantine Geschirr und Bestecke angeschafft werden, so dass es aus finanziellen Gründen unmöglich ist, in diesem Jahr eine Herbstfeier zu veranstalten. Trotzdem wird die Mitgliederwerbung weiterhin intensiv betrieben.
1931
Die Werbung hat sich gelohnt. Zu Beginn des Jahres erreicht die Mitgliederzahl wieder die 100. Die finanzielle Lage bleibt aber weiterhin angespannt.
Die eigenen Mittel reichen nicht aus, um die Kosten für die Sportplatzumzäunung bezahlen zu können. Aus diesem Grund muss bei der Darlehenskasse Sillenbuch ein Kredit aufgenommen werden. Wegen der schlechten Wirtschaftslage fällt in diesem Jahr die Weihnachtsfeier aus.
1932
Die Ereignisse des folgenden Jahres zeichnen sich bereits schon ab. Der Sportverkehr erlahmt fast gänzlich. Der Ausschuss beschließt deshalb auch, aus Anlass des 40-jährigen Jubiläums nichts zu unternehmen. Der letzte gefasste Beschluss ist der, am Sportplatz einen Umkleideraum zu errichten. Aber dazu kommt es nicht mehr.
1932 bis 1947
Die Protokollbücher aus den Jahren 1932 bis 1947 wurden durch einen Brand vernichtet, so ist auch nicht bekannt, ob und gegebenenfalls wie viele Sillenbucher Turner am 15. Deutschen Turnfest, das 1933 in Stuttgart stattfand, teilnahmen.
Aus den Erinnerungen von älteren Vereinsmitgliedern, die in 1967 befragt wurden, ergibt sich für die Zeit von 1932 bis 1947 – kurz zusammengefasst – folgendes Bild:
Da die Freie Sportvereinigung Sillenbuch Mitglied des Arbeiter-Turn- und Sportbundes ist, wird sie von den Nationalsozialisten bereits schon im März 1933 (im Zuge des sog „Gleichschaltungsgesetzes“) aufgelöst. Der neue Vorstand Fritz Dreizler ist nur kurz im Amt. Das gesamte Vereinsvermögen wird beschlagnahmt.
Nach mehreren Besprechungen mit der NSDAP und Fürsprache einiger einflussreicher Persönlichkeiten darf der Verein im Jahre 1934 wieder gegründet werden, allerdings unter dem Namen Sportverein Sillenbuch (SVS). Das konfiszierte Vereinsvermögen bekommt er zurückerstattet.
Ratsschreiber Matthes wird als kommissarischer Vorstand eingesetzt. Dieser Mann stellt Vereinsinteressen über Parteiinteressen.
So kommt es, dass der Verein bald wieder 60 Mitglieder zählt, wovon etwa ein Drittel Jugendliche sind. Der Sportbetrieb wird wieder aufgenommen und mit starken Mannschaften und guten Erfolgen nimmt der Verein an bedeutenden Kreis- und Bezirksveranstaltungen teil.
Nach Wegzug von Ratsschreiber Matthes übernimmt 1935 wieder Hermann Eblen die Vereinsführung und Wilhelm Kamm den Posten des Kassiers.
Im Jahre 1936 wird – ohne Rücksichtnahme auf sportliche Belange – das Sportplatzgelände
durch die neue Volksschule zum Teil überbaut. Übrig bleibt dem Verein die Hälfte des bisherigen Geländes. Die Wirtschaftsbaracke muss verkauft werden.
Die bisher selbständige Gemeinde Sillenbuch wird 1937 in die Stadtgemeinde Stuttgart eingemeindet. Im Eingemeindevertrag wird Sillenbuch folgendes versprochen: „Die Stadt Stuttgart wird sobald als möglich eine Turn- und Festhalle errichten und einen Turn- und Sportplatz anlegen“.
Mit Kriegsbeginn im Jahre 1939 kommt der gesamte aktive Sportbetrieb im Verein erneut zum Erliegen. Ein paar wenige Getreue verwalten und verwahren das Vermögen sowie Inventar und übergeben dieses im Jahre 1947 dem neugegründeten Verein.
Anmerkung:
Die Zeit des Nationalsozialismus (auch NS-Zeit und Nazi-Diktatur genannt), das sog. Dritte Reich, begann am 30. Januar 1933 durch die Machtübernahme von Hitlers Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP).
Vom 21. bis zum 31. Juli 1933 fand in Stuttgart das 15. Deutsche Turnfest statt. Die Nationalsozialisten nutzten das Turnfest zu einer propagandistischen Massenveranstaltung. Zum Turnfest selbst kamen mehrere Hunderttausend Besucher, von denen mindestens 50.000 aktiv teilnahmen.
1936 wurden in Berlin die Olympischen Sommerspiele veranstaltet.
Der 2. Weltkrieg dauerte vom 30. September 1939 bis zum 8. Mai 1945. Auch in Sillenbuch, Heumaden und Riedenberg wurden grundsätzlich alle wehrpflichtigen Männer über 18 Jahre zum Militär (Wehrmacht) eingezogen. Bei den Fliegerangriffen der Alliierten im gesamten Stuttgarter Stadtgebiet wurden ca. 4.500 Menschen getötet. Neben 14 getöteten Zivilisten hat Sillenbuch mindestens 95 gefallene Soldaten zu beklagen. Die Anzahl der getöteten Mitglieder des SVS ist nicht bekannt. Vom TSV Heumaden sind 12 Mitglieder im Krieg gefallen. In Sillenbuch und Heumaden wurden zudem viele Häuser zerstört. In Riedenberg, das von Bomben weitgehend verschont geblieben ist, starb eine Person. An der Front kamen 14 Riedenberger ums Leben.
Stuttgart wurde am 21./22. April 1945 von den Franzosen besetzt. Im Rahmen eines Gebietstausches kam die ganze Stadt im Juli 1945 unter amerikanische Besatzung. Die amerikanische Militärregierung organisierte notdürftig die völlig zusammengebrochene Stadtverwaltung und besetzte die wichtigsten Posten im Rathaus mit Personen, die keine NS-Vergangenheit hatten. Mit Genehmigung der Amerikaner gründeten sich sog. Arbeitsausschüsse, die in Selbsthilfe die Organisation des täglichen Lebens der Bürger in die Hand nahmen. Nach der Einrichtung neuer Stadtbezirke wurden Anfang 1947 Bezirksbeiräte bestellt. Bezirksvorsteher für den Stadtbezirk Sillenbuch (zusammen mit Heumaden und Riedenberg) wurde Rechtsanwalt Dr. Paul Grünberg.
Eine Folge des 2. Weltkrieges war auch die Teilung Deutschlands in 2 Staaten. Am 23. Mai 1949 wurde die Bundesrepublik Deutschland (BRD) und am 7. Oktober 1949 die Deutsche Demokratische Republik (DDR) gegründet.
4. Neugründung bis zur Einweihung der Turn- und Festhalle 1954
1947 – Wiedergründung des Sportvereins
Als sich die äußeren Verhältnisse nach dem Zusammenbruch des Dritten Reiches wieder zu normalisieren beginnen, finden sich am 9. August 1947 in der Gaststätte „Wilhelmshöhe“ (Kirchheimer Str. 71) zur Wieder-Gründungsversammlung des Sportvereins Sillenbuch 50 Sillenbucher Bürger zusammen. Die Initiatoren dieser Versammlung sind die Herren Eugen Wiedmann, Dr. Paul Grünberg (Bezirksvorsteher), Fritz Strobel und Willi Oelschläger.
1. Vorsitzender wird Eugen Wiedmann. 25 aktive und 9 passive Mitglieder treten dem Verein bei. Der Verein hat zunächst eine Fußball- (Abteilungsleiter Willi Senn) und eine Schwimmabteilung. Der damalige Landessportbeauftragte, Fritz Strobel aus Sillenbuch, stellt die Vereinssatzungen auf. Der Verein tritt, um der Fußballmannschaft Verbandsspiele zu ermöglichen, bald dem Landessportverband bei.
Die Fußballmannschaft mit Trainer Philipp Dellemann muss in der untersten Klasse, der B-Klasse, beginnen. Das erste Spiel findet gegen den TV Kemnat statt.
Als erste Veranstaltung führt der Verein im ehemaligen Löschteich (heute „Bädle“) ein Werbe-Schwimmfest durch. Große Sorgen bereitet die Beschaffung von Übungsplätzen und Übungsräumen. Man ist auf Hilfe von außen angewiesen. Die Fußballer kommen auf dem Platz des Kaufmännischen Vereins in Degerloch unter. Die Turner können die alte Turnhalle (die Kelter bzw. später Moste, Anbau am alten Rathaus in der Tuttlinger Str. 99) nicht mehr benützen. Im Waldheim (Clara-Zetkin-Haus) stehen momentan zwei Räume für „alle Sportarten“ zur Verfügung.
Am 1. Dezember gründen die Mitglieder im Gasthaus „Rose“ (Tuttlinger Straße 70) noch eine weitere Abteilung: die Ski-Abteilung.
Sowohl die Schwimm- als auch die Ski-Abteilung treten allerdings in den Folgejahren nicht mehr besonders in Erscheinung.
Trotz großer Schwierigkeiten wird für die Kinder eine Weihnachtsfeier abgehalten.
Anmerkung:
Am 1. März 1947 wird der Stuttgarter Stadtbezirk Sillenbuch mit den Stadtteilen Sillenbuch (5.132 Einwohner), Heumaden (1.682) und Riedenberg (812) eingerichtet. Der Turn- und Sportverein (TSV) Heumaden 1893 e.V. wird ebenfalls wieder gegründet. Den Turnverein Riedenberg von 1892 gibt es schon seit geraumer Zeit nicht mehr. Das Einzugsgebiet des SV Sillenbuch ist somit vorwiegend Sillenbuch und Riedenberg.
1948
Die erste Generalversammlung nach der Wiedergründung bestätigt die gesamte Vorstandschaft in ihrem Amt. Otto Kaiser wird als Abteilungsleiter für die Turn- und Leichtathletik-Abteilung gewählt. Eine Tischtennis-Abteilung (kurz: TT-) mit Abteilungsleiter Adolf Unger wird gegründet. Die Mitgliederzahl ist auf 135 angewachsen.
Das kleine Vereinsvermögen schmilzt bei der Währungsreform am 20./21. Juni1948 – aufgrund des Umrechnungskurses von Reichsmark/Rentenmark auf Deutsche Mark bzw. Pfennige (100 RM = 6,50 DM) – so sehr zusammen, dass sogar die Räume im Waldheim infolge Geldmangels (zumindest vorläufig) aufgegeben werden müssen. Trotzdem zeigt der Verein eine stetige Aufwärtsentwicklung.
Weitere Mannschaften nehmen am Sportbetrieb und an Wettkämpfen teil, u. a. auch eine Damen-Feldhandballmannschaft (Abteilungsleiter und Trainer Erwin Pohl).
Tischtennisspieler und Turner finden in der sog. „Lettenhalle“ im Gebiet der Landstadt für einige Monate Unterkunft. Danach können die Tischtennisspieler im Waldheim ihre Platten aufstellen, die Turner müssen im Freien auf dem Gelände der Volksschule (heute deutsch-französische Grundschule) Sport treiben.
Es gibt eine separate, abteilungsübergreifende Jugendabteilung. In den ersten Nachkriegsjahren herrscht in der Bevölkerung große Not an fast allen Dingen des täglichen Lebens, daher können zunächst nicht viele Jugendliche dem Verein beitreten. Ende der vierziger Jahre entsteht dennoch eine Fußball Jugend-Mannschaft.
Auf der Suche nach einem Sportplatz wendet sich der Verein an die Stadt Stuttgart mit der Bitte, ein Ersatzgelände für den vor dem Krieg enteigneten Sportplatz (jetzt Areal der Volksschule) zur Verfügung zu stellen.
1949 – Eintrag in das Vereinsregister (Stuttgart) – Bau des Sportplatzes am Spitalwald
Am 07.07.1949 wird der Verein in das Vereinsregister unter der Nr. VR 302 und dem Namen „Sportverein Sillenbuch 1892 e.V.“ mit Satzung vom 09.08.1947 eingetragen.
Die Stadt stellt dem Verein ein Gelände im Spitalwald – ein Besitz der Bürgerhospitalverwaltung – zur Verfügung. Dieses Waldstück war durch Fliegerbomben stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Der Verein pachtet das Gelände.
Nachdem der Bau eines Sportplatzes am Spitalwald genehmigt ist, konzentrieren sich die Sorgen auf die Beschaffung der erforderlichen Mittel. Der Verein ruft zum Kauf von sogenannten „Bausteinen“ im Wert von 1 bzw. 2 DM auf. Die alten Baumwurzeln werden in vereinter Arbeit von Vereinsmitgliedern und Bevölkerung ausgegraben, zum Teil sogar gesprengt. Sie finden als Brennholz in dieser schlechten Zeit gute Verwendung.
Es gelingt, für die Planierung des Sportplatzgeländes die amerikanische Armee zu gewinnen. Dem Verein bleibt die sehr schwierige Aufgabe, nachts die Planierraupe und die Treibstoffvorräte zu bewachen.
Im Sommer hilft die Brauerei Dinkelacker mit, am Rande des Platzes eine einfache Holzbaracke zu errichten, die die Vereinsmitglieder jeweils am Wochenende bewirtschaften. Das „Häusle“ ist zwar erst ein bescheidener Anfang auf dem Weg zu einem Vereinsheim, es gibt aber dem SVS erstmals nach 1936 wieder einen Treffpunkt.
Die Feinplanierarbeiten werden einer Firma übertragen, außerdem wird ein Lichtanschluss gelegt. Die Baukosten in Höhe von etwa 8.000 DM sind 1949 enorm hoch. Die Vereinsmitglieder werden daher verpflichtet, entweder 20 Stunden auf dem Platz zu arbeiten oder aber eine Umlage von 10 DM zu bezahlen.
Die erste Fußballmannschaft schafft bereits in ihrer 2. Saison mit Spielertrainer Herbert Kaiser als Pokalsieger den Aufstieg in die A-Klasse. Im Gasthaus „Rose“ findet daraufhin die erste feuchtfröhliche Meisterschaftsfeier statt.
1950 – Sportplatzeinweihung
Auch das Jahr 1950 bringt ein weiteres Steigen der Mitgliederzahl. Ein großes Ereignis ist die am 20. August erfolgte Sportplatzeröffnung. Die Vereinsmitglieder veranstalten einen Festzug durch Alt-Sillenbuch. Am Tag zuvor fand ein Sommernachtsfest statt. Hierzu wurde ein Bierzelt aufgestellt. Obwohl alle Redner vor dem Eröffnungsspiel dem Verein auf seinem neuen Platz alles Gute wünschen, gleicht der Sportplatz schon im Herbst einem Schlammfeld. Der Einbau einer Drainage, auf den nicht zuletzt aus finanziellen Gründen verzichtet worden war, wird unumgänglich, da sich der auf dem Platz vorhandene „Lehmboden“ als praktisch wasserundurchlässig erweist.
So muss der Verein wenige Monate nach Eröffnung des eigenen Platzes schon wieder ausziehen und ein neues Unterkommen suchen. Es gelingt nach vielen Schwierigkeiten, die Fußballer auf dem Platz von Jahn Stuttgart und die Handballerinnen auf dem Platz vom Stuttgarter TV in Degerloch (heute: beide Vereine TUS Stuttgart) unterzubringen.
Die 1. Tischtennis-Herrenmannschaft steigt nach der Spielzeit 1949/1950 in die Bezirksklasse auf.
1951
In der Generalversammlung im Januar teilt der 1. Vorsitzende Eugen Wiedmann mit, dass er aus beruflichen Gründen gezwungen sei, sein Amt niederzulegen. Neuer Vorsitzender wird Erwin Pohl. Die Versammlung ernennt Eugen Wiedmann zum Ehrenvorsitzenden.
Durch viele freiwillige Arbeitsstunden der Mitglieder, wird auf dem Sportplatz am Spitalwald die Drainage verlegt. Da sich der Boden durch Einsäen von Raps nicht wesentlich verbessern lässt, muss zusätzlich Humus angefahren werden. Die Stadt Stuttgart und die Toto-Gesellschaft helfen durch Zuschüsse, das Sportplatzproblem zu lösen.
Das „Häusle“ wird durch einen Anbau auf eine Grundfläche von 12 mal 4 Quadratmeter erweitert. Zusammen mit dem Liederkranz und dem Handharmonika-Club wird am 11. und 12. August ein Sommernachts- bzw. Kinderfest durchgeführt.
Inzwischen wurde in Sillenbuch ein Jugend- und Bürgerhausverein gegründet, dem auch der SVS beitritt. Dieser Verein hat es sich unter der Initiative von Bezirksvorsteher Dr. Paul Grünberg zur Aufgabe gemacht, mit finanzieller Unterstützung durch den John-McCIoy-Fonds und der Stadt Stuttgart, in Sillenbuch ein Jugendhaus zu errichten. Der SVS tritt an diesen Verein einen Teil seines Geländes am Sportplatz zum Bau des Hauses ab. Dafür soll der SVS Umkleide- und Wirtschaftsräume in dem Gebäudekomplex erhalten. Mit dem Bauvorhaben wird nach den Plänen von Architekt Jäger nach der feierlichen Grundsteinlegung durch Oberbürgermeister Dr. Arnulf Klett im September begonnen.
Da immer mehr Vereine ihre Fußball-Mannschaften zu den Verbandsspielen anmelden, wird im Spieljahr 1951/1952 eine neue unterste Klasse, die C-Klasse, gegründet. Die Erste des SVS wird der B-Klasse zugeordnet.
1952 – 60 Jahre Sportverein Sillenbuch
In diesem Jahr wird – ausgehend von der ursprünglichen Gründung des Vereins 1892 – das sechzigjährige Jubiläum gefeiert. Anlässlich des Festes reitet der Bezirksvorsteher Dr. Grünberg, begleitet von weiteren Reitern, auf dem „Amtsschimmel“ an der Spitze des Festzuges durch Alt-Sillenbuch.
Richard Krämer wird Hauptkassier. Das Jahr bringt bezüglich des Jugendhauses einen schweren Rückschlag. Es stellt sich heraus, dass die vorhandenen Mittel in Höhe von 144.000 DM nicht ausreichen. Der Bau wird eingestellt, nachdem das Geld aus dem McCIoy-Fonds verbaut ist. Eine rasch organisierte Haussammlung erbringt die im Hinblick auf die Baukosten bescheidene Summe von rund 2.500 DM.
Der Verein kann jedoch die Arbeiten am Sportplatz (Einebnen, Auslesen der Steine, Einsäen und Walzen) ohne Schuldenaufnahme abschließen.
1953 – 2. Sportplatzeinweihung und Erstellung einer Beleuchtungsanlage
Nach Auflösung des Jugend- und Bürgerhausvereins übernimmt die Stadt Stuttgart erfreulicherweise die Weiterführung des Bauprojektes, jetzt als „Turn- und Festhalle“ (bzw. Turn- und Versammlungshalle). Für den Verein ist eine „Bierschwemme“ (Gaststätte) vorgesehen, die er selbst bewirtschaften kann. Der Um- und Weiterbau der Halle beginnt noch im Frühjahr.
Am 12. August findet die zweite Sportplatzeinweihung statt. Es ist wieder ein großes Fest mit Umzug und vielen prominenten Gästen, an der Spitze OB Dr. Klett.
Der Verein ruht sich aber nicht auf seinen Lorbeeren aus. Noch im selben Jahr errichtet er für den neuen Platz eine Beleuchtungsanlage mit Holzmasten sowie zwei Weitsprungbahnen.
Als Meister der B-Klasse ist die 1. Fußballmannschaft berechtigt, an den Aufstiegsspielen teilzunehmen. Leider wird der Aufstieg durch missliche Umstände nicht geschafft.
Die Damen-Feldhandballmannschaft konnte in den letzten Jahren mit einem zwischenzeitlichen Kader von 20 Spielerinnen beachtliche Erfolge erzielen. Für das Spieljahr 1953/1954 kann jedoch nur noch mit Mühe ein Team gestellt werden, da mehrere Spielerinnen in den Hafen der Ehe einliefen oder auswanderten. Nachdem nur noch ein Rumpfteam übrigbleibt, erfolgt die Abmeldung von den Verbandsspielen und auch das Aus der Abteilung. Die restlichen Spielerinnen wechseln in die TT-Abteilung und tragen hier zur Gründung einer Damen-Mannschaft bei.
1954 – Einweihung der Turn- und Festhalle sowie der Vereinsgaststätte
Der Bau der Turn- und Festhalle durch die Stadt Stuttgart geht seinem Ende entgegen. Der Verein mietet Wirtschafts-, Umkleide- und Nebenräume. Die Einrichtung für diese Räume muss unter erheblichen finanziellen Aufwendungen beschafft werden. Die Stelle des Wirtes und Hausmeisters ist zu besetzen: Fritz Dreizler wird (praktisch zusammen mit seiner Ehefrau Pauline) gewählt. Auch die Auswahl des auszuschenkenden Bieres bereitet – nicht nur wegen der verschiedenen „Geschmäcker“ – einiges Kopfzerbrechen. Die Familie Dreizler bezieht die Wohnung im 1. Stock über der Gaststättenküche.
Am 1. August veranstaltet der Verein wieder ein Kinder- und Sommernachtsfest, nochmals im Bierzelt. Am 20. Oktober ist es aber endgültig soweit: die Turn- und Festhalle mit ihren Nebenräumen wird durch OB Dr. Klett und Bürgermeister Josef Hirn eingeweiht. Mit der Bierschwemme (nebst Gartenwirtschaft) hat der SVS nun einen festen Standort, sein Vereinsheim.
Im Untergeschoss der Halle stehen den Sportlern moderne Umkleide- und Duschräume zur Verfügung. Kurz vorher haben die Vereinsmitglieder vom alten „Häusle“ Abschied genommen, bevor es abgebrochen wurde. Dessen bisheriger „Wirt“ Hans Maier unterstützt nunmehr die neuen Wirtsleute.
Neben dem Sportplatze wurde inzwischen mit dem Bau einer 100-Meter-Aschenbahn begonnen.
In einer außerordentlichen Hauptversammlung im Dezember erweitert der Verein seine Satzung: Die Gemeinnützigkeit des Vereins wird in den Ergänzungen nochmals ausdrücklich festgelegt.
Bereits nach dem Ende des Spieljahres 1953/1954 steigt die neu gegründete Tischtennis-Damenmannschaft von der Landesliga in die Oberliga auf.
In einem Turnier für C-, B- und A-Klasse gewinnt die 1. Fußballmannschaft das hoch spannende Endspiel gegen Stetten/Fildern nach Verlängerung durch Losentscheid und erhält somit den von der Filderzeitung zum ersten Mal gestifteten „Filderpokal“.
5. 1955 bis zur 75-Jahr-Feier 1967
1955
Die Turnabteilung hatte sich – aufgrund der zuletzt unzulänglichen Übungsstätte unter freiem Himmel – gegen Ende der vierziger Jahre aufgelöst. Nach Bezug der neuen Turnhalle wird die Abteilung wieder gegründet. Die Leitung wird in die bewährten Hände von Oberturnwart Karl Ihle gelegt.
Aus organisatorischen Gründen kommt es zur Auflösung der Vereinsjugend-Abteilung; die Jugendlichen werden jetzt den einzelnen Abteilungen (Fußball, Tischtennis und Turnen mit Leichtathletik) zugeordnet.
Die Aschenbahn wird fertiggestellt, eine Umzäunungshecke gepflanzt und rund um das Spielfeld eine Holzabschrankung angebracht.
Mitte des Jahres erleidet der Verein durch den Tod seines langjährigen 2. Vorsitzenden Willi Ölschläger einen schweren Verlust.
Der Sportbetrieb läuft weiter auf vollen Touren. Neben den drei vorhandenen Abteilungen wird auch die Gründung einer Basketball-Abteilung erwogen. Werner Eblen erhält als erster Fußballer für 250 Spiele in der ersten Mannschaft, die silberne Ehrennadel des Vereins.
Das im August abgehaltene Sommernachtsfest ist wieder ein voller Erfolg. Nur durch die Einnahmen von Veranstaltungen dieser Art ist der Verein in der Lage, seinen Verpflichtungen nachzukommen und seinen Sportbetrieb aufrecht zu erhalten. Die Wirtschaftsführung und die angemessene Belohnung des Wirtes bereiten in diesem ersten Betriebsjahr ohnehin große Sorgen, trotz des erfreulich hohen Umsatzes in der Gaststätte.
1956
Erwin Pohl leitet als 1. Vorsitzender den Verein nun schon fünf Jahre. Das bisher Erreichte hat alle früheren Erwartungen übertroffen. Es stellen sich weitere sportliche Erfolge ein. So gewinnt die Fußballabteilung den „Filderpokal“ zum zweiten Male. Ein gemeinsamer Urlaub der Sportkameraden fördert den Zusammenhalt und die freundschaftlichen Bande weiter.
Die Turnabteilung tritt durch Teilnahmen am Stuttgarter Stadtlauf (Staffellauf), Gauturnfest und Kindertreffen nach außen in Erscheinung. Beim Gauturnfest können unsere Altersturner Rudolf Groh und Karl Ihle den 1. bzw. 2. Platz belegen. Weitere Turner/innen bekommen, aufgrund ihrer erreichten Punktzahl, Siegerkränze ausgehändigt.
Der Verein stellt seinen Platz und die Halle auch auswärtigen Sportlern zur Verfügung.
Dadurch können die Betriebssportgruppen der Girokasse und der Landeszentralbank am Spitalwald trainieren.
Am 20. Juni wird der Wirtschaftsführer Wilhelm Steinle anlässlich seines 75. Geburtstages für seine 40-jährige Vereinszugehörigkeit durch Verleihung der goldenen Ehrennadel geehrt. Die Wirtschaftsführung geht auf Rudolf Groh über.
Der um den Platz- und Hallenbau sehr verdiente ehemalige Bezirksvorsteher Dr. Grünberg scheidet, leider viel zu früh, als Ausschussbeisitzer aus.
1957
Die Generalversammlung sieht sich schweren Herzens gezwungen, eine Beitragserhöhung auf 1 DM im Monat vorzunehmen. Sie kann dafür aber Berichte entgegennehmen, welche über die weitere Ausdehnung des Sportbetriebes mitteilen.
Das Sportamt der Stadt Stuttgart erstellt hinter dem Fußballtor auf der Hallenseite ein Ball-Fang-Gitter. An den Längsseiten des Platzes lässt der Verein Stehwälle anlegen.
Als regelmäßige Veranstaltungen zur Förderung der Geselligkeit führt der Verein Weihnachtsfeier, Faschingsball, Tanz in den Mai, Himmelfahrts-Wanderung und im September den Vereinsausflug durch. Der Ausflug führt in diesem Jahr nach Jagsthausen, Kloster Schöntal und Ilsfeld.
Schon jetzt erweist sich die schöne „Schwemme“ als zu klein, umso mehr, als die Mitgliederzahl inzwischen auf 350 angewachsen ist. Es fehlt ein Raum, in dem Spielerversammlungen abgehalten und theoretischer Unterricht erteilt werden kann. So reifen Pläne für eine Erweiterung der Schwemme.
Im Spieljahr 1956/1957 gewinnt die 1.Fußballmannschaft unter Trainer Siegfried Boll souverän die Meisterschaft und steigt somit in die A-Klasse auf. Zudem erringt die Mannschaft den Pokal der B-Klasse und zum 3. Mal den Filderpokal.
Die Turnabteilung organisiert Vorläufe sowie den Endlauf der Bezirkswaldlaufmeisterschaften mit Start und Ziel auf unserem Sportplatz.
Mit dem Tode des 1. Vorsitzenden des WFV (Württ. Fußballverband) und Vereinsmitgliedes Fritz Strobel verliert der SVS einen tatkräftigen Förderer.
1958
Dem vorliegenden Kassenbericht ist die von der Vereinsführung unter Erwin Pohl seit Jahren verfolgte Linie zu entnehmen: Der Verein besitzt keine Reichtümer, hat aber auch keine Schulden. Sowohl die Haupt- als auch die Wirtschaftskasse zeigen ein stetiges Wachstum. Die anfallenden Kosten können jeweils gedeckt werden. Man ist in der Lage, einen Motorrasenmäher, eine Schreibmaschine und eine Registrierkasse zu erwerben.
Mitte des Jahres führt der WFV in der Turn- und Festhalle seinen Bezirkstag durch.
Auch in diesem Jahre entfaltet der SVS einen regen Sportbetrieb.
Die Fußballabteilung beteiligt sich mit zwei aktiven und drei Jugendmannschaften (A, B und C-Jugend) an den Verbandsspielen, die Tischtennisabteilung hat zwei aktive, eine Damen- und eine Jugendmannschaft gemeldet. Die Turnabteilung nimmt u. a. mit 14 Teilnehmern am Deutschen Turnfest in München und am Kindertreffen in Sindelfingen teil.
1959
Seine gesunde wirtschaftliche Lage verdankt der SVS vor allem auch seinen treuen Helfern, welche wie in jedem Jahr in vielen freiwilligen Arbeitsstunden ohne Entgelt für den Verein tätig sind. So wird in diesem Jahr u. a. an den Stehwällen entlang den Platzlängsseiten gearbeitet.
Nach dem Tanz in den Mai veranstaltet der SVS am 30. Mai einen Bunten Abend in der Turn- und Festhalle. Die Himmelfahrts-Wanderung führt zur Wangener Höhe, der Jahresausflug in den Schwarzwald nach Wildbad und Freudenstadt.
Für 50-jährige Vereinszugehörigkeit können in diesem Jahr vier Mitglieder durch die Überreichung der goldenen Ehrennadel geehrt werden.
Der Träger der goldenen Ehrennadel und langjährige Wirtschaftsführer Wilhelm Steinle starb.
Der größte sportliche Erfolg des Jahres ist der Aufstieg der ersten Tischtennis-Herrenmannschaft in die Landesliga.
Hingegen muss die 1. Fußballmannschaft Ende der Spielzeit 1958/1959 den Abstieg in die B-Klasse antreten. Die Turner nehmen am Landesturnfest in Heilbronn teil.
1960
In diesem Jahr muss der Sportplatz, der an den meist bespielten Stellen inzwischen sehr gelitten hat, teilweise neu eingesät werden. Der Einbau von Münzduschautomaten in den Duschräumen der Halle soll die hohen Kosten für die Warmwasserbereitung senken.
Wieder beklagt der Verein den Tod eines alten treuen Mitglieds. Der frühere Vorstand Alfred Treiber starb.
Der SVS erhält von der Stadt Stuttgart die Genehmigung, einmal wöchentlich das Lehrschwimmbecken in der neuen Schule in Heumaden zu benutzen.
Die Turnabteilung hat inzwischen rd. 40 aktive Turner/innen und Leichtathleten sowie rd. 80 Kinder und Jugendliche. Beim Gauturnfest in Sindelfingen belegen unsere Turnerriegen im Olympischen Zwölfkampf, im Geräte-Zehnkampf sowie bei der Jugend im Leichtathletik-Vierkampf und gemischten Zehnkampf jeweils Plätze im Mittelfeld.
Die 1. Tischtennismannschaft holt – nach 1958 und 1959 – zum dritten Mal hintereinander den Bezirkspokal und kann daher den Pokal behalten.
1961 – Gymnaestrada in Stuttgart – Kinderfest in Sillenbuch
Aus Anlass ihres 70. Geburtstages kann der Verein zwei verdiente langjährige Mitglieder ehren. Oberturnwart Karl Ihle und der frühere Bezirksvorsteher Dr. Grünberg werden zu Ehrenmitgliedern ernannt. Mit dem Tod des ehemaligen Schriftführers Alois Bauer verliert der Verein ein tatkräftiges Mitglied.
Walter Krämer wird zum Abteilungsleiter Tischtennis gewählt. Die erste Herren-Tischtennismannschaft holt die Meisterschaft in der Landesliga und steigt damit in die Verbandsliga auf.
Aufgrund des Regenwetters muss das Kinderfest mit etwa 500 Kindern notgedrungen vom Sportplatz in unsere Halle verlegt werden.
Im Juli findet in Stuttgart die 3. Gymnaestrada, auch Turner-Olympiade genannt, statt. Bei diesem Sportfest, bei dem Turner aus aller Welt teilnehmen, kann der SVS eine der 16 Jungen-Riegen des Schwäbischen Turnerbundes stellen.
Der Vorstand des Vereins bemüht sich seit mehreren Jahren, das Sportamt der Stadt Stuttgart für einen Ausbau der Leichtathletik-Anlagen auf dem Sillenbucher Sportplatz zu gewinnen. Nachdem die Mittel bereitgestellt sind, erfolgt im Herbst die Zusage des Sportamtes.
1962
Im Sommer wird der Parkettboden in der Turn- und Festhalle erneuert, dadurch sind die Sportveranstaltungen stark beeinträchtigt.
Die erste Herren-Tischtennismannschaft belegt in der Saison 1961/1962 in der Verbandsliga einen ausgezeichneten 3. Platz. Die zweite Mannschaft steigt nach einem furiosen Alleingang von der Kreisklasse II in die Kreisklasse I auf.
Die Turner beteiligen sich mit 10 Turnern und Turnerinnen am 50. Schwäbischen Landesturnfest in Göppingen. Beim Gaukindertreffen gewinnen unsere Schüler, wie in den Jahren zuvor, das Korbballturnier.
Der Jahresausflug des Vereins führt auf die Schwäbische Alb.
1963 – Erstellung der Aschen-Rundbahn und einer Flutlichtanlage
Das Jahr bringt den Ausbau der Leichtathletikanlagen mit einer 400-Meter-Aschen-Rundbahn durch das Tiefbauamt der Stadt Stuttgart. Die ganze Sportplatzumgebung wird zur Baustelle. Die bisherige 100-Meter-Bahn, die vorhandenen Stehwälle und die Sportplatzbeleuchtung müssen verschwinden.
Die Fußballabteilung ist durch den Verlust der Beleuchtungsanlage schwer betroffen, doch es zeigt sich bald, dass unter den Abteilungsmitgliedern noch viele Idealisten anzutreffen sind. Nachdem beschlossen ist, dass eine moderne Flutlichtanlage gebaut werden soll, beginnt ein freiwilliger Arbeitsdienst, für den viele Fußballspieler jede freie Minute opfern. Sie erstellen die Anlage mit rund 2.000 Arbeitsstunden innerhalb von drei Monaten. Kabelgräben sind auszuheben und wieder zu füllen, die Löcher für die Masten werden teilweise in Nachtarbeit in den Fels gemeißelt und die schweren, 14 Meter langen Stahlmasten mit Hilfe eines Auto-Krans aufgestellt und einbetoniert. Als am 19. Oktober, nach Beendigung der Scheinwerfer Montage, abends zum ersten Mal das Flutlicht eingeschaltet wird, sind natürlich alle Mitarbeiter besonders stolz auf „ihre Arbeit“. Besondere Verdienste um diese Anlage hat sich unser Dieter Benk erworben, der sogar seinen Urlaub dafür geopfert hat. Als kleines Nebenprodukt der wochenlangen Arbeit wird noch ein Waschtrog für Sportschuhe gemauert. Die Kosten für Lichtanlage und Trog in Höhe von rund 10.000 DM werden durch Spenden von Vereinsmitgliedern und Geschäfts-leuten sowie durch ein Bankdarlehen aufgebracht.
Die Turnabteilung nimmt dieses Jahr am Deutschen Turnfest in Essen teil.
1964
Bei der Generalversammlung teilt der 1. Vorsitzende Erwin Pohl mit, dass das Projekt „Schwemme-Erweiterung“ in greifbare Nähe gerückt ist. Im Untergeschoss ist eine Kegelbahn vorgesehen, darüber ein Nebenzimmer, hauptsächlich als Unterrichtsraum gedacht, sowie zwei dringend benötigte Geräteräume. Die Finanzierung übernimmt die Sillenbucher Bank, vorausgesetzt, dass sich für die gesamte Summe Bürgen finden. Die Versammlung stimmt dem Projekt mit den von Architekt Beck aufgestellten Plänen zu.
Der Wirtschaftsführer kümmert sich um die schwierige Aufgabe, die Bürgen zusammen zu bringen. Auch diesmal stehen die Mitglieder und Freunde des Vereins zusammen. Es finden sich ausreichend Bürgen für die für einen kleinen Verein doch sehr erhebliche Bausumme. Der Vereinsbeitrag muss infolge der allgemeinen Teuerung wieder erhöht werden.
In diesem Jahr führt der SVS mit großem Erfolg das „Jedermann-Turnen“ oder auch der „Zweite Weg“ genannt, ein. Sinn dieser vom Deutschen Sportbund ins Leben gerufenen Bewegung ist „die Erhöhung der körperlichen und geistigen Spannkraft nicht mehr am aktiven Sport beteiligter Personen“. An dieser Sportstunde können auch Nichtmitglieder kostenlos teilnehmen, da sie durch den Gerling-Konzern versichert sind. Karl Ihle stellt sich als Übungsleiter zur Verfügung.
Die Turn- und Leichtathletikabteilung führt bezirksoffene Waldläufe mit insgesamt 11 Läufen reibungslos durch. Über 500 Kinder nehmen bei schönstem Wetter am Kindertreffen auf unserer Sportanlage teil.
Die Fußball-Abteilung veranstaltet unter Flutlicht ein C-Klassen-Auswahlspiel Stuttgart gegen Kreis Böblingen. Die Einnahmen kommen der Witwe und den Kindern des leider allzu früh verstorbenen Fußballspielers Helmut Klein zugute.
1965 – Bau der Kegelbahn und der Geräteräume
Im April beginnt – unter der Gaststätte – der Kegelbahn-Neubau. Der Verein entscheidet sich für 2 vollautomatische Asphaltbahnen, da nur diese als Sportbahnen anerkannt werden. Die Baumaßnahmen gehen rasch voran und am 15. Oktober können die Bahnen mit einer kleinen Feier eingeweiht werden. Die Benutzung der Kegelbahnen ist kostenpflichtig. Sie sind abends bald – durch Mitglieder der Kegelabteilung (Abteilungsleiter Siegfried Boll) und vereinsfremde Gruppen – voll belegt. Damit zeigt sich die Richtigkeit der Annahme, dass der Kegelsport auch in Sillenbuch viele Freunde hat. Rund 100 Kegler/innen schieben wöchentlich die Kugeln.
Die Schwemme-Erweiterung und die neuen Geräteräume bringen für die Intensivierung der Vereinstätigkeit erhebliche Verbesserungen.
Der SVS erlebt einen stetigen Aufschwung. Die Zahl der aktiven Sportler steigt weiter und auch die Zahl der passiven Mitglieder nimmt laufend zu. So hat z. B. die Fußballabteilung zusammen mit der Jugend sieben aktive Mannschaften.
Der WFV ehrt durch Überreichung des Verbandsehrenbriefes den 1. Vereinsvorsitzenden Erwin Pohl für seine 14-jährige und den Fußballabteilungsleiter Herbert Wörner für seine 11-jährige Tätigkeit.
Die Fußballer können, neben dem Württ. Verbandspokal der B-Klassen, noch weitere 2 lokale Pokalturniere gewinnen.
Beim Gauturnfest in S-Vaihingen belegen unsere Kunstturner Hermann Ritter und Rudolf Groh jeweils den 1. Platz sowie Karl Ihle den 2. Platz in ihren Altersklassen.
Wie im letzten Jahr treten unsere Leichtathleten beim Schwabenbergfest auf der Wanne bei Pfullingen an. Auf dem Naturgelände können unsere Sportler bei einem leichtathletischen Vierkampf wieder mehrere Sieger-Lorbeerkränze erringen.
Nach ihren sportlichen Höhenflügen zeigen die Tischtennisspieler/innen seit dem Jahre 1961 bei etlichen Freundschaftsspielen im In- und Ausland, wie z.B. Berlin, Wellingsbüttel/Hamburg, Winterthur, Basel und Ängelholm/Schweden, ihr Können.
1966
In seinem Grundsatzreferat stellt der 1. Vorsitzende Erwin Pohl bei der Generalversammlung fest, dass der SVS seit seiner Wiedergründung sicher mehr erreicht hat, als je zu hoffen war. Es ist ein Sportplatz mit Leichtathletikanlagen, Flutlichtanlage und Geräteräumen vorhanden, dem Verein steht eine Turnhalle mit Umkleideräumen und Duschräumen zur Verfügung und er hat ein Vereinsheim mit Kegelbahn. Die rund 400 Mitglieder finden damit sehr gute Bedingungen zur Sportausübung vor.
Als Fernziele des Vereins nennt der 1. Vorsitzende die Schaffung eines zweiten Sportplatzes als Übungsplatz und einer Tennisanlage. Die Versammlung beschließt im Hinblick auf das 75-jährige Jubiläum in 1967,die Vorstandschaft auf zwei Jahre zu wählen. Dem Hauptausschuss gehören derzeit an:
1. Vorsitzender Erwin Pohl, Stellvertreter des 1. Vorsitzenden Dr. Dieter Benk, Hauptkassier Richard Krämer, Wirtschaftsführer Rudolf Groh, Schriftführer Werner Eblen, Jugendleiter Roland Schatz, Abteilungsleiter: Fußball Alfons Balle, Kegeln Siegfried Boll, Turnen/Leichtathletik Karl Ihle und Dieter Baur, Tischtennis Walter Krämer; Vergnügungswart Herbert Kaiser, Zeugwart Alfred Kamm, Beisitzer Willi Christ, Hermann Eblen, Dr. Schweizer, Otto Supper und Adolf Zaiser.
In diesem Jahr bzw. in den Vorjahren wurden Herbert Kaiser, Hermann Stirm, Karl Brand, Manfred Huber, Reinhold Leitenberger und Jürgen Peters für 250 Spiele in der 1. Fußball-Mannschaft geehrt.
1967 – 75 Jahre Sportverein Sillenbuch
Die Generalversammlung beschließt eine neue, vom Hauptausschuss vorgelegte Satzung. Die alte, aus dem Jahre 1947 stammende Satzung wird der veränderten Zeit nicht mehr gerecht und bedarf mancher Ergänzung.
Zum 75-jährigen Bestehen des Vereins erscheint eine Festschrift. Sie beinhaltet eine – anhand der bisherigen Protokollbücher erstellte – Vereinschronik mit historischen Fotos sowie Berichte der Abteilungen. In mehreren Veranstaltungen vom 18. Juni bis 2. Juli wird das Jubiläum ausgiebig gefeiert. Eine Tischtennismannschaft und sämtliche Fußballmannschaften führen Freundschaftsspiele durch. Die Turnabteilung zeigt eine „Bunte Wiese“. Die Leichtathleten veranstalten ein bezirksoffenes Abendsportfest. In der Turn- und Festhalle findet eine dem Anlass gebührende Veranstaltung statt. Sowohl sportlich als auch vom offiziellen Rahmen ist das Jubiläum ein außerordentliches Ereignis in Sillenbuch.
Nach dem Weggang einiger Leistungsträger konnte die 1. Herren-Tischtennismannschaft die Verbandsliga nicht mehr halten und stieg über die Landesliga (1966) in die Bezirksliga (1967) ab.
Mit Annahme der neuen Satzung und der 75-Jahr-Feier geht eine Ära zu Ende, die mit dem Begriff „Nachkriegszeit“ bezeichnet werden kann. Der SVS hat in dieser Zeit sehr viel erreicht, vieles davon aber nur unter großen Mühen und Opfern.
6. 1968 bis zur 90-Jahr-Feier 1982
1968 – das erste Mitteilungsblatt
Im August erscheint das erste Mitteilungsblatt des SVS mit Vereinsnachrichten für die Mitglieder. Es ist vorgesehen, das Blatt vierteljährlich herauszubringen.
Das vordringlichste Problem ist die Schaffung eines Fußballtrainingsplatzes, da wir – aufgrund des schlechten Sportplatzzustandes – teilweise nicht in der Lage sind, Verbandsspieltermine einzuhalten.
Die 1. Fußballmannschaft hat in der Saison 1967/1968 endlich den Aufstieg in die A-Klasse geschafft. Trainer seit dieser Saison ist der ehemalige VfB- und Kickers-Vertragsspieler Ludwig Hinterstocker. Der Erfolg wird ausgiebig gefeiert.
Die Fußballjugend konnte, nach 1963, wieder A-, B- und C-Jugendmannschaften zum Spielbetrieb anmelden. Die A-Jugend, die seit fast 2 Jahren ungeschlagen ist, wird Sieger des Bezirks Stuttgart und gewinnt zudem ein internationales Turnier in Ulm.
Die erfahrenen Judokas Friedrich Möller und Jürgen Gehrung bieten sich als Trainer für ihre Sportart an. Aufgrund des großen Interesses wird schon bald die Judoabteilung gegründet und Friedrich Möller zum Abteilungsleiter gewählt. Zunächst findet das Training notgedrungen auf der Bühne der Turn- und Festhalle neben den dort aufbewahrten Stühlen statt.
Die Turnabteilung nimmt mit 10 Teilnehmern am Deutschen Turnfest in Berlin teil. Hierbei erreicht Siegfried Härle im Leichtathletik-6-Kampf mit einem ausgezeichneten 21. Rang unter mehreren hundert Teilnehmern die beste Platzierung. Dagmar Schmidborn und Maria Huber (später Molliné) bieten seit dem letzten Jahr für Vorschulkinder eine Einführung an kleinen und großen Turngeräten an.
Zur Saisonvorbereitung hat die TT-Abteilung einen „Roboter“ als Trainingspartner engagiert. Auf Einladung des französischen TT-Verbandes findet eine Reise nach Condom/ Südfrankreich statt, bei der gegen eine südfranzösische Auswahl gespielt wird.
Ziel des Vereinsausfluges im September ist die Südpfalz. Bei der Kinderweihnachtsfeier führt eine namhafte Theatergruppe ein Märchenspiel auf. Die Kinder werden vom Nikolaus mit Kakao und Kuchen bewirtet. Die Jugend des Handharmonika-Clubs „Flottweg“ spielt Weihnachtslieder.
Unser ehemaliger Fußballspieler und Träger der goldenen Ehrennadel Karl Buchtel verstarb völlig überraschend.
Anmerkung zu Judo:
Judo (japanisch: „sanfter Weg“) ist eine japanische Kampfsportart, deren Prinzip „Siegen durch Nachgeben“ ist. Um 1900 wurde Judo von einem Japaner aus verschiedenen Kampfkünsten hin zum Kampfsport entwickelt. Die Gürtelprüfungen sind der Maßstab für die Leistungsentwicklung eines Judokas. Es gibt „Schülergrade“ und „Meistergrade“ (ab Schwarzgurt: Dan), kenntlich an den verschiedenen Gürtelfarben. In Japan spiegeln sich in Judo auch religiöse und ethische Anschauungen wider. Judo ist eine der am weitesten verbreiteten Kampfsportarten der Welt.
1969
Die bargeldlose Beitragszahlung per Überweisung wird eingeführt. Eltern werden gebeten, ihren Kindern kein Bargeld mehr – zur Beitragszahlung – in die Übungsstunden mitzugeben.
Die Mitgliedsbeiträge werden ab 1. Juli für Erwachsene von DM 16,– auf DM 24,– und für Jugendliche von DM 6,– auf DM 12,– pro Jahr erhöht.
Der Sportkreis Stuttgart weist in seinem Herbstrundschreiben jedoch darauf hin, dass für Erwachsene ein Mindestjahresbeitrag von DM 36,– erforderlich ist, um in Zukunft Zuschüsse von der Stadt und dem Land Baden-Württemberg zu erhalten. Daher wird der SVS seine Beiträge bald weiter anheben müssen.
Die 1. Fußballmannschaft wird auf Anhieb Meister der A-Klasse und steigt in die zweithöchste Spielklasse der Amateure auf. Somit gelingt der Durchmarsch von der B-Klasse in die 2. Amateurliga. Nachdem zuvor Untertürkheim im Pokalendspiel mit 5:4 n.V. geschlagen wurde, ist zudem das Double perfekt. Damit sorgt der SVS in Stuttgarter Fußballkreisen für Furore.
Außerdem wird die 2. Mannschaft Meister der Reservemannschaften. Die A-Jugend erreicht die Staffelmeisterschaft und das Endspiel im Bezirkspokal, das jedoch gegen den VfB Stuttgart verloren wird.
Zur Deckung der – mit dem Aufstieg – zwangsläufig verbundenen höheren Kosten, bittet Vorstand Erwin Pohl die Mitglieder um finanzielle Unterstützung.
Da der Verein im Verhältnis zur Einwohnerzahl (Sillenbuch und Riedenberg insg. ca. 10.000) im Stadtbezirk relativ wenig Mitglieder (ca. 500) hat, wird auch eine Werbeaktion zur Mitgliedergewinnung durchgeführt.
Nachdem der Fußballplatz mit Kosten in Höhe von rd. 20.000,– instandgesetzt wurde, werden die Vereinsmitglieder, zur Erhaltung des guten Zustandes, zum „Arbeitsdienst“ aufgerufen.
Beim Gauturnfest in Herrenberg können unsere 8 Wettkämpfer in den leichtathletischen Mehrkämpfen einige vordere Plätze belegen.
Bei den ersten Gurtprüfungen in der Judoabteilung erhalten 20 Teilnehmer den gelben Gürtel.
Aufgrund der geringen Teilnehmerzahl können beim Vereinsausflug auf die Schwäbische Alb die Buskosten nicht gedeckt werden. Es wird daher erwogen, den Ausflug im nächsten Jahr ausfallen zu lassen.
Ludwig Lehner, der sich viele Jahre unter anderem als Schiedsrichter und Jugendbetreuer in die Fußball-Abteilung einbrachte, ist gestorben.
1970 – Sportabzeichen beim SVS
In der Jahreshauptversammlung im April ist der Bau eines 2. Fußballplatzes (Tennenplatz) und einer Tennisanlage im Gespräch. Der Gemeinderat ist bei diesen Themen bereits eingeschaltet worden.
Dem Fußball-Abteilungsleiter Alfons Balle wird die Ehrennadel in Gold verliehen.
Im Oktober wird eine Halbtages-Wanderung im Remstal angeboten.
Als Neuling in der 2. Amateurliga schlägt sich unsere Fußballmannschaft ausgezeichnet und belegt am Ende den 5. Tabellenplatz. Ein Freundschaftsspiel vor rd. 1000 Zuschauern gegen die Regionalliga-Mannschaft der Stuttgarter Kickers wird knapp mit 0:1 verloren.
Beide Tischtennis-Herren-Mannschaften erringen in der Saison 1969/1970 die Meisterschaft und steigen in die Bezirksliga bzw. Kreisklasse I auf.
Im Rahmen des „Jedermann-Turnens“ startet die Turnabteilung im April mit einem neuen Sportangebot, der sog. „Bewegungshilfe“, für ältere Menschen. Gerhard Baur bietet erstmals das Training zum Erwerb des Sportabzeichens an.
Unser ehemaliger Fußballspieler und Vorstand im Jahre 1924 Karl Nägele ist bei einem tragischen Unfall, nach dem Besuch der Fußballspiele unserer Mannschaften in Gablenberg, ums Leben gekommen. Herbert Wörner, Fußballabteilungsleiter in den Jahren 1955-1966, ist im Alter von nur 44 Jahren gestorben. Der erste Sillenbucher Bezirksvorsteher, unser Ehrenmitglied Dr. Emil Grünberg starb im Alter von 79 Jahren. Seinem Einsatz ist es mit zu verdanken, dass in Sillenbuch die Turn- und Festhalle, der Sportplatz sowie das Freibad (Bädle) gebaut wurden.
1971
Erwin Pohl, seit 1951 1. Vorsitzender, gibt in der Jahreshauptversammlung sein Amt ab. In den zwanzig Jahren seiner Vorstandschaft erlebte der Verein durch seinen hohen persönlichen Einsatz einen enormen Aufschwung und großes Ansehen weit über Sillenbuch hinaus. Als Beisitzer wird er seine Erfahrung weiterhin in den Verein einbringen. Zwischen dem neuen 1. Vorsitzenden Hermann Pulm, dem 2. Vorsitzenden Werner Eblen und E. Pohl ist eine Aufgabenteilung vorgesehen.
Roland Schatz erhält für sein Engagement als Gesamtjugendleiter die goldene Ehrennadel des Vereins.
Bei Nichtmitgliedern, die bisher kostenlos am Jedermannsport teilnehmen konnten, wird jetzt eine Gebühr von 0,50 DM/Übungsstunde verlangt.
Unser Wirts- und Hausmeister-Ehepaar Dreizler geht am 1. September, nach 17-jähriger Tätigkeit, in den wohlverdienten Ruhestand. Ihr gemischter Braten mit Spätzle und gemischtem Salat wird unvergessen bleiben. Auch zu später Stunde wurde erforderlichenfalls noch ein Bierfass angezapft. Über die flinke und gewiefte Bedienung, Rita Krämer, sagte ein Berliner Sportkamerad bewundernd: „ick glob, die hat Flieschel“. Das Ehepaar Kuttler übernimmt die Bewirtschaftung der Vereinsgaststätte.
Als Anerkennung für die außergewöhnlichen Leistungen in den Vorjahren kann unsere 1. Fußballmannschaft im Neckarstadion ein Vorspiel (zum Spiel VfB gegen Olympique Marseille) gegen den mehrmaligen israelischen Meister Hapoel Haifa bestreiten und dieses mit 4:3 gewinnen.
Oberturnwart Karl Ihle feiert seinen 80. Geburtstag mit rd. 200 Gästen in der Turn- und Festhalle. Hierbei wird ihm eine der höchsten Auszeichnungen des Schwäbischen Turnerbundes, die „Theodor-Georgii-Plakette“, verliehen.
Mit 12 Staffelläufern aus verschiedenen Abteilungen nehmen wir wieder am Stadtlauf der Stuttgarter Vereine „Rund um das Rathaus“ durch die Innenstadt teil und können – wie im Vorjahr – im „kleinen Lauf“ einen guten 4. Platz unter 12 Mannschaften belegen.
Das mit 620 Kindern auf unserer Sportanlage durchgeführte Gaukinder-Treffen bringen wir bei schönem Wetter und ausreichend Helfern gut über die Bühne.
Inge Napieraj gewinnt beim Schwabenbergfest den Leichtathletik-4-Kampf der A-Jugend und wird daraufhin in die Mannschaft des Schwäbischen Turnerbundes berufen, mit der sie dann Deutscher Mannschaftsmeister wird. Damit ist Inge die erste deutsche Meisterin in der Vereinsgeschichte.
1972
Die höheren Kosten des Spielbetriebes, insbesondere der Fußballabteilung, können durch Eintrittsgelder nicht ausgeglichen werden. Zudem fallen durch die Ausweitung des Sportangebotes zusätzliche Kosten an. Daher wird beschlossen, die Jahresbeiträge ab 1973 beträchtlich zu erhöhen. Erstmals werden differenzierte Beiträge für Aktive (DM 60,–), Passive (DM 48,–), Rentner, Studenten, Lehrlinge (je DM 30,–) und Jugendliche (DM 24,–) sowie der Familienbeitrag (DM 84,–) eingeführt.
Nach Vorstellung des Hauptausschusses soll Jugendlichen durch Bildung eines Jugendausschusses die Möglichkeit zur Mitbestimmung eingeräumt werden. Hierfür ist eine Satzungsänderung erforderlich.
In der Saison 1971/1972 belegt die 1. Fußballmannschaft den 2. Tabellenplatz und verpasst somit den Aufstieg in die 1. Amateurliga nur knapp. Nach der Vizemeisterschaft hört der Erfolgs-Trainer Ludwig Hinterstocker beim SVS auf. Daraufhin verlassen viele „auswärtige“ Spieler, die in den letzten Jahren engagiert wurden, den Verein.
Beim Stadtlauf nimmt der SVS diesmal am sog. „großen Lauf“ mit 36 Läufern teil und belegt den 6. Platz.
Von Karl Ihle wird das „Mutter und Kind“ Turnen für Kinder ab 2 Jahren ins Leben gerufen.
Im November zeigen die Turn- und Judoabteilung im Theater des Augustinums einen Querschnitt aus ihrem Übungsprogramm. Dies ist der Auftakt zu einer Zusammenarbeit zwischen dem SVS und dem Seniorenheim. Der SVS bietet mit den Übungsleitern K. Ihle und Uschi Fellinger „Altengymnastik“ für die Stiftsbewohner an. Als Gegenleistung kann die Judoabteilung in der Gymnastikhalle des Augustinums zukünftig ihr Training abhalten und hat dadurch endlich optimale Bedingungen.
1973 – Deutsches Turnfest in Stuttgart
Gerhard Baur, der weiterhin Abteilungsleiter Turnen/Leichtathletik bleibt, wird in der Jahreshauptversammlung zum 1. Vorsitzenden gewählt. Um eine strukturierte Arbeitsteilung in der Vorstandschaft vornehmen zu können, soll – durch eine Satzungsänderung – in Zukunft die Wahl von bis zu 3 gleichberechtigten Vorständen möglich sein.
In der Versammlung wird bekanntgegeben, dass Alfons Balle, unser langjähriger Fußball-Abteilungsleiter, am Vortag gestorben ist.
Ehrungen für besondere Verdienste und damit die „Silberne Ehrennadel“ erhalten Hermann Ritter, der seit rund 10 Jahren das Bubenturnen leitet, Helmut Bock, seit Jahren aktiver Spieler und Jugendtrainer der TT-Abt. sowie Walter Krämer, seit 1961 Leiter der TT-Abt.
Nach fast 2 Jahrzehnten übergibt Rudolf Groh das Amt des Wirtschaftsführers an Gustav-A. Mathias.
Am Ende der Saison 1972/1973 steigt die 1. Fußballmannschaft von der 2. Amateurliga in die A-Klasse ab. Einige ehemalige Spieler aus Sillenbuch, die in den letzten Jahren abwanderten, kommen zum SVS zurück. So kann die Mannschaft wieder auf die bewährten Kräfte Volker Dellemann („Stopper“ und sicherer Elfmeterschütze) und Siegfried Härle (Mittelstürmer und Torjäger) setzen. Auch Reinhold Leitenberger („Holde“) macht ein Comeback im Tor.
Der Kauf einer neuen Judo-Matte für DM 4.000,- soll mit Spenden finanziert werden. Es werden neue Judo-Anfänger- sowie ein Tai-Chi-Kurs (meditative Kampfkunst) angeboten.
Die vom mehrfachen TT-Vereinsmeister Helmut Bock trainierte Schülermannschaft wird ganz überraschend Bezirksmeister.
Bei der ersten Vereinsmeisterschaft der Schüler und Schülerinnen im Turngeräte-4-Kampf nehmen über 60 Kinder teil und bei den ersten vereinsinternen Leichtathletikmeisterschaften gehen 73 Buben und Mädchen an den Start.
Das Deutsche Turnfest findet dieses Jahr vom 12. bis 17. Juni in Stuttgart statt. In der Sillenbucher Schule sollen 288 Turner aus Berlin untergebracht und rund um die Uhr betreut werden. Die Turnabteilung bildet daher in Zusammenarbeit mit dem Hausmeisterehepaar einen Betreuerstab. Auch wenn das Turnfest zum ersten Mal „computergesteuert“ wird, gibt es bei der Unterbringung unserer Gäste genügend Klärungsbedarf. Aufgrund der guten Betreuung – mit Rahmenprogramm (Tanzabend etc.) – entsteht eine Partnerschaft mit dem VfL Tegel. Unsere Turner sind auch beim Festzug (mit Vereinsfahne) sowie als Wettkämpfer und Kampfrichter vertreten.
1974 – das erste Vereinsheft
Die Hauptversammlung wählt am 27. April mit Gerhard Baur und Heinz Reinboth erstmals zwei gleichberechtigte Vorstände. Die Mitgliederzahl ist in 1973 von rd. 600 auf über 800 angewachsen.
Das 1965 aufgenommene Darlehen für die Kegelbahn wurde vollständig getilgt, somit konnten die Bürgen (mehrere Vereinsmitglieder) aus ihrer Haftung entlassen werden.
Vor dem Antritt eines neuen Wirts wird die Vereinsgaststätte komplett renoviert.
Im August erscheint, an Stelle der bisherigen Vereinsmitteilungen, das erste Vereinsheft mit einer Auflage von 850 Exemplaren Der für die Öffentlichkeitsarbeit zuständige Vorstand Heinz Reinboth konnte genügend Inserenten finden, um die Herstellungskosten zu decken.
Die Technische Leitung (Willi Lebold) schafft einen Kleinschlepper mit Mähwerk sowie weitere Geräte zur Platzpflege an. Die Lampen der über 10 Jahre alten Flutlichtanlage werden erneuert.
Die 1. Sillenbucher Wald-Hocketse bietet viele Attraktionen für Jung und Alt. Trotz des guten Besuches ist die Veranstaltung aufgrund der kalten Witterung kein finanzieller Erfolg.
Der bisherige Gesamtjugendleiter Roland Schatz löst Gerhard Baur als Abteilungsleiter Turnen/Leichtathletik ab. Seit diesem Jahr führt Richard Scheyhing, der allseits bekannte „Mann mit der Mundharmonika“, für die Bewohner des Augustinums eine Sitzgruppengymnastik durch.
Im Juni fahren 2 Mädchen-Turnriegen, eine Tischtennis- und eine Volleyballmannschaft, auf Einladung des VfL Tegel für eine Woche zu Wettkämpfen (nebst interessantem Besucherprogramm) nach Berlin. Die Berliner Turnfreunde statten Sillenbuch Ende Oktober einen mehrtägigen Gegenbesuch ab. Die Unterbringung und Verpflegung sowie das umfangreiche Freizeitprogramm verlangt von unseren Betreuern vollen Einsatz.
Unter Cheftrainer Gert Müller sorgen unsere Turn-Mädchen in 1973 und 1974 für Furore: Bei den Mannschaftsmeisterschaften des Turngaus Stuttgart belegen unsere Mädchenriegen im Geräte 4-Kampf in der Mittelstufe Platz 9 (Vorjahr Platz 5) sowie in der Oberstufe Rang 4 (Vorjahr Rang 3) unter jeweils 20 Mannschaften. Damit sind wir in der Oberstufe die beste Mannschaft der Stadt Stuttgart.
Ausgelöst durch die Olympischen Spiele 1972 in München, gibt es auch in Sillenbuch eine Begeisterung für den Volleyballsport. Zunächst trafen sich die Interessenten zum Spielen in der Gymnastikhalle des Augustinums und seit Mai 1974 in der Turnhalle Lange Morgen in Heumaden.
Eine Jugend-Volleyballmannschaft der Turnabteilung belegt beim Landesturnfest in Biberach einen sensationellen 3. Platz. Um anschließend am regulären Spielbetrieb des Volleyballverbandes teilzunehmen, initiiert Thomas Klein die Gründung der Volleyballabteilung. Für die Rundenspiele 1974/1975 wird eine Männermannschaft gemeldet.
Die Silvesterfeier wird – in der nahezu ausverkauften Turn- und Festhalle – in bewährter Weise durch die Fußball-AH ausgerichtet.
Im Dezember starb unser erster Vorstand nach Wiedergründung im Jahre 1947 und Ehren-vorsitzender Eugen Widmann im Alter von 80 Jahren. Als aktiver Sportler bei der Stuttgarter Sportvereinigung war er mehrmaliger Deutscher Meister und 1920 Weltmeister im Gewichtheben der Federgewichtsklasse.
Anmerkung zu Volleyball:
1896 stellte der Amerikaner William G. Morgan die Sportart vor, die er zunächst „Mintonette“ nannte. Es ist ein Rückschlagspiel mit 2 Mannschaften – getrennt durch ein Netz – zu je 6 Spielern, das grundsätzlich in der Halle gespielt wird. In der BRD werden seit 1957 deutsche Meisterschaften ausgetragen. Beim Beach-Volleyball, das im Freien auf Sandboden gespielt wird, stehen sich 2 Mannschaften mit je 2 Spielern gegenüber.
1975
Der Entwurf einer neuen Satzung wird von der Hauptversammlung genehmigt. Dank der geschickten Wirtschaftsführung von G.-A. Mathias sind die Finanzen des Vereins in Ordnung.
Der Tagesordnungspunkt „Neubau eines Jugend- und Geschäftszimmers“ mit Überbauung der Kegelbahn (Kostenvoranschlag rd. DM 45.000,00) sowie der Neubau von Sanitär- und Geräteräumen am Eingang des Sportplatzes (weitere rd. DM 145.000,00) wird lebhaft diskutiert. Die Versammlung beschließt, zunächst nur den Bau eines Jugend- und Geschäftszimmers in Angriff zu nehmen. Das Vereinsmitglied Gustav Sackmann erklärt sich spontan bereit, hierfür eine Spende von DM 10.000,00 zu leisten.
Erwin Pohl wird zum Ehrenmitglied ernannt, ebenso Otto Strauß – Mitglied seit 1910.
Die silberne Ehrennadel für besondere Verdienste erhalten Gert Müller (Übungsleiter Mädchenturnen) und Volker Dellemann (langjähriger Spielführer der 1. Fußballmannschaft).
Zum Sport- und Unterhaltungsabend mit Turn-, Tanz-, Gymnastik- und Judo-Vorführungen kommen wieder viele Zuschauer in das Theater des Augustinums.
Helmut Bock und weitere Tennisbegeisterte gründen die Tennisabteilung. Nach Zustimmung des Hauptausschusses wird die Mitgliedschaft beim Württ. Tennisbund beantragt und mit der Mitgliederwerbung begonnen.
Im November werden – in Zusammenarbeit mit 2 Segelschulen – im Vereinsheim Lehrgänge für diverse Segelscheine durchgeführt. 41 Prüflinge bestehen daraufhin die theoretische Prüfung. Im folgenden Frühjahr sind in Überlingen und auf der Insel Elba die Praxis-Kurse vorgesehen.
1976 – 1.000 Mitglieder
Der neue Vorstand setzt sich aus den gleichberechtigten Herren Gerhard Baur, Manfred Ade und Walter Krämer zusammen.
Die Silberne Ehrennadel für besondere Verdienste erhalten: Jürgen Gehrung (Trainer Judoabteilung), Bruno Hänsler (Übungsleiter Bubenturnen), Uschi Fellinger (Übungsleiterin Turnabteilung), Gustav Sackmann (Sponsor des Vereins) und Gerhard Weber (langjähriger Fußballspieler).
Der Bau des neuen Jugend-/Geschäftszimmers wird Mitte 1976 fertiggestellt. Die Finanzierung der Kosten in Höhe von DM 54.000,– wird durch Spenden sowie Zuschüsse von Stadt und WLSB ermöglicht.
Anfang Oktober kann der Verein das 1.000ste Mitglied (darunter ca. 500 Jugendliche) begrüßen, damit hat sich die Mitgliederzahl innerhalb der letzten 5 Jahre verdoppelt.
Herbert Kaiser, unser ehemaliger Torwart und Trainer sowie Vergnügungs- und Pressewart, übernimmt von Gerhard Dehne das Amt des Fußball-Abteilungsleiters. Die 1. Fußballmannschaft kann am Ende der Saison 1975/1976 – nach einigen Jahren in der A-Klasse – den Abstieg in die B-Klasse nicht verhindern. Nach langer Unterbrechung konnten in der abgelaufenen Spielzeit alle Fußball-Jugendmannschaften, von der A- bis zur E-Jugend, besetzt werden.
Die Tennisabteilung hat bei ihrer ersten Versammlung am 31. März bereits 60 Mitglieder. Helmut Bock übernimmt die Abteilungsleitung. Mit der Tennis- und Skischule Schwaben wird der Belegungsplan auf der Tennisanlage am Kemnater Hof abgestimmt. Aufgrund der begrenzten Spielstunden kann die Abteilung vorerst keine weiteren Mitglieder aufnehmen. Die Platzmiete belastet die Abteilungskasse. Eine Herrenmannschaft bereitet sich mit Freundschaftsspielen auf die ersten Verbandsspiele vor.
Das Interesse am Kegeln lässt nach. Sowohl nachmittags als auch abends sind die Kegelbahnen nicht voll belegt, obwohl der Stundenpreis mit DM 7,– relativ günstig ist.
Zu Beginn des Schuljahres 1976 wird das Gymnasiums Sillenbuch-Mitte, später Geschwister-Scholl-Gymnasium (GSG), eingeweiht. In der 3-teiligen Sporthalle des Gymnasiums werden auch dem SVS Hallenzeiten zur Verfügung gestellt, so dass sich die Hallensituation für alle Abteilungen verbessert. Die Volleyballabteilung, die inzwischen auch eine Damenmannschaft stellt, und einige Gruppen der Turnabteilung können die neue Halle beziehen. Die TT-Abteilung führt dort gleich eine „Weihnachtsmeisterschaft“ durch.
1977
In der Hauptversammlung wird ab 1978 eine Beitragserhöhung beschlossen, da städtische Zuschüsse nur gewährt werden, wenn monatliche Mindestbeiträge für Jugendliche DM 3,– und Erwachsene DM 5,– erhoben werden.
Alt-Vorstand Hermann Eblen wird die Ehrenmitgliedschaft verliehen. Für besondere Verdienste um den Verein werden Gerhard Baur, Willi Lebold und Frieder Möller geehrt. Walter Krämer, seit 1961 TT-Abteilungsleiter, wird von Paul Duffner abgelöst.
Durch die erstmalige Erstellung eines Haushaltsplanes – mit entsprechender Ausgaben- und Einnahmen-Kontrolle – bekommt man die Finanzen des Vereines besser in den Griff.
Der vorgesehene Bau der Umkleide- und Geräteräume wird weiterhin zurückgestellt.
Der Technische Ausschuss der Stadt Stuttgart hat dem Bau eines zweiten Sportplatzes zugestimmt.
Jedoch führt die anschließende Ablehnung der Forstdirektion zu einer Klage der Stadt vor dem Verwaltungsgericht. Damit ist ein zweiter Sportplatz am Spitalwald in weite Ferne gerückt. Der Verein äußert jetzt seinen Anspruch auf das Sportgelände „Sillenbuch-Mitte“ beim Gymnasium.
Auch die Bemühungen um ein Gelände für Tennisplätze bleiben bisher erfolglos.
Aus der Wiege der Turnabteilung hat sich eine Handball Neigungsgruppe gebildet, die 1975 das Training aufgenommen hat. Um an der Hallenrunde 1977/1978 teilzunehmen, findet am 25. August die Gründungsversammlung der Handballabteilung, die zunächst 20 männliche Mitglieder hat, statt. Abteilungsleiter wird der derzeitige Vorstand Gerhard Baur. Die Handballer können die GSG-Halle für das Training und die Spiele benutzen. Damit geht die Geschichte der Handballabteilung weiter, nachdem die Abteilung 1953 aufgelöst wurde.
Eine ganze Anzahl Turner, Judokas und Volleyballer fahren im Oktober für einige Tage – zu Wettkämpfen und zur Besichtigung der Sehenswürdigkeiten – nach Berlin um den Vorjahresbesuch des VfL Tegel zu erwidern. Seit diesem Jahr versuchen die Volleyballer ihre Abteilungskasse mit der „Volleybar“ beim Maitanz aufzubessern. Da (fast) alle Volleyballer das gemeinsame Interesse an einer anderen Sportart, dem Skifahren, verbindet, werden gemeinsame Skiausfahrten arrangiert. Auch bei den anderen Abteilungen sind Skiausflüge sehr beliebt.
Bruno Muhs starb im Alter von 75 Jahren. Über 15 Jahre Verdienste in der Fußballabteilung, Gründer von Jugendmannschaften, Jugendleiter und vieles mehr prägten sein Vereinsleben. Im November verstarb unser Oberturnwart und Ehrenmitglied Karl Ihle im Alter von 86 Jahren. Er hat nach dem Krieg den Aufbau und die Erweiterung der Turnabteilung vorangetrieben. Aufgrund seiner vielen Verdienste um den Sport und seiner Vorbildfunktion wurde er, nach vielen Ehrungen, als erster Vertreter des SVS 1974 zum „Sportpionier der Stadt Stuttgart“ ernannt.
Anmerkung zu Handball:
Unsere frühere Damen-Mannschaft hat noch im Freien das Groß-Feldhandballspiel auf der Größe eines Fußballplatzes mit 11 Spielerinnen (darunter eine Torfrau) betrieben. In den letzten Jahren hat sich das Spiel in die Halle – mit einem kleineren Feld – verlagert. Es gibt jetzt praktisch nur noch Hallenhandball mit 7 Spielern (darunter 1 Torwart).
1978
Der bisherige dreiköpfige Vorstand tritt bei der ordentlichen Hauptversammlung am 21. April aus beruflichen und privaten Gründen geschlossen zurück. Damit ist der Verein bis zur außerordentlichen Versammlung am 30. Mai praktisch “führungslos“. Nach ihrer spontanen Bereitschaft, werden Gerhard Albert Mannes als 1. Vorstand und Hans-Jürgen Hennemann als Stellvertretender Vorstand gewählt.
G. Mannes, dem die geselligen Veranstaltungen besonders am Herzen liegen, kann seinen Bruder Dieter Mannes zur Reaktivierung von Vereinswanderungen und Eugen Voss als künftigen Vergnügungswart zur Organisation von Vereinsfesten gewinnen.
Die Silberne Ehrennadel für besondere Verdienste erhält Edgar Kurz (Trainer Jugendfußball).
Roland Schatz wird von Uli Lauber in der, mit über 500 Personen, mitgliederstärksten Abteilung Turnen (mit Leichtathletik und diversen Neigungsgruppen) als Abteilungsleiter abgelöst.
Die 1. Herren-Tennismannschaft hat in der Sommersaison im dritten Anlauf den Aufstieg in die Bezirksklasse I geschafft. Der Württ. Tennisbund hat ab der Saison 1978/1979 eine Winter-Hallenrunde eingeführt, an der wir – unter Benutzung auswärtiger Hallen – teilnehmen.
Eine Gruppe von Taekwon-Do-Sportlern sucht 1978 den Anschluss an einen Sportverein. Von der Vielzahl der angeschriebenen Stuttgarter Vereine wagt nur der SVS die hierzulande noch unpopuläre koreanische Kampfkunst ins Angebot aufzunehmen. Im Oktober gründen 8 Sportler die Taekwon-Do-Abteilung (kurz: TKD-). Georg Tiefenbach wird zum Abteilungsleiter gewählt. Cheftrainer ist Terenzio Deiana, der bereits den 4. DAN (Meistergrad) besitzt.
Die Neuauflage des Herbst-Kirbetanzes findet leider keinen großen Besucherzuspruch.
Anmerkung zu Taekwon-Do:
Taekwon-Do (auch Tae-Kwon-Do oder Taekwondo) ist eine koreanische Kampfkunst und waffenlose Selbstverteidigung, die seit fast zwei Jahrtausenden ausgeübt wird. Die drei Silben stehen für Fuß-, Handtechnik und Weg. TKD schult gleichermaßen Körper und Geist. Ein koreanisches Großmeister-Team zeigt 1965 anlässlich einer Europareise das „moderne“ TKD zum ersten Mal in Deutschland. Die Gürtelprüfungen sind der Maßstab für die Leistungsentwicklung eines Kämpfers. Es gibt „Schülergrade“ und „Meistergrade“ (ab Schwarzgurt: Dan), kenntlich an den verschiedenen Gürtelfarben.
1979 – 25 Jahre Turn- und Versammlungshalle
Am Ende der Saison 1978/1979 steigt die 1. Fußballmannschaft in die Kreisklasse B (frühere C-Klasse), das heißt in die unterste Liga, ab. Der seit 1977 amtierende Abteilungsleiter Wolfgang Göller und der derzeitige Trainer Siegfried Gräter, ehemaliger Torwart der Stuttgarter Kickers, wollen einen Neubeginn wagen.
Im Januar findet im Vereinslokal der 1. Seniorentreff (mit Kegel- und Spielnachmittag) statt, der künftig jeden Donnerstag angeboten werden soll.
Michael Horn wird Anfang des Jahres Süddeutscher Meister in der Taekwon-Do Schwergewichts-klasse.
Am letzten Maiwochenende veranstaltet die Volleyballabteilung für Damen und Herren ein Turnier mit einigen Mannschaften aus der Region, bei der die Zuschauerresonanz leider sehr gering ist.
Nach dem Wegzug von Gert Müller (1977) übernehmen Marion Layer (später Smirek), Maria Molliné und ab diesem Jahr Simone Pepu (später Pepu-Raumer) das Traineramt für den Bereich Mädchenturnen. Gundel Lilienfein ist seit drei Jahren für das Kleinkinderturnen verantwortlich.
Gregor Karker, neuer Abteilungs- und Jugendleiter der TT-Abt., akquiriert weitere Spieler im Erwachsenen- und Jugendbereich, so dass bald jeweils 2 Schüler- und Jugendmannschaften gemeldet werden können.
Auf Initiative von Vorstand G. Mannes und Helmut Rebholz findet am 3. November die Gründungsversammlung der Ski- und Wanderabteilung statt. H. Rebholz wird Abteilungsleiter. Manfred Huber ist für Skiausfahrten und Dieter Mannes für Wanderungen zuständig. Die erste Wanderung von D. Mannes führte bereits im Frühjahr ins Große Lautertal. Für das Winterhalbjahr 1979/1980 sind die ersten Skiausfahrten geplant.
Die Turn- und Versammlungshalle ist 25 Jahre alt, aus diesem Grund werden alle Mitglieder von 1954 am 20. Oktober nachmittags zu einer Feier in die Vereinsgaststätte eingeladen. Beim anschließenden Herbstball gibt die Tanzkapelle „Die Bonnies“ ihr Bestes, doch die Halle ist nur halbvoll.
Im November treffen sich – auf Veranlassung unseres Pressewartes Heinz Reinboth – zum ersten Mal fast alle Vorstände der örtlichen Vereine von Heumaden, Riedenberg und Sillenbuch, um einen gemeinsamen Veranstaltungskalender für 1980 zu erstellen.
1980
Der TSV Heumaden und der SV Sillenbuch beschließen die gleichberechtigte Nutzung der neu zu erstellenden Sportanlagen im Stadtbezirk.
In Zusammenarbeit mit der Raiffeisenbank Sillenbuch und der Landesgirokasse laufen die Vorbereitungen zur Umstellung des Beitragswesens auf EDV.
Die Fußballspieler erneuern in Eigenleistung die gesamte Flutlichtanlage und führen die Platzpflege durch.
Die Fußball A-Jugend wird in der Saison 1979/1980 Meister und steigt in die Leistungsklasse auf.
60 Jahre Fußballabteilung: am 21./22. Juni wird ein Jubiläumsturnier veranstaltet. Bei den Einlagespielen sind die Spiele Damen gegen Herren (mit Handicaps) und Väter gegen Söhne besonders originell. Das Jubiläum wird mit einem Sommernachtsfest in der Halle abgerundet.
Bei den Deutschen Einzelmeisterschaften ist unsere TKD-Abteilung mit 8 Teilnehmern vertreten. Dabei belegen Achim Bechert, Heike Stüber und Michel Horn Podestplätze in verschiedenen Disziplinen. Bei Ausscheidungskämpfen für die Europameisterschaft schaffen – neben G. Tiefenbach – auch A. Bechert und M. Horn den Sprung in die Deutsche Nationalmannschaft. Bei der Deutschen Mannschaftsmeisterschaft in Stuttgart-Hedelfingen, die von unserer Abteilung mit organisiert wird, erreichen unsere Männer einen hervorragenden 3. Platz. Wolfgang Schulz und G. Tiefenbach bestehen die Prüfung zum 3. DAN.
Unsere Judokas Jürgen Gehrung und Eberhard Jörg schaffen die Schwarzgurt-Prüfung (1. DAN) und erwerben die Übungsleiterlizenz.
Die Tennisabteilung eröffnet diese Sommersaison mit einem sog. „Bändeles-Turnier“ als Doppelturnier, bei dem die Spieler mit verschiedenen Handicaps bedacht werden. Die erste Herrenmannschaft wird ungeschlagen Gruppensieger und steigt in die Verbandsklasse auf. Bei der Vereinsmeisterschaft gewinnt Thomas Würz das Endspiel gegen Helmut Bock. Abonnement-Meisterin Erni Kleinmann setzt sich bei den Damen durch.
59 Buben und Mädchen nehmen mit Begeisterung an einem internen Wettbewerb zur Erreichung des Geräte-Turnabzeichens teil. Beim jährlich durchgeführten Leichtathletik-Dreikampf zur Erringung der Mehrkampfnadel können diesmal 31 silberne und 12 goldenen Nadeln verliehen werden. Bei den diesjährigen Sportabzeichen Abnahmen erwerben 23 Absolventen (darunter 8 Erwachsene, 6 Jugendliche und 9 Schüler) die begehrte Urkunde.
Aufgrund des geringen Interesses wird beschlossen, künftig keinen Kirbe-Tanz mehr durchzuführen. Auch die Vereins-Kinder-Weihnachtsfeier wird gestrichen, hier sind allerdings Feiern der einzelnen Abteilungen möglich. Das Vereinslokal verliert durch den häufigen Pächterwechsel in den letzten Jahren immer mehr von seiner Anziehungskraft.
Im Dezember starb unser langjähriges Mitglied und Vorstand (1933) sowie erster Wirt in der Vereinsgaststätte Fritz Dreizler.
1981
Der 1. Vorsitzende Gerhard A. Mannes und sein Stellvertreter Hans-J. Hennemann bekommen durch die zusätzliche Stellvertreterin Elke Kleindienst Verstärkung.
Peter Kleindienst übernimmt das Amt des technischen Leiters von Wolfgang Goller. Fußballschiedsrichter Daniel Mehring bleibt Zeugwart und Jürgen Lilienfein Schriftführer.
Die Kegelbahnen müssen nach einem – durch Kurzschluss ausgelösten – Brandschaden saniert werden. Der erforderliche Umbau der Dusch- und Umkleideräume geht sehr schleppend voran.
Helmut Bock gab 1980 nach fünf Jahren seine Funktion als Abteilungsleiter Tennis ab. Die Abteilung wurde daraufhin durch ein dreier Gremium kommissarisch verwaltet. Der in 1981 neu gewählten Abteilungsleitung, Gerhard Hermann und Stellvertreter Klaus Hermann, sind die zukünftigen Herausforderungen (Errichtung einer eigenen Tennisanlage!) bewusst.
TKD-Abteilung: Sowohl bei den Deutschen Verbandsmeisterschaften als auch bei den Offenen Württ. Einzelmeisterschaften müssen unsere Kämpfer Achim Bechert und Michael Horn im Endkampf gegeneinander antreten. Deutscher Meister wird M. Horn, der hinterher auch ein Württ. Ranglistenturnier gewinnt. A. Bechert gewinnt dafür die – auch für andere Kampfsportarten offenen – Württ. Meisterschaften. Vier unserer Schwarzgurte, unterstützt von 2 befreundeten Kämpfern, belegen bei den Deutschen Mannschaftsmeisterschaften den 2. Platz. Durch diese tollen Erfolge wird der SVS in dieser Sportart bundesweit bekannt!
Hermann Eblen, unser langjähriger Vorstand und Ehrenmitglied, ist gestorben. Er hat den Verein durch die Weimarer Republik sowie den 2. Weltkrieg geführt und war danach noch viele Jahre im Ausschuss tätig. Sein Lebensmotto „Miteinander und Füreinander“ hat er – auch als Sillenbucher Feuerwehrkommandant – stets vorgelebt.
1982 – 90 Jahre Sportverein Sillenbuch
In der Hauptversammlung wird beschlossen, die Mitgliedsbeiträge mit Wirkung ab 1. Jan. 1983 zu erhöhen. Als Wirtschaftsführer wird – nach einigen Jahren Pause – G. A. Mathias und als Gesamtjugendleiter Uwe Sturm gewählt.
Mit einem sehr gelungenen Fest feiert der SVS über die Pfingstfeiertage vom 28. bis 30. Mai sein 90-jähriges Bestehen. Die Zuschauer sind von den Wettkämpfen und Vorführungen verschiedener Abteilungen sowie externer Sport- und Musikgruppen begeistert. Höhepunkt der Veranstaltung ist das Schauspringen des Fallschirmspringer-Clubs Calw vor dem Fußballspiel unserer Mannschaft gegen die Stuttgarter Kickers (Ergebnis: 0:10). Alle vier Springer landen zielgenau auf dem Sportplatz. Durch viele Spenden – nicht nur örtlicher Betriebe – wird eine reichhaltige Tombola ermöglicht.
Nach einigen Jahren Unterbrechung veranstaltet der SVS im Augustinum wieder einen Sportunterhaltungsabend mit Aufführungen der Judo-, TT- und Turnabteilung.
TKD-Abteilungsleiter Achim Bechert erkämpft einen großartigen Erfolg: Achim wird im Dezember in Neapel Europameister im TKD-Halbschwergewicht. Hierfür wird er vom gesamten Vereinsvorstand und im Rathaus von OB Rommel geehrt. Zudem schaffen Anita Bummer (später Bechert) den 1. und Heike Stüber den 2. DAN.
Gertrud Diebold übernimmt von Michael Meschke, der weiterhin als Trainer tätig bleibt, die Abteilungsleitung Judo. An den Vereinsmeisterschaften nehmen etwa 70 Judokas teil, die sich alle für die anstehenden Gürtelprüfungen qualifizieren. Die nachfolgenden Gürtelprüfungen werden von allen Teilnehmern bestanden. Einige Judokas können sich für die neu gebildeten Wettkampfmannschaften empfehlen.
In der Volleyball-Abteilung wurde 1980 – nach dem Rücktritt von Thomas Klein – die Leitung zunächst von einem Quartett übernommen. 1982 tritt Sylvia Brose (später Holzbaur-Fischer) in die großen Fußstapfen von Thomas Klein. Die Volleyball-Herren gewannen in der vergangenen Saison alle Spiele und steigen als Meister in die A-Klasse auf. Aufgrund des großen Zulaufes an Spielern, kann für die Saison 1982/1983 sowohl eine 2. Herren- als auch eine 2. Damenmannschaft gemeldet werden. Seit dem letzten Jahr nehmen die Volleyballer mit mehreren Teams an einem internationalen Mammut-Mixed-Turnier (insg. 320 Mannschaften) in Innsbruck teil.
Die Tennisabteilung meldet ein Damenteam zu den Verbandsspielen. Da wir keine eigenen Plätze haben, müssen die Damen ihre Heimspiele in Stammheim austragen.
Bei der Wanderabteilung stehen nicht nur „normale“ Wanderungen auf dem Programm. Eine Fahrt führt beispielsweise zum Besuch des Theaterstücks „Das Wirtshaus im Spessart“ im Naturtheater in Grötzingen. Die 1. Nachtwanderung vom 25. auf 26. September über ca. 50 km von Tübingen nach Sillenbuch wird mit einem großen logistischen Aufwand (2 Begleitfahrzeuge für Verpflegung und Kommunikation) durchgeführt.
7. 1983 bis zur 100-Jahr-Feier 1992
1983 – Seifenkisten-Rennen – 1. Sillenbucher Lauftreff
Der langjährige Vorstand nach dem zweiten Weltkrieg, Erwin Pohl, wird mit der Ernennung zum Ehrenvorstand ausgezeichnet. Richard Krämer, seit 1952 Hauptkassierer, wird die Ehrenmitgliedschaft verliehen. Roland Vogt übernimmt ab Vereinsheft Nr. 29 die Funktion des Pressewarts von Heinz Reinboth. Zum neuen Redaktionsteam gehören Sylvia Brose (Holzbaur-Fischer) und Anita Bummer (Bechert). Die Herstellung der Hefte obliegt weiterhin Erwin Beck und Bruno Schweitzer.
Aufgrund der steigenden Mitgliederzahl (inzwischen über 1.300) wird die Sportstättenfrage im Stadtbezirk immer dringlicher. Diesbezüglich wendet sich der SVS mit einem offenen Brief an OB Rommel.
Die Faschingsveranstaltung mit der Tanzkapelle „Die Bonnies“, die seit 1978 aufspielen, und der Tanz in den Mai mit „The Moonlights“ sind wieder gut besucht.
Am 17. Juli gibt es im Stadtbezirk ein besonderes Spektakel: der SVS veranstaltet auf der Nellinger Straße ein Seifenkisten-Rennen. Es finden – allerdings ohne Sillenbucher Starter – die Stuttgarter Stadtmeisterschaft und der fünfte Lauf zur Süddeutschen Meisterschaft statt. Die Cannstatter Zeitung berichtet hierüber wie folgt: „Eine Atmosphäre wie man sie sonst nur am Hockenheim oder anderen Rennstrecken findet, herrschte am Sonntag in Heumaden“.
Fußball-Abteilungsleiter Heinz Spreng und Trainer Edgar Kurz betreiben seit 1981 – mit Spielern aus der eigenen Jugend – einen konsequenten Neuaufbau der 1. Mannschaft. Daraufhin wird bereits in der Saison 1982/1983 der Aufstieg in die Kreisliga A geschafft. Die Fußballabteilung versucht Sponsoren, insbesondere Trikotsponsoren zu gewinnen, um die steigenden Ausgaben der Abteilung wenigstens teilweise zu decken.
Die Judo-Abteilung beteiligt sich dieses Jahr an Einzel- und Vereinsmeisterschaften. Die B-Jugend kann sich mit einem dritten Platz bei den Bezirksmeisterschaften für die Süddeutschen Meisterschaften qualifizieren.
Die Trimm-, Trab- und Joggingwelle hat auch Sillenbuch erfasst: alle Laufbegeisterte treffen sich im April zum 1. Sillenbucher Lauftreff. Die beiden Laufgruppen werden vom Jedermannsport- Übungsleiter Roland Vogt und vom früheren Fußballspieler Peter Reus geleitet.
Bei der Neuauflage des Stuttgarter Stadtlaufes 1981 nahm eine gemischte Mannschaft des SVS mit 20 Läuferinnen und Läufern – aus mehreren Abteilungen – verschiedener Altersklassen am „Kleinen Lauf“ teil und belegte im Gesamtklassement unter 16 Vereinsteams den 9. Platz. Nach einjähriger Pause belegen wir dieses Jahr wieder den 9. Platz.
Am 17. Dezember findet eine kombinierte Jahres- und Weihnachtsfeier statt. Leider lässt der Besuch der Veranstaltung – trotz einem interessanten Programm – zu wünschen übrig.
1984
Rückblick: Am 20. Oktober, also genau 30 Jahre nach Einweihung der Turn- und Festhalle, wird im Kreis langjähriger Vereinsmitglieder Rückschau auf die Nachkriegsjahre gehalten.
Ausblick: Der neue Fußball-Tennenplatz am „Untere Hasenwedel“ (beim GSG) wird seiner Bestimmung übergeben. Damit kann der TSV Heumaden auf seinem bisherigen Fußballplatz „Lederberg-Trieb“ (heute „Am Sonnenweg“) 7 Tennisplätze erstellen, die 1985 eingeweiht werden. Bis zur Fertigstellung einer eigenen Tennisanlage kann der SVS diese Tennisplätze – unter gleichmäßiger Aufteilung – mitbenutzen. Trotzdem ist der Stadtbezirk nach wie vor an Sportstätten unterversorgt.
Beide Tennis-Herrenmannschaften können den Abstieg in die Bezirksklasse I bzw. Kreisklasse I nicht verhindern. Hingegen haben die Damen den Aufstieg in die Kreisklasse I im imponierenden Stil geschafft.
Bei der TKD Europameisterschaft in Budapest kann Achim Bechert im Einzelwettbewerb – nach einem sensationellen Sieg über den amtierenden Weltmeister – und mit der Deutschen Mannschaft jeweils einen hervorragenden 3. Platz belegen. TKD-Cheftrainer Terenzio Deiana legt die höchst anspruchsvolle Prüfung zum 5. DAN ab und ist damit einer der höchsten DAN-Träger in ganz Baden-Württemberg.
Roland Vogt, der lange Zeit für den Deutschen Alpenverein (DAV) tätig war, bietet für eine beschränkte Zahl geübter Wanderer bzw. Bergsteiger mit guter Kondition die Durchführung von 2-3 tägigen Hochgebirgstouren in den Alpen an. Letztes Jahr führte die Ausfahrt in das Kaunertal/Tirol. Die diesjährige Silvretta-Tour muss am 2. Tag wegen des schlechten Wetters abgebrochen werden.
Im Mittelpunkt der Jahresfeier stehen Auftritte der von Margit Dörflinger neugegründeten Jazz-Dance-Gruppe, der akrobatischen „Alten Turnriege“ sowie der urkomischen „Feuerwehrkameraden“.
1985
Nach einem schwachen Start in die Saison 1984/1985 steigt die 1. Fußballmannschaft – letztendlich souverän – in die Bezirksliga auf. Torwart Michael Spengler lies nur 26 Treffer zu, der pfeilschnelle Stürmer Jochen Philipp erzielte 23 Tore. Trainer Edgar Kurz, der praktisch die halbe Mannschaft von der Jugend an betreute, erklärt jedoch leider seinen Rücktritt.
Fußballjugendleiter Helmut Retter organisiert eine Reise der Fußballjugend in die Stuttgarter Partnerstadt Cardiff/Wales. Der Aufenthalt, der von 42 Spielern wahrgenommen wird, beinhaltet neben Spielen natürlich auch ein umfangreiches Besichtigungsprogramm.
Bei den Bezirksmeisterschaften können unsere männlichen B-Jugend Judokas einige Podestplätze belegen. Jochen Lenz wird Bezirksmeister und anschließend Nordwürtt. Meister. Bei den Vereinsmeisterschaften treten 26 jugendliche Judokas an. In der Bezirksjugendliga belegen die A-Jugend (unter 7 Mannschaften) und die B-Jugend (unter 10 Mannschaften) jeweils 2. Plätze. Eberhard Jörg legt die Prüfung zum 2. DAN und Daniel Roppelt, der dieses Jahr auch Süddeutscher Vizemeister wird, zum 1. DAN ab.
Alle 6 Kämpfer der TKD-Abt. können bei einer Verbandsmeisterschaft auf das Siegertreppchen steigen. Bei den Deutschen Meisterschaften in Gelsenkirchen setzt sich Marc Hennemann in der Grüngurtklasse gegen 12 Konkurrenten durch und wird damit Deutscher Meister. Andreas Sonder hat als erster Sillenbucher alle Gurtprüfungen bis zum schwarzen Gürtel bestanden.
Auf vielfachen Wunsch wird eine Tennis-Senioren Mannschaft zum Spielbetrieb gemeldet, die auf eigene Rechnung spielt und somit die Abteilungskasse nicht belastet.
Nach vielen vergeblichen Anläufen steigen die Volleyball-Damen unter Trainer Alex Jickeli in die Bezirksliga auf. Zudem erreichen die Damen die 10. Pokalrunde. Die Volleyball-Herren machen eine wichtige persönliche Erfahrung bei einem Freundschaftsspiel gegen eine Sportgruppe Multiple-Sklerose-Erkrankter. Neue Abteilungsleiterin ist Annette Pfänder (später Jickeli).
Bei der von Eugen Voss am 24. und 25. August in unserer Gartenwirtschaft organisierten ersten Sillenbucher Weinhocketse findet die fröhliche Stimmung des ersten Tages am zweiten Tag wegen des Regenwetters keine Fortsetzung. Der 3. Sillenbucher Sportlerball wird von den Vereinsmitgliedern wieder nicht besonders gewürdigt. Otto Kaiser, Gründungsmitglied nach dem 2. Weltkrieg, wird zum Ehrenmitglied ernannt. Edgar Kurz bekommt für seine Verdienste in der Abteilung Fußball die Leistungsnadel ausgehändigt.
1986 – 1. Sillenbucher Triathlon
Bei der Hauptversammlung setzt sich der Trend der vergangenen Jahre fort: Je mehr Mitglieder (31.12. 1985: 1.435, hiervon 590 Jugendliche) der Verein hat, umso weniger (35) – darunter hauptsächlich „Pöstlesinhaber“ – nehmen an dem Zusammentreffen teil.
Die Finanzen des Vereins sind geordnet, obwohl die Aufwendungen für Übungsleiter in 1985 gegenüber 1984 um 50% gestiegen sind. Lizenzierte Übungsleiter (derzeit ca. 10) erhalten vom WLSB einen jährlichen Zuschuss von max. DM 700,–, sofern der Verein einen gleich hohen Betrag beisteuert. Übungsleiter ohne Lizenz und Helfer können zu Lasten des jeweiligen Abteilungsetats eine moderate Vergütung erhalten. Viele Übungsleiter/Helfer verzichten jedoch auf eine Entlohnung.
In der Turnhalle ließ die Stadt den Parkettboden und die Heizungsanlage richten sowie eine neue Bestuhlung anschaffen.
Mit der Stadt Stuttgart werden weiterhin Gespräche über das zu bauende Sportgelände „Untere Hasenwedel“ (an der Kemnater Straße), auf dem die Tennisplätze geplant sind, geführt.
Die erste TT-Herrenmannschaft steigt – nach über 10 Jahren – von der Bezirksklasse wieder in die Bezirksliga auf.
Seit 10 Jahren nehmen die Volleyballer an Pfingsten regelmäßig am sog. „Uebeles-Cup“, der von den Stuttgarter Sonnenfreunden (später: SSF Stuttgart) organisiert wird, teil. Daneben stehen jedes Jahr einige weitere Turniere, hauptsächlich in Baden-Württemberg, auf dem Programm. Mehrere Teams reisen – wie in den Vorjahren – zu einem internationalen Freiluftturnier in Frick/Schweiz.
In der Saison 1985/1986 kann sich die 1. Fußballmannschaft in der Bezirksliga nicht behaupten.
Die Fußball B-Jugend wird Meister ihrer Klasse. Auch die C-Jugend schlägt sich – nach der Vorjahresmeisterschaft – in der Leistungsklasse bravourös. Der Gegenbesuch der Gäste aus Cardiff verläuft in einer angenehmen Atmosphäre.
Die Ski- und Wanderabteilung führt den 1. Sillenbucher Triathlon durch mit dem Motto: Wir machen alles gemeinsam, ohne Sieger. 30 Minuten Schwimmen, 100 km für Männer (50 km für Frauen) Radfahren und rd. 25 km Wandern stehen auf dem Programm. 16 hartgesottene Sportler/innen nehmen die Strapazen auf sich.
Gundel Lilienfein gründet den sog. „Hausfrauen-Lauftreff“. Einige Lauftreffler nehmen beim Stafettenlauf zur Leichtathletik-Europameisterschaft in Stuttgart teil.
Unsere langjährige, sehr engagierte und beliebte Übungsleiterin für das Mutter und Kind-Turnen, Gertrud Benk, ist allzu früh gestorben. Klara Oelschläger, die bisher gemeinsam mit Gertrud die Gruppe leitete, übernimmt diese nun alleine.
1987 – Einrichtung der Geschäftsstelle – Fußballjugend erstmals in Mammendorf
Aus Anlass des vierzigsten Jahrestages der Wiedergründung wird mit den Gründungsmitgliedern am 9. August eine kleine Feier veranstaltet. Günter Silberhorn stellt sich als neuer Vergnügungswart zur Verfügung. Die gestiegenen administrativen Anforderungen machen die Einrichtung einer Geschäftsstelle erforderlich. Inge Striffler übernimmt diese Aufgabe, insbesondere die Mitgliederverwaltung. Ab August ist die Geschäftsstelle jeden Freitagnachmittag für Mitglieder und Interessenten geöffnet.
Die beiden AH-Spieler Edgar Kurz und Rolf Weiss übernehmen die Leitung der Fußballabteilung.
Ab der neuen Saison erscheint – zu den Heimspielen der 1. Mannschaft – die Broschüre „Fußball-aktuell“. Die Fußballjugend ist wieder in der walisischen Partnerstadt Cardiff zu Besuch.
Nach der Saison 1986/1987 steht der Aufstieg der A-Jugend in die Leistungsklasse fest.
Mehrere Fußballjugendmannschaften nehmen in einem Zeltlager zum ersten Mal am Pfingstturnier im bayerischen Mammendorf/Landkreis Fürstenfeldbruck teil. Bei diesem Mammutturnier treten hauptsächlich bayerische Mannschaften an. Das – nicht nur in diesem Jahr – miserable Wetter, wird später als „Mammendorf-Wetter“ in die Annalen eingehen. Im Dezember findet das 1. Sillenbucher Hallen-Jugendfußballturnier in der GSG-Halle vor zahlreichen Zuschauern statt.
Die TT-Herrenmannschaften feiern in der Saison 1986/1987 tolle Erfolge: die Erste hält sich in der Bezirksliga, die Zweite steigt mit 36:0 Punkten in die Bezirksklasse auf, die Dritte steigt zum zweiten Mal innerhalb von 3 Jahren auf und die neu formierte Vierte schlägt in der folgenden Saison den Kurs Richtung Aufstieg ein.
Die männliche Handball A-Jugend, die praktisch seit der D-Jugend sehr erfolgreich zusammenspielt, wird ungeschlagen Staffelsieger und gewinnt anschließend – durch Siege über die 3 anderen Staffelsieger – die Stuttgarter Stadtmeisterschaft.
Auf Vermittlung unseres ambitionierten Judo-Trainers, Werner Schmidt, sammeln einige Judokas Erfahrungen bei einem internationalen Turnier in der Nähe von Paris.
Nach dem Aufstieg der 2. Volleyball-Herrenmannschaft im Vorjahr, ist der 1. Mannschaft der Sprung in die Bezirksliga geglückt. Voraussetzung für die Teilnahme in der Bezirksliga ist die Beteiligung von Jugendmannschaften an den Rundenspielen. Daraufhin wird sowohl ein männliches als auch ein weibliches Jugendteam gemeldet.
Die Volleyballer touren – auf Einladung eines ehemaligen Spielers – nach Detroit/USA und lernen dort die Besonderheiten des US-Volleyballes kennen.
In die Ski- und Wanderabteilung werden die Radfahrer integriert, so dass die Abteilung in Ski-, Rad- und Wanderabteilung umbenannt wird. Horst Huber, der bereits einige Touren und den diesjährigen Triathlon mit organisiert hat, ist für die Radfahrten zuständig.
Anmerkung:
Die Ski-, Rad- und Wanderabteilung knüpft damit an eine Tradition an: 1919 schloss sich der damalige „Turnerbund Sillenbuch“ mit dem 1903 gegründeten Sillenbucher Radfahrverein zusammen und trug fortan den Namen „Arbeiter-Turn- und Radfahrverein Sillenbuch“. Die Radfahrer betrieben zu der damaligen Zeit wohl kaum Radtouren, sondern eher in der Halle Kunstradfahren und Radball. 1924 verließen die Radfahrer den Turnerbund wegen Meinungsverschiedenheiten. 1939 wurde der Radfahrverein aufgelöst und abgewickelt.
1988 – Bau der Tennisanlage
Gerhard A. Mannes gibt das Amt des 1. Vorsitzenden nach zehn Jahren Amtszeit ab; er bekommt von Alt-Vorstand Erwin Pohl die Goldene Ehrennadel überreicht.
Zur neuen Vorsitzenden wird mit Ingrid Ritter erstmals eine Frau gewählt. Ingrid Ritter hat als Stadträtin einen Sitz im Stuttgarter Gemeinderat.
Beschlossene Satzungsänderungen: Die Wahl des 1. und 2. Vorstandes erfolgt in jährlichem Wechsel, wobei die Amtszeit jeweils 2 Jahre beträgt. Damit soll vermieden werden, dass der Verein – bei Rücktritt eines Vorstandes – führungslos wird. Der Verein muss sich der Satzung des Württ. Tennisbundes (WTB) anschließen, um an Tennis-Wettbewerben teilnehmen zu können.
In der Saison 1988/1989 werden sämtliche Fußballjugend-Mannschaften durch Gastspieler des TSV Heumaden verstärkt. Das Training findet auf dem Platz des TSV statt, da der Sillenbucher Rasenplatz wegen grundlegender Erneuerungsarbeiten für ein Jahr gesperrt wird.
Die „alten Herren“ (AH) der Fußballer können seit Jahren bei Turnieren Pokale gewinnen.
Die aktiven Handballer trainierten sich bisher in Eigenregie. Das änderte sich 1986, als der ausgebildete Trainer Frank Wagner als Spielertrainer die Mannschaft übernahm. 1988 ist das lange herbeigesehnte Ereignis eingetroffen: Die 1. Herrenmannschaft ist in die Kreisliga 2 aufgestiegen und ist in der Saison 1988/1989 auf dem Weg in Kreisliga 1.
Wolfgang Moebus übernimmt die TKD-Abteilungsleitung von Achim Bechert. Andrea Schmid wird – nach einer knappen Finalniederlage – bei der Weltmeisterschaft in Österreich Vizeweltmeisterin im Karate-Kampf. Kurz danach kann sich Andrea mit dem Deutschen Meistertitel schmücken.
Nach 3 Spielzeiten in der Bezirksliga können die Volleyballerinnen – mit Spielertrainerin Gisela Kornmeier – den Abstieg in die A-Klasse nicht verhindern.
Drei von neun Tennismannschaften haben den Aufstieg in die nächsthöhere Klasse geschafft: Die 1. Mannschaft spielt in der nächsten Saison in der Bezirksliga, die Junioren und die Damen rücken jeweils in die Bezirksklasse I auf.
Holger Rebholz wird mit der Württ. Tennis Juniorenauswahl Deutscher Meister. Durch seine Siege trägt er maßgeblich zum Erfolg der Württ. Auswahlmannschaft bei. Holger wurde als Jugendspieler Württembergischer Meister im Einzel und im Doppel und hat zudem zahlreiche Podestplätze bei Deutschen und Württ. Meisterschaften erreicht.
Tennisanlage I: 1. Bauphase
Nach jahrelangem „Ringen“ mit der Stadtverwaltung lag im September 1987 die Baugenehmigung für die ersten acht Plätze der Tennisanlage an der Kemnater Straße vor, so dass mit den Baumaßnahmen begonnen werden konnte.
Aufgrund der eigenen Tennisanlage können weitere Mitglieder in die Tennisabteilung aufgenommen werden. Durch den Übertritt von 103 Spielern des bisherigen TC Eichenhain steigt die Mitgliederzahl Anfang 1988 auf 394 (darunter 120 Jugendliche) an. An der Abteilungs-versammlung nehmen 113 Personen teil. Mit einem Bändelesturnier werden am 1. Mai die Tennisplätze zum ersten Mal bespielt. Als Clubhaus-Ersatz werden 2 Container gemietet, die vorläufig als Aufenthalts- und Umkleidekabinen dienen. Die offizielle Platzeinweihung erfolgt am 25. Juni 1988. Es wird ein Arbeitsdienst von jährlich 6 Stunden für alle aktiven Mitglieder über 16 Jahre zur Platzpflege eingeführt.
1989
Der stellvertretende Vorstand Hans-Jürgen Hennemann übergibt nach elf Jahren sein Amt
an Dr. Dieter Benk, der bereits in den sechziger Jahren diese Position innehatte. Rainer Fischer wird als neuer Abteilungsleiter Volleyball bestätigt.
Die Leistungsnadel für besondere Leistungen erhalten: H.-J. Hennemann, Andrea Schmid (TKD), Holger Rebholz (Tennis) und Roland Vogt, der als Übungsleiter Jedermannsport und Redakteur der Vereinszeitschrift tätig ist.
Es ist vorgesehen, das Rechnungswesen auf EDV umzustellen.
Alle Abteilungen beklagen in der Hauptversammlung den allgemeinen Mangel an Jugendlichen.
Man hofft auf ein Ende der seit Jahren anhaltenden Wirts-Misere in der Vereinsgaststätte.
Der technischer Leiter, Peter Kleindienst, berichtet von der partiellen Platzsanierung und bedankt sich beim TSV für die Mitbenutzung deren Sportplatzes.
Die anstehende Olympia-Bewerbung der Stadt Stuttgart wird mit gemischten Gefühlen betrachtet, da in diesem Zusammenhang eine Sanierung unserer Leichtathletikanlage am Spitalwald, die sich in einem miserablen Zustand befindet, nicht vorgesehen ist. Die Leichtathleten bzw. Sportabzeichengruppen sind inzwischen auf die Bezirkssportanlage Waldau ausgewichen.
Bei dem in diesem Jahr zum ersten Mal in unserer Halle veranstalteten Kinderfasching mit der Musikkapelle „Combo Martinique“ herrscht mit 150 Kinder und fast genau so vielen Eltern ein buntes Treiben.
Ab Ende August bietet die TKD-Abteilung auch einen Kinderkurs an. Andrea Schmid erringt in Graz/Österreich den Weltmeistertitel im Kickboxen.
Die Wanderung zum 10jährigen Jubiläum der Ski-, Rad- und Wanderabteilung führte im Oktober 1988 ins Wutachtal. In den vergangenen 10 Jahren wurden jeweils Frühjahrs- und Herbstwanderungen in ganz Baden-Württ. durchgeführt. Hinzu kamen noch Nachtwanderungen und Theaterausflüge. Die beliebtesten Ziele der Skiausfahrten waren das Kleine Walsertal, das Allgäu und der Arlberg. Seit 1986 stehen auch noch der Sillenbucher Triathlon und seit 1987 die Radtouren auf dem Programm. Nach mehreren Etappen und nach 2.850 km hat eine kleine Radgruppe bereits den gesamten Donauradweg von Donaueschingen bis zum Schwarzen Meer abgeradelt. Dieter Mannes wird für seine sorgfältig geplanten Wanderführungen besonders geehrt.
Adolf Unger ist gestorben; auf seine Initiative wurde nach dem 2. Weltkrieg die TT-Abteilung gegründet und aufgebaut.
Anmerkung zu Mangel an Jugendlichen:
„Uns fehlen attraktive Angebote, um die Jugendlichen im Verein zu halten“ stellt auch der Präsident des Schwäbischen Turnerbundes fest. Im Alter zwischen 14 und 18 Jahren verlassen von zehn Heranwachsenden sieben die Vereine. Es werden Konzepte für den Verein des Jahres 2000 gesucht.
1990 – Bau des Tennis-Clubhauses
Knut Krüger, Lehrer am GSG und Mitglied des Bezirksbeirates, wird 1. Vorsitzender des SVS.
Die angespannte Haushaltslage führt zu einer Kürzung aller Abteilungsetats, damit anstehende Reparaturen und Renovierungen der vereinseigenen Gebäudeteile bezahlt werden können.
Aufgrund der weiter steigenden Mitgliederzahl (derzeit ca. 1.500) wird – zur Bewältigung der Verwaltungsarbeiten – ein/e Geschäftsführer/in in Teilzeit gesucht. Die Stelle soll vergütet werden.
In diesem Zusammenhang wird eine Beitragserhöhung von bis zu 20% beschlossen, die dann vom
Hauptausschuss auf 15%, ab 01. Januar 1991, festgesetzt wird.
Gundel Lilienfein wird aufgrund ihres leidenschaftlichen Einsatzes für den Verein (Kinderturnen, Lauftreff) die Leistungsnadel verliehen.
Die Positionen Jugendleiter und Vergnügungswart können nicht besetzt werden. Die künftige Durchführung der traditionellen Feste, wie der Fasching und der Tanz in den Mai, ist damit in Frage gestellt.
In einem offenen Brief an OB Rommel spricht sich der SVS gegen eine – im Raum stehende – Belegung der Sporthallen durch Aussiedler aus.
Bei dem Versuch einen Streit zwischen zwei Jugend-Fußballmannschaften in Weilimdorf zu schlichten, erlitt Siegfried Palder, unser engagierter Jungen-Übungsleiter für „Sport, Spiel und Leichtathletik“, der sich stets für eine sinnvolle Freizeitgestaltung von Jugendlichen einsetzte, tödliche Verletzungen. Ein für immer unfassbar schlimmes Ereignis. Mit Peter Schwichtenberg können wir im Bubenturnen einen Übungsleiter gewinnen, der sowohl die Gruppe von Siegfried Palder als auch die von Hermann Ritter übernehmen kann. H. Ritter, der vom Verein die Leistungsnadel erhielt, trug über 25 Jahre im Jugendbereich Verantwortung.
Die 1. Fußballmannschaft, die den Weggang von Marco Kurz (zu den VfB-Profis) kompensieren muss, steigt nach der Saison 1989/1990, unter Trainer Peter Huber, unangefochten in die Bezirksliga auf.
Hagen Boll tritt die Nachfolge von Gerhard Baur in der Abteilungsleitung Handball an.
Die Handball A-Jugend wird Kreismeister, kann den Aufstieg in die höhere Klasse jedoch nicht wahrnehmen, da sämtliche Spieler zu den Aktiven wechseln.
Gertie Diebold übergibt – nach 8 Jahren – die Abteilungsleitung Judo an den erfahrenen Übungsleiter Klaus-Dieter Kempf. Gertie bringt sich künftig als Schriftführerin in den Gesamtverein ein.
In der TKD-Abteilung bestehen Roger Schenk, Martin Jaus und Klaus Pradl die Prüfung zum 1. DAN. Bei der Weltmeisterschaft in Montreal/Kanada schafft Andrea Schmid die Bronzemedaille.
Unser früherer Fußballtrainer Siegfried Boll ist gestorben.
Anmerkung:
Nach dem Fall der Berliner Mauer am 9. November 1989 wurde am 3. Oktober 1990 (Tag der deutschen Einheit) durch den Beitritt der Deutschen Demokratischen Republik zur Bundesrepublik Deutschland die Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten vollzogen.
Tennisanlage II: 2. Bauphase
Nach Genehmigung des im Oktober 1988 eingereichten Baugesuches für den zweiten und dritten Bauabschnitt der Tennisanlage, der weitere zwei Freiplätze (damit insgesamt 10 Plätze), eine 2-Feld-Halle sowie ein Clubhaus mit Restaurant und 4-Zimmer-Wohnung beinhaltet, wurde mit dem Bau im Herbst 1989 begonnen. Im April 1990 wird mit Erschrecken zur Kenntnis genommen, dass eine Finanzierungslücke von rd. DM 500.000,– durch Fehlberechnungen entstanden war. In einer außerordentlichen Abteilungsversammlung wird – nach hitzigen Debatten – beschlossen, eine Spenden- und Darlehensaktion zu starten. Nur durch diese, letztendlich erfolgreiche Maßnahmen, kann der Bau weitergeführt werden. Am 22. Oktober 1990 wird der Spielbetrieb in der Tennishalle aufgenommen. Die endgültige Fertigstellung, auch der Gaststätte mit Wohnung, erfolgt im Frühjahr 1991. Durch den Bau der Tennisanlage kamen der Gesamtverein und die Tennisabteilung – bei Gesamtkosten von rd. DM 3,6 Mio. – an ihre finanzielle Belastungsgrenze. Die Gesamtfinanzierung konnte – neben ca. 30% Zuschüssen von Stadt und WLSB und der Fremdfinanzierung – nur mit Hilfe von weiteren Spenden von Gönnern sowie günstigen Konditionen (für den Gaststättenausbau) der Brauerei Dinkelacker gestemmt werden. Die Innenausbauten wurden teilweise in Eigenleistung erbracht. Mit der Stadt wird bezüglich der Tennisanlage ein Erbpachtvertrag über 42 Jahre abgeschlossen. Der Verein hat jetzt eine wunderschöne Tennisanlage.
Die Tennisabteilung kann jedoch ab Anfang 1990 keine weiteren Mitglieder mehr aufnehmen. Sie hat mit rd. 550 Mitgliedern, darunter 120 Jugendliche, die obere Kapazitätsgrenze erreicht.
Anmerkung:
Durch die Erfolge von Boris Becker (1. Wimbledon Sieg 1985) und Steffi Graf ist Mitte der achtziger Jahre in ganz Deutschland ein unfassbarer „Tennis-Boom“ ausgelöst worden, der den Tennisvereinen/-Abteilungen eine sehr große Zahl neuer Mitglieder brachte.
1991
In der Hauptversammlung am 19. April bleibt Knut Krüger als 1. Vorstand im Amt. Neben dem bisherigen Stellvertreter Dr. Dieter Benk wird Helmut Ernst, der bereits Mitglied im Hauptausschuss ist, als weiterer Stellvertreter gewählt. Die drei Vorstände sind gleichberechtigt.
Im Hauptausschuss sind derzeit 28 Personen, die in verschiedenen Arbeitskreisen für die vorhandenen Vereinsthemen zuständig sind. 1992 steht die 100-Jahr-Feier des Vereines an. Altvorstand Gerhard Mannes übernimmt die Leitung des Arbeitskreises „Planung der 100-Jahr-Feier“.
Nach längerer Suche wird eine Geschäftsführerin gefunden: Am 1. August nimmt Hannelore Thaldorf, die auch Mitglied des Hauptausschusses wird, die Arbeit auf. Für die Mitgliederverwaltung wird ein PC angeschafft.
Am 1. Januar übernehmen die italienischen Eheleute Calarota die Vereinsgaststätte unter dem (späteren) Namen „Ristorante da Toni“ und bieten insbesondere italienische Spezialitäten an.
Die neue Tennis Clubgaststätte erhält vom Verein den Namen „Kupferkessel“. Anfang November eröffnet die Pächter-Familie Lombardi dort ebenfalls ein italienisches „Familien Ristorante“.
Nach Thomas Renz (1984 bis 1989) und Peter Wilhelm wird Stefan Taufkirch Abteilungsleiter Tischtennis. Durch den Abstieg der 1. TT-Herrenmannschaft – nach 5 Jahren Bezirksliga – würde sie mit der 2. Mannschaft in derselben Klasse (Bezirksklasse) spielen. Da dies erhebliche organisatorische Probleme mit sich bringen würde, entscheidet sich die 2. Mannschaft notgedrungen für einen „freiwilligen“ Abstieg.
Bei den Tennis Bezirkshallenmeisterschaften belegt Petra Wörner den 2. Platz. Bei den Herren triumphiert der SVS total: 1. Christian Bopst, 2. Holger Hermann und 3. Thomas Würz.
Diese 3 Spieler sind bei den Verbandsspielen im Freien auch Mitglied der 1. Herrenmannschaft, die – nach dem Sieg im entscheidenden Spiel über die Sportfreunde Stuttgart – in die Verbandsliga aufsteigt. Die Tennisdamen belegen in dieser Saison – nach dem letztjährigen Aufstieg – in der Bezirksliga den beachtenswerten 2. Platz.
Nach Abstiegen in den beiden Vorjahren bis in die B-Klasse, steigt die 1. Volleyball-Herrenmannschaft wieder in die A-Klasse auf. Das zuletzt relativ hohe Durchschnittsalter kann durch neue junge Spieler gesenkt werden.
Auf Initiative des Fußball-Abteilungsleiters, Willi Mayer, gründen Freunde der Abteilung den „Förderkreis Fußball“ – unter Leitung von Reinhold Leitenberger – mit dem Ziel, die gesamte Abteilung finanziell zu unterstützen.
Bei einem tragischen Unfall ist unser Handball Trainer und Spieler Alexander Schielke im Alter von nur 23 Jahren ums Leben gekommen. Günter Eitel, der als Landschaftsgärtner die Bepflanzung der neuen Tennisanlage gestaltet hat, ist ebenfalls verstorben.
1992 – Das große Jubiläumsjahr: 100 Jahre Sportverein Sillenbuch
Der Verein hat am 01. Januar 1992 1.634 Mitlieder, davon 998 männliche und 636 weibliche.
In der Hauptversammlung informiert der Vorstand, Knut Krüger, über die erstellte Jugendordnung und die vorläufige Geschäftsordnung, die satzungsgemäß verabschiedet werden müssen.
Zur Verwaltung der neu eingeführten Wirtschaftskasse wird – neben dem Hauptkassierer (Richard Krämer) – ein Gaststättenreferent (Walter Krämer) und ein Steuerreferent (G.A. Mathias) eingesetzt.
Nach dem Rücktritt von Peter-Michael Kleindienst bleibt das Amt des Technischen Leiters vakant. Roger Schenk wird kommissarischer Gesamtjugendleiter. Ein Vergnügungswart wird weiterhin nicht gefunden.
Um die Pflege der Tennisanlage hat sich bisher Klara Oelschläger gekümmert. Ab 1. Mai stellt die Tennisabteilung für die Sommersaison einen hauptamtlichen Platzwart ein.
Neben den Herren I und Senioren I spielen in der nächsten Saison auch die Tennisdamen I auf Verbandsebene.
Die 1. Fußballmannschaft pendelt seit Jahren zwischen Kreisliga A und Bezirksliga, diesmal steigt sie in die Kreisliga ab.
Bei den Baden-Württ. TKD-Meisterschaften gewinnt Bernd Zirkler eine Bronzemedaille.
Andrea Schmid nimmt mit dem Deutschen Damen-Team an einer chaotisch organisierten WM in Nordkorea (!), dem TKD Ursprungsland, teil. Die Platzierung gerät zur Nebensache: 1. Nordkorea 2. Deutschland.
Franziska Lilienfein, die in der Turnabteilung groß geworden ist, und schon früh ihr vielseitiges sportliches Talent gezeigt hat, wird – für den ASV Kulmbach startend – in Köln Deutsche Meisterin im Triathlon (Kurzdistanz) in der Einzelwertung und in Lommel/Belgien mit dem deutschen Team Europameisterin.
Ein Häuflein Tanzbegeisterter gründet im Herbst – unter kommissarischer Leitung von Wolfgang Goller – die Tanzabteilung. Trainer ist Joachim Weinmann, der Leiter der Formations- und Showtanz-Gruppe „Dance-Selection No. 1“, die bereits bei ihrem ersten Auftritt beim Maitanz 1989, die Gäste begeisterte. Zunächst wird Jazz- und Discodance für Erwachsene und Kinder angeboten. Ab 1993 sind Standardkurse vorgesehen.
Unter der Federführung von Sylvia Holzbaur (Holzbaur-Fischer) und mit Hilfe mehrerer Übungsleiterinnen wird am 28. Nov. in der Turnhalle ein großes Kinderfest für alle Kinder aus dem Stadtbezirk veranstaltet. Mehr als 150 Kinder und ihre Eltern erleben ein gelungenes Fest mit „Rummel-Pummel“, Spielen, Tanzvorführung usw. und einer einstündigen Zauberschau. Die Veranstaltung wird durch Spenden (Eltern und andere Gönner) weitgehend finanziert.
Unsere im Augustinum tätigen Übungsleiter Richard Scheyhing (85 Jahre alt) und Annelie Rudolph hören zum Jahresende auf. Der SVS hat seit 1972 Übungsleiter für das Augustinum abgestellt. Von nun an kümmert sich das Augustinum selbst um seine Gymnastikgruppen.
100 Jahre SVS – die Jubiläumsfeier
Die Festzeitschrift mit einer Auflage von 7.000 wird an alle Haushalte in Sillenbuch und Riedenberg verteilt. Sie enthält Grußworte des WLSB, der Sportministerin des Landes, der Bezirksvorsteherin Monika Warwel, unseres Vorstandes Knut Krüger und von OB Dr. Manfred Rommel, der selbst Mitglied beim SVS ist. Die Vereinschronik sowie Berichte nebst Fotos der Abteilungen sind ebenfalls Inhalt der Jubiläumsschrift.
Das Fest findet vom Freitag, den 22. Mai bis Sonntag, den 24. Mai 1992 statt.
Den Auftakt bildet eine „feierliche Weinprobe“ am Freitagabend in der mit Blumen geschmückten Festhalle. Dieter Baur trägt ein selbstverfasstes, humorvolles, schwäbisches Gedicht über die Vereinsgeschichte vor. „Frau Häberle“ und „Frau Peters“ geben ihren „Hefezopf-Sketsch“ zum Besten.
Der Samstag, 23. Mai – exakt 100 Jahre nach Vereinsgründung im Gasthaus „Schwanen“ – beginnt um 11:00 Uhr mit einem Festmatinee für geladene Gäste, d.h. Funktionsträger und Übungsleiter des Vereins, zu Ehrende, Vertreter der Schulen, der Stadt, der Politik und der Sportverbände.
Herbert Aupperle, Leiter des Sportamtes, würdigt in seiner Festrede die erfolgreiche Vereinsarbeit des Jubilars. Bei den vielen Ehrungen* sind die Ehrenmitgliedschaft von Gustav A. Mathias (Wirtschaftsführer/Steuerreferent) und Richard Scheyhing (Seniorengymnastik) besonders hervorzuheben. Zur Auflockerung der Programmpunkte zeigen die Taekwon-Do Kämpfer ihr Können und es spielt der Sillenbucher Handharmonika-Club Flottweg. Bei Bilderbuchwetter findet am Nachmittag eine Hocketse mit Kinderprogramm und verschiedenen Sportvorführungen statt. Das Fußballspiel der SVS-AH gegen die Stuttgarter Prominentenkicker endet 2:7. Der Festabend besteht aus einer Kette von Glanzlichtern: voller Saal, prima Kapelle, klasse Programm (Jazz-Dance, Judo- und Tischtennisdarbietungen, AH-Kabarett usw.) sowie eine interessante Tombola.
Der Sonntag beginnt mit einer Wanderung auf wenig bekannten Wegen in und um Sillenbuch.
Der anschließende Frühschoppen sowie das Kinderprogramm auf dem Vereinsgelände gehen am Nachmittag direkt in eine weitere Hocketse über. Die Calwer Fallschirmspringer landen zielgenau auf dem Sportplatz und bringen den Fußball für das anschließende Spiel SVS I gegen VfB Stuttgart Amateure mit (Ergebnis 0:4). Der gemütliche Ausklang der Feiertage endet nicht ganz so gemütlich, da gegen 17 Uhr ein heftiges Gewitter die Festivitäten abrupt stoppt. Doch mit viel Kreativität gelingt ein guter Abschluss der Feierlichkeiten.
Alle Beteiligten (Organisationsteam, über 100 Helfer und viele Besucher) können auf rundum gelungene Festtage zurückblicken. Über die Feier gibt es einen Videofilm.
* Mit Blick auf das Jubiläumsjahr wurden in 1991 anstehenden Ehrungen auf 1992 verschoben. Die Leistungsnadel für ihre Arbeit oder sportliche Leistung erhalten:
Hella Anders, Sigrun Bächle, Uschi Fellinger, Uli Lauber, Franziska Lilienfein, Klara Oelschläger (alle Turnabteilung), Terenzo Deiana (TKD), Gerhard Hermann, Klaus Hermann (beide Tennis), Walter Krämer (TT) Gerhard Mannes (Ex-Vorstand, Orga 100 Jahre) und Hartmut Probst (Fußball).
Anmerkung zu Ehrungen:
Die Leistungsnadel wird seit 1983 für besondere sportliche Leistungen und/oder besondere Funktionärstätigkeiten vergeben. Die silberne Ehrennadel wurde bisher für 25 Jahre Mitgliedschaft sowie besondere Leistungen und die goldenen Ehrennadel für 40 Jahre Mitgliedschaft sowie außergewöhnliche Leistungen verliehen. Die Ehrenmitgliedschaft ist bei außergewöhnlichen Leistungen oder einem Alter von über 80 Jahren möglich.
8. 1993 bis zur Einweihung des neuen Vereinsheims und der Spitalwaldhalle 2005
1993 – Gründung der Skischule
In der Hauptversammlung wird – neben Knut Krüger und Helmut Ernst – Alexander Lovàsz als neuer gleichberechtigter Vorstand gewählt. Richard Krämer legt nach über 40 Jahren sein Amt als
Kassier nieder. Seine Aufgaben werden künftig von der Geschäftsführung (Hannelore Thaldorf) übernommen. Mit Daniel Mehring kann das zuletzt vakante Amt des Technischen Leiter neu besetzt werden.
Aufgrund der schlechten Finanzlage der Stadt Stuttgart, hat die Stadt ein Sparpaket aufgelegt, das auch die Sportvereine trifft. Ein Sachkostenbeitrag für die Nutzung von städtischen Sportstätten, höhere Mieten (beim SVS: insbesondere Vereinsgaststätte) sowie die Streichung von etlichen Zuschüssen werden den Vereinen abverlangt. Da die Sportförderung zudem von einem Mindest-Mitgliedsbeitragssatz abhängig ist, wird eine Beitragserhöhung ab 1994 beschlossen.
Renée Habermann wird in der ersten offiziellen Abteilungsversammlung der Tanzabteilung zur Abteilungsleiterin gewählt. Das am 30. April neu eröffnete Bürgerhaus in der Gorch-Fock-Str. 30 (Atrium) wird zum Hauptveranstaltungsort der Abteilung. Die Tanzabteilung übernimmt mit dem neuen Vergnügungswart Wolfgang Goller künftig auch die Organisation der Vereinsfeste. So können wieder ein Faschingsball, der Tanz in den Mai und ein Sportlerball stattfinden.
Uli Lauber übergibt die Leitung der Turnabteilung an Roland Vogt (zuständig für den Erwachsenenbereich) und Klara Oelschläger (zuständig für den Kinder- und Jugendbereich). Zusammen mit Gerhard Baur ist Uli Lauber weiterhin als Sportabzeichenprüfer tätig. In der Volleyballabteilung kann erst in einer außerordentlichen Versammlung mit Gisela Kornmeier eine Nachfolgerin für Rainer Fischer gefunden werden. Die Tennisabteilung erlässt einen Aufnahmestopp, da sie (Stand 31.Oktober) bereits 555 Mitglieder, darunter 129 Jugendliche, hat.
Als Kooperationsveranstaltung des SVS mit dem Deutsch-Kolumbianischen Freundeskreis organisiert Ralph Mertens am 27. März einen kolumbianischen Abend. Die „Fiesta Folclorica del Caribe“ mit Vorführungen kolumbianischer Folklore-Gruppen begeistert die Gäste in der ausverkauften Festhalle.
Auf dem Gelände des GSG feiert die Judoabteilung mit dem neuen Abteilungsleiter Bernd Küchler ihren 25. Geburtstag. Zur Feier können auch Gäste aus den neuen Bundesländern begrüßt werden. Höhepunkt ist ein Mannschaftswettbewerb zwischen Vereinen aus Sindelfingen, Salzwedel, Esslingen und dem SVS.
An einem Wochenende im Februar nehmen 57 junge Frauen an einem Kompaktlehrgang zur Selbstverteidigung und Gefahrenabwehr der TKD-Abteilung teil.
Bei der Leichtathletik-WM-Eröffnungsfeier am 13. August laufen rd. 100 Sillenbucher Lauftreffler – mit vielen anderen Laufgruppen – in das Stuttgarter Stadion ein um eine beeindruckende Demonstration des Breitensports „Laufen“ zu zeigen.
Im Rahmen unseres Sportlerballs wird Richard Krämer für seine langjährige Vereinstätigkeit besonders geehrt: Er erhält vom Land Baden-Württ. die Landesverdienstmedaille. Die Leistungsnadel des Vereins wird an Dr. Dieter Benk (Ex-Vorstand), Simone Pepu-Raumer (Turnabteilung), Jürgen Gehrung und Dr. Eberhard Jörg (beide Judoabt.) verliehen.
Für die Finanzierung eines neuen Rasenmäher-Traktors mit Anschaffungskosten von DM 35.000 muss der Verein – nach dem unerwarteten Erhalt von Zuschüssen – nur DM 10.000 selbst aufbringen.
Die Skilehrer Traudi und Dietmar Geßner installieren mit weiteren Übungsleitern eine vom Deutschen Skiverband (DSV) anerkannte Skischule innerhalb der Abteilung Ski/Rad/Wandern. Ab dem Winter 1993/1994 werden Ausfahrten (vorwiegend Allgäu und Schwäbische Alb) durchgeführt, bei denen Ski- und Snowboardkurse – für Erwachsene, aber hauptsächlich für Kinder – angeboten werden.
Unser Ehrenmitglied Richard Scheyhing ist gestorben. Aufgrund seines lebenslangen Engagements für verschiedene Vereine, den Turngau Stuttgart und den Schwäbischen Turnerbund wurde er unter anderem mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.
1994
Die langjährigen Kassenprüfer Roland Schatz, Paul Duffner und Dieter Schlecker haben – neben der Hauptkasse – zum ersten Mal auch die Kasse der Tennisabteilung geprüft. In der Tennisabteilung werden von den Mitgliedern – neben den Vereinsbeiträgen – zusätzliche Aufnahme- und Abteilungsbeiträge verlangt.
Die Fußballabteilung kürt mit Christoph Zimmermann und Stellvertreter Hartmut Probst eine neue Leitung, die Willi Mayer und Edgar Kurz ablöst. Bei einer gemeinsamen Exkursion nehmen die Jugendfußballer des SVS und des TSV an einem internationalen Turnier in der spanischen Touristenstadt Blanes am Mittelmeer teil.
Die Tanzabteilung, die bereits 131 Mitglieder hat, macht mit Auftritten der „Dance Selection No. 1“ und der „Little Dance Selection“ von sich Reden.
Der aktive Spieler und Trainer Holger Hermann übergibt die Jugendleitung der Tennisabteilung an seine Schwester Simone Hermann. Auf dem Tennisgelände wird in Eigenleistung eine Hütte als Treffpunkt für die Jugendlichen erstellt.
Helmut Retter bietet für Mädchen und Buben ab 10 Jahren Leichtathletiktraining an und führt Sportabzeichenabnahmen sowie einen Kindertriathlon durch.
Die Lauftreffler begeben sich zur Jahresauftaktveranstaltung nach Dresden und beenden das Jahr erstmals rennend beim Bietigheimer Sylvesterlauf.
Die Turn- und Versammlungshalle I: der Gebäudezustand:
Die im Eigentum der Stadt stehende Halle nebst Gaststätte mit Wohnung wurde 1954 gebaut. 1965 kam die Kegelbahn, 1975 Geräteraum und Geschäftszimmer hinzu. Da die Halle für Sport (Schulen und Vereine) sowie Versammlungen, Ausstellungen und Feste aller Art (Bürgerversammlungen, Betriebs- und Vereinsfeste etc.) zur Verfügung steht, unterliegt sie einer besonders starken Abnutzung. Das Parkett wurde 1961 und 1986 erneuert, die Kegelbahn wurde 1981 renoviert. Die SVS Vorstände machen die Stadt seit Jahren auf inzwischen entstandene Schäden der Halle aufmerksam. 1991 kündigte die Stadt eine Hallenrenovierung an, zu der es jedoch nicht kam.
Eine Begehung des Gebäudes 1994 überzeugt die Vertreter der zuständigen Ämter – trotz festgestellter gravierender Mängel – nicht von der dringenden Notwendigkeit einer Renovierung: „Der Sportbetrieb ist derzeit uneingeschränkt möglich“. Für den Versammlungsbetrieb ab 100 Personen müssten jedoch Sanierungsmaßnahmen in der Größenordnung von DM 660.000 durchgeführt werden, für die derzeit keine Gelder zur Verfügung stehen. Stattdessen darf die Halle für Versammlungen nur noch eingeschränkt genutzt werden. Eine zur Diskussion gebrachte Umwidmung der Halle in eine reine Turnhalle wird vom Verein und vom Bezirksbeirat abgelehnt.
Für die Generalsanierung der Halle werden von der Stadt rd. 4 Mio. DM veranschlagt.
Da von der Stadt keine Aktion zu erwarten ist, renoviert die Fußballabteilung die vom Schimmel befallenen Dusch- und Umkleideräume in Eigenleistung. Die Materialkosten von rd. DM 10.000 werden vom Verein übernommen.
1995 – 75 Jahre Fußballabt. – Handball: SG mit dem TSV Heumaden – 1. Tour de Filder
75 Jahre Fußball beim SVS. Höhepunkt der Feierlichkeiten am 18. Juni ist ein Spiel der ersten Mannschaft mit dem derzeitigen Spielertrainer Marko Rieg gegen die Profimannschaft des VfB unter dem Motto „Gemeinsam für die Zukunft der Fußballjugend“. Vor über 1.000 Zuschauern wird die Begegnung vom (Zweit-)Bundesliga-Schiedsrichter Hans Wolf, der sich früher für den SVS engagierte, geleitet. Das Ergebnis (3:6) ist als äußerst achtbar anzusehen. Thomas Rogall übernimmt von Harald Busch die Leitung der Fußballjugend. Die A-Jugend schafft den langersehnten Aufstieg in die Leistungsklasse.
An Aktivitäten der Vereinsjugend (Leitung Uli Laukenmann) sind zu erwähnen: die Anschaffung eines Zeltes, der Stand auf dem Sillenbucher Weihnachtsmarkt, die Jugendfreizeit mit Behinderten sowie eine Skiausfahrt ins Allgäu.
Die Kegelabteilung besteht seit 30 Jahren. Aus dem anfänglichen Bestreben, mit einer Mannschaft an Runden-Wettkämpfen teilzunehmen, ist nichts geworden. Das Interesse am Kegeln hat merklich nachgelassen. Wer erweckt die Abteilung aus dem „Dornröschenschlaf“?
Der neue Handball-Abteilungsleiter Gerald Hummel vereinbart mit seinem Pendant Dieter Müller vom TSV ab 1. Mai eine Spielgemeinschaft „SG Heumaden Sillenbuch“. Auch für Minis (Kinder ab 5 Jahren) gibt es jetzt die Möglichkeit, sich an Ballspiele zu gewöhnen.
Matthias Rueß übernimmt von Wolfgang Moebus die TKD-Abteilungsleitung.
Der SVS beteiligt sich mit einem kulinarischen Stand beim 10. Sillenbucher Sommerfest auf der Kirchheimer Straße.
In Kooperation der Vereine SVS, TV Kemnat, Ruit und TSV Heumaden wird am 23. Juli die „1. Tour de Filder“ ausgetragen. Rund 500 Radler bewältigten die familienfreundliche Rundstrecke mit Hocketse-Stationen auf allen 4 Sportplätzen. Der Sillenbucher Triathlon, der zum zehnten Mal stattfindet, hat von seiner Anziehungskraft nichts verloren.
Der Parkplatz an der Tennisanlage ist fertiggestellt. Die Be- und Entlüftungsanlage im „Kupferkessel“ wird saniert. Die Tennisjugend führt ein mehrtägiges Pfingstlager durch. Der SVS gratuliert Holger Rebholz zur zweiten Deutschen-Hochschulmeisterschaft im Einzel.
In diesem Jahr nehmen einige Sillenbucher Lauftreffler zum ersten Mal beim „Stuttgart-Lauf“ teil.
Im April verstarb unser Ehrenmitglied und früherer Fußballspieler Erwin Metzger im Alter von 91 Jahren.
Anmerkung:
Der Stuttgart-Lauf (von 2004 bis 2011 „Stuttgarter Zeitung-Lauf“ genannt) ist ein seit 1994 ausgetragener Laufwettbewerb, der um das Stuttgarter Stadion herum stattfindet. Es werden verschiedene Streckenlängen – für alle Altersklassen – als Einzelwettbewerb angeboten. Wichtigster Lauf ist der Halbmarathon. Der Stuttgart-Lauf ist einer der größten Volksläufe (mit mehreren tausend Teilnehmern) in Deutschland.
Bei dem in früheren Jahren bis Mitte der 1980ziger ausgetragenen Stuttgarter Stadtlauf handelte es sich um einen Staffellauf der Vereine, der in der Innenstadt „rund um das Rathaus“ führte. Der SVS nahm an diesem Lauf, in unregelmäßigen Abständen, zwischen 1925 und 1983 mehrmals teil.
Die Turn- und Versammlungshalle II: Wie geht es weiter?
Vereinsintern wird ein Arbeitskreis gebildet, der sich mit der Problematik einer von der Stadt angestrebten Hallenübernahme durch den Verein beschäftigt. Die Stadt kann jedoch keine konkreten Fakten vorlegen, wie der Verein einen Kauf oder eine Übernahme bewerkstelligen kann.
Aufgrund der Beanstandungen des Wirtschaftskontrolldienstes (WKD) sind insbesondere in der Gaststätte Sanierungsmaßnahmen vorzunehmen. Die Kosten in Höhe von rd. DM 37.000 werden lediglich mit 20% bezuschusst, so dass der Verein DM 30.000 selbst tragen muss.
Der Stadtbezirk Sillenbuch ist der am schlechtesten mit Sportstätten versorgte Stadtbezirk in Stuttgart. Bei der Bürgerversammlung am 5. Mai in Heumaden bringt eine Vielzahl von Vertretern des SVS die miserable Hallen- und Sportstättensituation deutlich zum Ausdruck.
1996
Wirtschaftsreferent Gustav A. Mathias übergibt nach 23-jähriger Tätigkeit die Bücher an Dieter Schlecker. G.A. Mathias kümmert sich jedoch weiterhin um die Vermögensverwaltung. Die Stadt reduziert die Zuschüsse um 25%. Der WLSB kürzt die Übungsleiterzuschüsse und streicht die Gerätezuschüsse.
Die Sillenbucher Geschäftswelt unterstützt den Verein weiterhin mit Anzeigen im Vereinsheft, obwohl sie durch den Bau der Stadtbahn ziemlich beeinträchtigt ist. Sylvia Holzbaur ist seit dem Vorjahr Schriftführerin.
Der Fußball-Förderverein spendiert das Material für eine SVS-eigene Standbude für die
Verwendung bei Straßenfesten, die selbst gebaut wird und zur Aufbewahrung zerlegbar ist.
Trotz eingeschränkter Nutzungsmöglichkeit der Halle findet wieder ein Tanz in den Mai (diesmal mit Sportlerball) statt. Eine Kapelle und verschiedene Gruppen der Tanzabteilung (derzeitiger Abteilungsleiter Günther Silberhorn) sorgen mit ihren Darbietungen für gute Stimmung.
Am 4. Mai, bei der Einweihungsfeier des „Sillenbucher Marktes“, und weiteren externen Veranstaltungen zeigt die Kinder Jazz-Dance Gruppe ihr großartiges Können.
Die 1. Tennis-Herrenmannschaft steigt in die Verbandsklasse auf und ist damit die am höchsten spielende Mannschaft der Tennisabteilung.
Von der Tischtennis-Abteilung wird erstmals eine Mädchenmannschaft gemeldet.
Die Judoabteilung führt bei Waldorf-Häslach ihr erstes Zeltlager durch und bietet einen Selbstverteidigungskurs für Mütter und Töchter an.
Bei einem Turnier in Barcelona sammelt die weibliche Handball-Jugend internationale Spielpraxis.
Die Wanderer machen eine Wanderung in 3 Etappen mit 4 + 4 + 6 Tagen von Sillenbuch nach Meersburg über insgesamt rd. 208 km (ohne Einrechnung der Umwege).
Bei einer Islandreise treffen die Volleyball-Damen auf den isländischen Meister aus Reykjavik und gewinnen ganz überraschend.
Die Reisegruppe unternimmt eine besonders erlebnisreiche Tour: Flug nach Moskau und von dort mit der Transsibirischen Eisenbahn über Ulan Bator/Mongolei nach Peking.
Der 2. Sportplatz (Kunstrasenplatz)
Der TSV Heumaden möchte auf dem Sportgelände „Untere Hasenwedel“ (beim GSG) ein eigenes Freizeit- und Gesundheitszentrum bauen. Nach Gesprächen zwischen TSV, SVS und Stadt erhält der TSV im Mai 1995 die alleinige Trägerschaft über die „Untere Hasenwedel“. Dem SVS wird im Gegenzug ein zweiter Sportplatz auf dem Gelände am Spitalwald zugesichert.
Dann ist es endlich soweit! Bereits vor über 3 Jahrzehnten wurde der Bedarf eines zweiten Sportplatzes bei der Stadt angemeldet. Das Sportplatzgelände am Spitalwald wird jetzt erweitert und neu geordnet. Hierzu muss die Aschenbahn entfernt werden. Neben dem Rasenplatz, der näher an die Turnhalle rücken muss, wird eine 75m lange Kunststofflaufbahn mit einer Weitsprunganlage errichtet. Der neue Kunstrasenplatz wird quer zum Rasenplatz erstellt. Mit dem Bau des Platzes wird 1996 begonnen, die Fertigstellung erfolgt jedoch erst im Frühjahr 1997 (Einweihung am 13. Juni durch OB Dr. Wolfgang Schuster). Ab Sommer 1997 wird mit der Neuanlage des Rasenplatzes begonnen (Einweihung am 25. Sept. 1998). Für die neue Flutlichtanlage, deren Kosten in Höhe von DM 56.000 der Verein bezahlen muss, gibt es nachträglich einen Zuschuss über DM 17.000.
Aufgrund der Baumaßnahmen kann insbesondere in der Saison 1996/1997 in der Fußballabteilung – bei stark steigender Mitgliederzahl im Jugendbereich – kein geregelter Trainings- und Spielbetrieb stattfinden. Die 12 Mannschaften tragen praktisch nur Auswärtsspiele aus.
Die Turn- und Versammlungshalle III: Stillstand
Die Stadt zieht ihr Angebot, die Halle zum symbolischen Preis von DM 1,00 an den SVS zu verkaufen, wieder zurück. Sie will keinen Pfennig mehr in die Halle stecken. Die Schlüsselgewalt und damit auch mehr Verantwortung soll an den Verein übertragen werden. Dies wird von Vereinsseite abgelehnt. Die Aussicht auf eine Hallenrenovierung ist auf dem Nullpunkt. Der Verein priorisiert daher einen Neubau. Vorstand Knut Krüger ruft einen Förderkreis „Großsporthalle Spitalwald“ ins Leben.
1997 – Fußballjugend: 1. Sillenbucher Landesgirokassen-Cup
Am 7. März findet die 50. Hauptversammlung (nach Wiedergründung) statt. Die Mitgliederzahl ist seit 1948 von 135 auf 1.836 (Stand März), hiervon sind 38% Jugendliche, gestiegen.
9 Mitglieder werden für die 50jährige Mitgliedschaft geehrt. Aufgrund der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen (Haushaltssituation der Stadt und des WLSB) und der steigenden Ausgaben für den Sportbetrieb, kommt man um eine Beitragserhöhung ab 1998 nicht umhin.
In der Vereinsgaststätte gibt es einen Pächterwechsel. Das griechische Ehepaar Dimi und Susi Evagelou bietet ab 1. Januar eine italienische/griechische/deutsch-schwäbische Küche an.
In der Turnabteilung übernimmt die langjährige Übungsleiterin im Kinderturnen, Anni Puntigam, den Jugendbereich und die Stellvertretung von Roland Vogt.
Einige Abteilungen müssen größere Herausforderungen lösen:
Tanzabteilung: Die Abteilung stellt sich neu auf, nachdem – aufgrund von internen Differenzen – der Tanzlehrer Joachim Weinmann und die Mehrzahl der Tänzer/innen den Verein verlassen haben. Mit Fabienne Göcmener-Rath (Jazz-Dance für Kinder) sowie Peter Fritsche und Thomas Schleusener (beide Standard und Latein) werden neue Tanzlehrer eingestellt.
Judo-Abteilung: Im Laufe des Jahres übernimmt Augustin Affovi die zuletzt vakante Abteilungsleiterposition.
TT-Abteilung: In einer außerordentlichen Versammlung wird mit Stefan Taufkirch, Thomas Renz und Oliver Gewinner ein dreiköpfiges Leitungs-Gremium gewählt.
Auf Initiative von Dieter Schlecker findet im Juli auf dem neuen Kunstrasenplatz der „1. Sillenbucher Landesgirokassen-Cup“, ein Jugendfußballturnier für F- und E-Jugend, statt. Dank einiger Sponsoren und vieler Zuschauer entsteht kein finanzielles Risiko.
Die Tennisabteilung führt einen „Tennis-Sportabzeichen-Tag“ durch. Klara Oelschläger wird Bezirksmeisterin bei den Damen über 40.
Die 1. TT-Mannschaft kann den Abstieg aus der Bezirksklasse in die Kreisliga nicht verhindern.
Einige TKD-Sportler/innen nehmen wieder an einem Kampfsport-Zeltlager teil, bei dem andere Kampfkünste kennengelernt werden können.
Seit dem letzten Jahr treten die Lauftreffler vermehrt bei Volksläufen an. Dieses Jahr stehen bereits Marathonstrecken (Hamburg, Berlin) sowie weitere Langläufe in der Region Stuttgart auf dem Programm. Bei den verschiedenen Wettbewerben des Stuttgart Laufes starten insgesamt 22 Sillenbucher im Jugend- und Erwachsenenbereich. Beim „Heart & Sole Cup“, bei dem von fünf angebotenen Volksläufen drei in die Wertung kommen, nehmen 5 Läufer teil.
Die Turn- und Versammlungshalle IV: Das Ende von Veranstaltungen?
Die neuen Wirtsleute renovieren Küche, Gasträume, Eingangsbereich und Treppenhaus. Die marode Kegelbahn wird von Vereinsmitgliedern in Eigenleistung saniert.
Wegen der Verletzungsgefahr monieren die Abteilungen den teilweise defekten Holzboden in der Halle. Da das Dach an einer Stelle undicht ist, muss mitten in der Halle ein Eimer für Regenwasser aufgestellt werden. Die Halle darf nicht mehr für Veranstaltungen genutzt werden. Nachdem der Verein einige Sicherungsmaßnahmen auf eigene Kosten durchgeführt hat, wird eine Nutzung in geringem Umfang gestattet.
1998 – SVS im Internet
Beitragsgruppen und Mitgliedsbeiträge ab 01. Januar 1998:
Jugendliche: DM 106,-; Aktive DM 190,-; Rentner DM 110,-; Jugendliche ab 18 J. mit Bescheinigung DM 116,-; Passive DM 116,-; Familien DM 278,- (bei Einzugsermächtigung Ermäßigung jeweils DM 10,-).
Die auf 1.690 gesunkene Mitgliederzahl verteilt sich – unter Berücksichtigung von Mehrfachnennungen – auf die einzelnen Abteilungen wie folgt: Turnen/Leichtathletik 700, Tennis 497, Fußball 348, Ski/Rad/Wandern insg. 118 (24/14/80), Taekwon-Do 99, Judo 97, Tanzen 97, Handball 68, Tischtennis 65 und Volleyball 58. Der Mitgliederrückgang ist in allen Bereichen, jedoch hauptsächlich in der Tanzabteilung zu verzeichnen. Nach dem Rücktritt von Knut Krüger bilden weiterhin Helmut Ernst und Alexander Lovàsz sowie der neu gewählte Klaus Hermann, der bereits einen Sitz im Hautausschuss hat, den dreiköpfigen Vorstand. Der am 25. September von der Stuttgarter Sportprominenz eingeweihte Rasen-Sportplatz kann aufgrund der Wetterverhältnisse erst im Frühjahr 1999 bespielt werden.
Nach dem Abschied von Hannelore Thaldorf wird Traudi Geßner Geschäftsführerin. Frank-Michael Pohlhaus richtet für den SVS eine Webseite ein, so dass man sich weltweit bei Tag und Nacht über den Verein informieren kann. Es werden ein Computer und ein Fax-Gerät angeschafft, daher ist der Verein jetzt über das Internet per E-mail sowie per Fax und ISDN-Telefon erreichbar.
Tsigiris Pantelis, der Schwager des bisherigen Pächters, übernimmt ab 1. September die Bewirtschaftung der Vereinsgaststätte.
Die Jugendversammlung wählt Anne Dinglinger aus der Tennisabteilung zur Gesamtjugendleiterin.
Michael Spengler übernimmt die Leitung der Fußballabteilung von Christoph Zimmermann, der in den Vorsitz des Förderkreises wechselt. Der SVS kann mit 8 Fußball-Schiedsrichtern das vom Verband geforderte Soll erfüllen und muss somit keine Strafzahlungen leisten. Daniel Mehring und Michael Pauls sind erfahrene Bezirksliga-Referees, Markus Schmid leitet ab der Saison 1998/1999 Spiele der 2. Bundesliga und steht in der Ersten Liga an der Seitenlinie.
Nach dem Vorjahresaufstieg ist die 1. Damenmannschaft der Handball SG wieder abgestiegen und misst sich in der neuen Saison mit der 2. Mannschaft.
Das neue Angebot der Turnabteilung „Problemzonengymnastik für Frauen“ (Übungsleiterin Conny Schwab) ist schnell ausgebucht.
Die Tennisabteilung begeht das 10-jährige Bestehen der Tennisanlage mit einem „Tag der offenen Tür“ bei dem eine Jazzband für tolle Stimmung sorgt. Die Damen 1 schaffen den Wiederaufstieg in die Verbandsklasse.
Die Skischule verfügt inzwischen über 10 Skilehrer, die Ausfahrten werden zu ca. 80 Prozent von Kindern und Jugendlichen wahrgenommen. Im Winter 1998/1999 werden Ski- und Snowboardkurse in der Silvretta Nova und in Samnaun angeboten.
Durch den Tod von Hanna Marquardt verliert die Tennisabteilung ein sehr engagiertes Mitglied und einen Förderer der Jugend.
Unser Freund, Läufer und beliebter Übungsleiter (Leichtathletikjugend) Jens Mittag ist nach kurzer schwerer Krankheit im November verstorben. Dietrich Widmann erklärt sich bereit, die Leichtathletikgruppe weiterzuführen.
1999 – eigene Mitgliederverwaltung
Auch in 1998 waren mehr Vereinsaustritte als Vereinseintritte zu verzeichnen, so dass der Mitgliederstand zum 31.12.1998 bei 1.630 liegt. Im Vorjahr konnte in der Hauptkasse ein Überschuss erzielt werden, der in diesem Jahr für dringend benötigte Platzpflegegeräte verwendet werden kann. Die Schulden für die Tennishalle werden im Laufe des Jahres vollständig getilgt.
Im Restaurant „Kupferkessel“ übernimmt der bisherige Koch Francesco Guiliano die Bewirtschaftung.
Bertie Rückert wird Geschäftsstellenleiterin und Kassiererin. Die Mitgliederverwaltung, die bisher immer von der Raiffeisenbank (bzw. Volksbank) in Sillenbuch geführt wurde, geht endlich in SVS-eigene Hände über. Hartmut Probst stellt sich der Aufgabe des Technischen Leiters.
Nach rd. 19 überaus ereignisreichen Jahren mit dem Höhepunkt der Fertigstellung der Tennisanlage gibt Gerhard Hermann die Abteilungsleitung Tennis an seine gleichberechtigten Nachfolger Cornelia Walz, Hans-Jürgen Hennemann und Knut Seyerle weiter.
Die Damen 1 der Handball SG schaffen den Wiederaufstieg und auch die Herren steigen als Kreismeister in die nächsthöhere Spielklasse auf.
Die Tour de Filder wird nur noch vom SVS veranstaltet. Nach dem Sillenbucher Sommerfest im Juli ist der SVS bei der Stadtbahneinweihung am 11./12. September mit einem großen Imbiss-Stand der Fußballabteilung und Aufführungen der Tanz- und TKD-Abteilung vertreten.
Unser Vereinsmitglied und Lauftreffteilnehmer Eckard Kunigkeit wird – für den Stuttgarter Leichtathletik Club startend – in Gateshead/England Seniorenweltmeister im Hochsprung. Mit übersprungenen 1,85 m verbessert er dabei seinen eigenen württ. Rekord in der Altersklasse M 45.
„Go-West“: unter diesem Motto unternehmen 10 Männer aus verschiedenen Abteilungen, eine dreiwöchige interessante und erlebnisreiche Reise durch die USA.
Die Turn- und Versammlungshalle V: Konzepte der Stadt
Es entstehen weitere Schäden an der Halle. Aufgrund von Verstopfungen der Kanalisation kommt es im ersten Halbjahr 1999 zweimal zu Überschwemmungen des gesamten Untergeschosses. Man kommt nicht umhin, für die Gaststätte eine neue Bestuhlung anzuschaffen.
Entsprechend dem Beschluss des Hauptausschusses werden die politischen Mandatsträger mit Vorstands-Schreiben vom 10. Juli gebeten, den SVS zu unterstützen und sich für den Bau eines Sportzentrums am Spitalwald mit einer neuen Turn- und Versammlungshalleeinzusetzen. Auch der Ortsvorsteher Heinz Weber steht hinter dem Verein. Auf Drängen aller Fraktionen des Gemeinderates legt die Stadt 7 Konzepte vor: 2 über Sanierungen, 2 über einen nicht wettkampfgerechten und 2 über einen wettkampfgerechten Neubau sowie einen, bei der der neue Rasenplatz gedreht werden müsste. Ein Vereinsheim ist jedoch in allen Konzepten nicht enthalten.
2000 – Tennis: 1. Stadtteilmeisterschaft: „Heuriedbuch-Open“
Gustav A. Mathias übergibt die Vermögensverwaltung des Vereins an Manfred Tratzki.
Die TKD-Abteilung, in der Sandra Fellinger 1999 die Abteilungsleitung übernommen hat, kann ihr Training in die neue Turnhalle der Grundschule verlegen.
Am 18. März findet die Lauftreff-Saisoneröffnung für Stuttgart in Sillenbuch statt. Die rd. 50 Teilnehmer werden in 2 Walking- und 3 Laufgruppen eingeteilt. Seit dem letzten Jahr bietet der SVS auch Walking- bzw. Nordic-Walking an.
Die Tennisabteilung, die wieder Mitglieder aufnehmen kann, senkt ihre Abteilungsbeiträge um rd. 10% auf DM 150,- (Jugend) bis DM 800,- /Jahr (Familie). Die Tennis-Herren 55 haben den Aufstieg in die Oberliga, die höchste Spielklasse in der eine Mannschaft des SVS je gespielt hat, geschafft. In den Pfingstferien wird ein „Tennis-Kindergarten“ angeboten, der von Thomas Mainka geleitet wird. Im Juli findet die gemeinsam mit dem TSV ausgetragene 1. Stadtteil-Meisterschaft „Heuriedbuch-Open“ statt, bei der Thomas Mainka als Sieger hervorgeht.
Zum ersten Mal veranstaltet die Tanzabteilung in der GSG Sporthalle ein von bester Stimmung geprägtes Formationsturnier der Jugend- und Landesliga, an dem auch unsere Jazz Dance-Gruppe „Flowers“ teilnimmt.
Die neue gegründete TT-Damenmannschaft muss in ihrer ersten Saison ziemlich viel Lehrgeld bezahlen. Dagegen meldet die TT-Jugend Erfolge: Die Mädchen werden Meister sowie Stuttgarter Pokalsieger und spielen in der nächsten Saison in der Landesliga. Die Jungen steigen in die Bezirksliga auf und werden ebenfalls Pokalsieger.
„SVS goes global“: Hauptziel der Flugtour der Männer-Reisegruppe sind die Olympischen Spiele in Sydney/Australien. Nebenziele sind: Wellington/Neuseeland, Buenos Aires/Argentinien und Santiago de Chile.
Unser Tanzlehrer Thomas Schleusener ist in diesem Jahr gestorben.
Die Turn- und Versammlungshalle VI: Diskussionen um eine neue Halle
Im März fällt der Gemeinderatsbeschluss zur Bereitstellung von insgesamt 20 Mio. DM für mehrere Hallen im Stadtgebiet. Gemeinderat und Bezirksbeirat sprechen sich Anfang des Jahres für einen Neubau mit einer wettkampfgerechten Halle aus. Der Verein priorisiert nach wie vor eine wettkampfgerechte Halle nebst Gaststätte/Vereinsheim. Für die gewünschte Funktion einer
Versammlungshalle besteht keine Chance mehr. Zudem stellt die Stadt eine Bauvoranfrage für eine zwar neue, aber kleine, nicht wettkampfgerechte Halle. Entscheidender Punkt ist hierbei die Klärung des Waldabstandes.
Inzwischen befinden sich die Sanitäranlagen der Halle in einem jämmerlichen Zustand, defekte Leuchten werden nicht mehr ausgetauscht. Da gegen Jahresende die Heizung ausfällt, muss die Stadt über 60.000 DM für einen neuen Heizkessel investieren.
2001
Der Mitgliederstand war zum Jahreswechsel weiter auf 1.469 gesunken, steigt jedoch bis Mitte März auf 1.525 (darunter 40% weibliche Mitglieder) nach längerer Zeit wieder an. Dieter Schlecker übergibt die Aufgaben des Wirtschaftskassenführers an die Geschäftsführerin, Bertie Rückert, steht aber als Steuerreferent weiterhin zur Verfügung.
Die 1. Fußballmannschaft spielt seit der Saison 1992/1993 in der Kreisliga A. In der Saison 2000/2001 kann in den letzten Spielen der Abstieg verhindert werden. Ab der neuen Saison werden David Gzim, der vor einigen Jahren bereits die A-Jugend trainierte, und Steffen Mayer Trainer der 1. und 2. Mannschaft.
Die E/F-Jugend bestreitet den 1. LBBW-Cup und die C/D Jugend den 5. Filderbankcup.
Im Tischtennis steigt die 1. Herrenmannschaft wieder in die Bezirksklasse auf. Das 1. Mädchenteam erreicht die Landesliga. Die Schülerinnen Rahel Grothmann und Verena Volz werden in ihren Altersklassen Bezirksmeisterin und erreichen weitere Podestplätze bei Turnieren.
Die Volleyballer kooperieren mit dem TSV Heumaden: Die Herren haben seit 1999 eine Spielgemeinschaft, im Freizeitbereich können sich SVS’ler dem TSV anschließen. Es gibt wieder ein Mädchenteam. Bedauerlicherweise haben beide Vereine keine männliche Jugendmannschaft. Heimspiele müssen derzeit in Hallen der Nachbargemeinden ausgetragen werden.
Die Turn- und Versammlungshalle VII: der Vorschlag des SVS
Der SVS legt zusammen mit „pauls architekten“ (Lothar und Michael Pauls) dem Gemeinderat einen Vorschlag einer wettkampfgerechten Sporthalle mit angegliedertem Vereinsheim vor. Ende Märzbeschließt eine Arbeitsgruppe des Gemeinderates, den Vorschlag des SVS umzusetzen und hierfür zügig in die Detailplanung einzutreten.
Daraufhin wird am 10. April eine außerordentliche Hauptausschusssitzung einberufen. Die Arbeitskreise „Finanzen und Recht“, „Raumprogramm und Raumplanung“ sowie „Bau“ werden eingerichtet. Weiterhin wird, zur finanziellen Unterstützung des Vorhabens, ein Förderkreis gegründet. Im Juli lädt der SVS Vertreter aus Politik und Stadtverwaltung zu einer Präsentation des geplanten Neubaukomplexes ein. Im Dezember stimmt der Gemeinderat dem aktualisierten Konzept für den Hallenneubau zu und bewilligt ein Bauvolumen von 11,3 Mio. DM (5,7 Mio. Euro). Die Kosten für das Vereinsheim liegen bei 2,3 bis 2,5 Mio. DM (1,2 – 1,3 Mio. Euro).
2002
Zum 1. Januar 2002 wird in Deutschland – wie in weiteren Ländern der Europäischen Union (EU) – die Währung EURO eingeführt und damit die bisherige Währung (Deutsche Mark bzw. Pfennige) auf EURO bzw. Cent umgestellt. Aufgrund des Umrechnungskurses (1 Euro = 1,95583 DM) ergeben sich folgende Mitgliedsbeiträge (Stand 01. Januar 1998):
Jugendliche: EUR 54,20 (bisher DM 106,-); Aktive EUR 97,15 (DM 190,-); Rentner EUR 56,24 (DM 110,-); Jugendliche ab 18 J. mit Bescheinigung EUR 59,31 (DM 116,-); Passive EUR 58,31 (DM 116,-); Familien EUR 142,14 (DM 278,-); bei Einzugsermächtigung Ermäßigung jeweils EUR 5,11 (DM 10,-).
Roland Vogt ist im Alter von 58 Jahren plötzlich gestorben. Am 15. März, dem Tag der Hauptversammlung, bei der er für 25 Jahre Mitgliedschaft geehrt werden sollte, wurde er bestattet. Roland lebte für den Sport und für den Verein. Er war ein tatkräftiger Pressewart, Organisator, Abteilungsleiter Turnen, Übungsleiter und Sportler. Roland hinterlässt im Verein eine große Lücke. Die bisherigen Tätigkeitsfelder von Roland werden personell neu aufgestellt:
Vereinsheft
Redaktion/Pressewart: Sylvia Holzbaur-Fischer, Herstellung/Inserenten: Erwin Beck
Turnabteilung
Leitung: Anni Puntigam und Brigitte Marktanner (Übungsleiterinnen Kinderturnen)
Übungsleiter Jedermannsport: Klaus Kreiselmeier; Lauftreffleiter: Eckard Kunigkeit neben Regina Schlayer und Mathias Hinkelmann
Bezirksvorsteher a.D. Heinz Weber wird aufgrund seines Einsatzes für den SVS als Ehrenmitglied in den Verein aufgenommen und erklärt sich bereit, im Hauptausschuss mitzuarbeiten.
Nach dem Abstieg im Vorjahr haben die Tennis-Herren 55 wieder den Aufstieg in die Oberliga geschafft. Eine in 2000 neu gebildete Herren 30 Tennis-Mannschaft hat sich nach 2 Aufstiegen in der Verbandsliga etabliert.
Das 1. TT-Mädchenteam ist nach einem weiteren Aufstieg in der höchsten Spielklasse in Württemberg, der Verbandsklasse, angekommen.
Im Juni ist unser Ehrenmitglied Erwin Pohl gestorben. Erwin Pohl war von 1951 bis 1971 Vorstand und bewirkte in dieser Zeit einen enormen Aufschwung des Vereins. Durch seine Initiativen sind die wesentlichen Grundlagen (z.B. Turn- und Versammlungshalle, gesellige Veranstaltungen) für das heutige Vereinsleben geschaffen worden.
Die Turn- und Versammlungshalle VIII: Bauantrag für die neue Sporthalle
Im April 2002 wird das Baugesuch eingereicht. Um der Forderung der Forstbehörde zu genügen, sind für den gesamten Gebäudekomplex entsprechende statische Maßnahmen, die auch optisch zur Geltung kommen, als Schutz gegen eventuellen Baumsturz vorgesehen. Die Baugenehmigung liegt im November 2002 vor. Doch wegen gestiegener Kosten ist eine Reduzierung des zunächst vorgesehenen Raumprogramms nötig. Neben dem Kraft- und Jugendraum muss auch die Kegelbahn gestrichen werden. Dies bedeutet auch das Ende der Kegelabteilung.
2003 – 1. Handball-Minispielfest
Helmut Ernst, Klaus Hermann und Gisela Kornmeier, bisherige Abteilungsleiterin Volleyball, bilden das gleichberechtigte Vorstands-Trio. Die Leistungsnadel für besondere Verdienste erhalten der ausscheidende Vorstand Alexander Lovàsz, Erwin Beck (Vereinsheft) und Daniel Mehring (Platzwart). Daniel erhielt zudem die goldene Schiedsrichter-Ehrennadel für 25 Jahre Schiedsrichtertätigkeit.
Die offenen Stellen des Jugendleiters und des Vergnügungswartes können mit Oliver Grenzemann bzw. Thomas Rogall, die beide aus der Fußballabteilung kommen, besetzt werden.
In einer Satzungsänderung wird die Doppelmitgliedschaft im SVS und TSV zu einem ermäßigten Beitragssatz geregelt. Vereinsmitglied (Fußball) Giovanni Politi erklärt sich bereit, die Vereinsgaststätte ab Januar bis zum Abriss des Gebäudes zu bewirtschaften.
Das Evangelische Jugendwerk, quasi die Jugendabteilung der ev. Kirche, und der SVS gehen eine Kooperation ein, die z.B. das Ferienprogramm des Waldheims in Riedenberg betrifft.
25 Jahre Taekwon-Do Abteilung: Bei der Jubiläumsfeier am 18. Oktober kann Abteilungsleiter Roger Schenk rd. 80 Gäste begrüßen. In den Anfangsjahren konnten die TKD-Sportler mit nationalen und internationalen Erfolgen für Furore sorgen. In den letzten Jahren wurde kein spezielles Wettkampftraining mehr betrieben, vielmehr liegt der Schwerpunkt auf Körperbewusstsein und Selbstverteidigung.
Die Handball-Minis tragen in der GSG-Halle unter der Aufsicht von Elke Reinöhl und Angi Hoffmann ihr erstes großes Spielfest unter dem Motto „Seeräuber“ aus.
Nach der letztjährigen Vizemeisterschaft kann Trainer David Gzim mit der 1. Fußballmannschaft um Kapitän Bastian Zink die Meisterschaft in der Kreisliga A einfahren und endlich wieder in die Bezirksliga aufsteigen. Als Meister der Leistungsstaffel schafft die A-Jugend den Sprung in die Bezirksstaffel. Die versierten Trainer Heiko Freitag, Uli Laukenmann und Jogi Wais sind stolz auf ihre Mannschaft.
Auch den TennisHerren I gelingt – nach drei vergeblichen Anläufen – der Aufstieg von der Bezirksliga in die Verbandsklasse.
Württembergischer Meister, Baden-Württ. Vizemeister, Süddeutscher Vizemeister und zum Schluss – nach einer knappen Niederlage im Finale – Deutscher Vizemeister, das ist die sensationelle Bilanz der Tischtennis-Schülerinnenmannschaft des SVS. Verena Volz, Sabine Holzwarth, Rahel Grothmann, Cindy Röhrig und Yasemin Bornefeld schaffen, mit ihrem Trainer Philipp Spaney, diesen Riesenerfolg. Auf Bezirksebene sind die Mädchen auch im Einzel eine Klasse für sich. Verena Volz schafft den Sprung in die Deutsche Schülerinnen-Nationalmannschaft, spielt jedoch künftig für Grafenau/Bayern in der Damenoberliga. Den erfolgreichen Mädchen und ihrem Trainer wird beim „Abrissfest“ (siehe 2004) die Leistungsnadel verliehen.
Der Lauftreff erlebt einen richtigen Boom. 48 SVS’ler starten beim Stuttgart-Lauf. Beachtlich ist, dass hierbei einige Familien mit mehreren Personen aus ein oder zwei Generationen antreten.
Die Turn- und Versammlungshalle IX: Bauvergabe für die neue Sporthalle
Nach Vorliegen der Genehmigung des Nachtrags-Baugesuches übernimmt die Stadt federführend die Bauherrenschaft für das Gesamtprojekt, das zur Vergabe an einen Generalunternehmer vorgesehen ist. Die aktuelle Kostenberechnung beträgt für die Sporthalle 6,1 Mio. Euro und für das eigene Vereinsheim 1,4 Mio. Euro. Die Finanzierung des Vereinsheims erfolgt über Eigenkapital, Bankdarlehen und Zuschüsse (Stadt: 382.000 €, WLSB 44.000 €). Für den Erbbaurechtsvertrag kann mit der Stadt eine Laufzeit von 42 Jahren mit Verlängerungsoption ausgehandelt werden.
In einer außerordentlichen Hauptversammlung am 7. Oktober wird einstimmig für den Bau des neuen Vereinsheimes votiert.
Der Bauauftrag wird am 30.10.2003 an die Firma Mayer aus Giengen/Brenz, erteilt. Um während der Bauphase das bisherige Sportangebot aufrechtzuerhalten, werden Ersatz-Hallentermine im Stadtbezirk gefunden. Für die Fußballer werden Container als provisorische Kabinen aufgestellt.
2004
Die Geschäftsstelle ist während der Bauphase auf dem Tennisgelände zu erreichen. Für Vereinsversammlungen können wir die Gastfreundschaft des Waldheimvereines im Clara-Zetkin-Haus in Anspruch nehmen. Nach dem Rücktritt von Klaus Hermann tritt Peter Kleindienst neben Gisela Kornmeier und Helmut Ernst in den Vorstand ein.
Klaus Hermann und der zum Bundesliga-Schiedsrichter ernannte Markus Schmidt werden mit der Leistungsnadel geehrt.
Irene Steininger-Matheis übernimmt von Peter Kleinknecht die Leitung der Tanzabteilung. Für Kinder ab 5 Jahren gibt es das neue Angebot „Tänzerische Früherziehung“.
Nach nur einem Jahr in der Bezirksliga, muss die erste Fußballmannschaft – nach einer Niederlage im Relegationsspiel – wieder den Gang in die Kreisklasse A antreten. Der „Zweiten“ bleibt der Aufstieg in die Kreisklasse A verwehrt, da sie sich in der Relegation nicht durchsetzen kann.
25 Jahre Ski-Rad-Wandern: Die Leitung der Skischule wird innerhalb der Familie Geßner von Traudi bzw. Dietmar an Stefanie weitergegeben. An den Ausfahrten sind immer mehr Jugendliche interessiert. Die Radler waren unter anderem in den letzten Jahren, in mehreren Etappen auf dem Jakobs-Pilgerweg nach Santiago de Compostela/Portugal unterwegs. Die insbesondere im Ländle durchgeführten Frühjahrs-, Herbst- und Mehrtageswanderungen stehen immer unter dem Motto „Kultur und Wandern“.
In der Tennisabteilung gibt es etliche Aufstiege zu feiern. Die Glückwünsche gehen an die Juniorinnen 2, Damen 1 und 2, Herren 30/1 und 30/2. Die Damen 1 ziehen in der nächsten Sommer-Saison in die Verbandsliga und die Herren 30/1 in die Oberliga ein. Im Anschluss an das 5. Heuriedbuch Open lädt die Tennisabteilung des TSV – anlässlich ihres 20jährigen Bestehens – zu einem gemütlichen Abend ein. Klaus Diesch wird zusammen mit Bernd Lautenschlager (TEC Waldau) Württembergischer Hallen-Doppelmeister bei den Herren 60.
Die Turn- und Versammlungshalle X: Abriss und Baubeginn der neuen Sporthalle
Das Abrissfest am 10. Januar 2004 beginnt am Nachmittag vor „vollem Haus“ mit einem Kinderprogramm und Vorführungen der TT-, der TKD- und der Tanz-Abteilung.
Im Abendprogramm spielen die „Caverns“, Stuttgarts älteste Beat-Band. In der Begrüßungsrede von Vorstand Helmut Ernst schwingt neben der Freude über die neue Halle auch etwas Trauer über den Abschied von der alten Halle mit. Er ruft eine Spendenrallye zur Unterstützung der Vereinsheimfinanzierung ins Leben. Es folgen launige Ansprachen von Stadtkämmerer Michael Föll, Ortsvorsteher Peter-Alexander Schreck und Alt-OB Manfred Rommel. Zwischendurch glänzt die Fußballabteilung mit Show-Einlagen („Wildecker Herzbuben“).
Der Abriss der Halle ist ab Februar vorgesehen. Doch dazu kommt es nicht, da die Baufirma völlig unerwartet Insolvenz anmeldet. Daraufhin erhält die Firma Wolff & Müller, Stuttgart, den Zuschlag.
OB Dr. Wolfgang Schuster vollzieht am 20. Juli 2004 den „Baggerbiss“. Nach dem Gebäudeabriss erfolgt zügig der Neubau. Glücklicherweise erhält der Verein aus der Vertragserfüllungs-Bürgschaft der insolventen Baufirma noch einen Betrag von rd. 41.000 €.
2005
Die Hauptversammlung findet erneut im Clara-Zetkin-Haus statt. Anfang des Jahres hat der Verein 1.525 (Vorjahr 1.489) Mitglieder. Im Tennis war im Vorjahr – wie auch bei anderen Clubs – erstmals ein leichter Mitgliederrückgang zu verzeichnen. Hermann Ritter, langjähriger Übungsleiter im Bubenturnen, wird zum Ehrenmitglied ernannt. Bei den Neuwahlen gibt es keine Änderungen. Ab 2006 wird, nachdem die Beiträge seit 1998 unverändert waren, eine Beitragserhöhung beschlossen.
In der Fußballabteilung teilen sich Bastian Zink, Philipp Wörz und Michael Spengler die Führung. Thomas Rogall und Johannes Penka bleiben Jugendleiter. Dem Förderkreis, der rd. 65 Mitglieder hat, stehen Christoph Zimmermann und Reinhard Klein vor.
Eine Mädchengruppe spielt Fußball! Die erste Fußball-Mädchenmannschaft (D-Jugend) des SVS belegt unter Trainer Wolfgang Krämer bei ihrem ersten Hallenturnier am 6. Februar völlig überraschend den zweiten Platz unter 15 Mannschaften.
Nach Gerald Hummel übernimmt Volker Friedrich die Leitung der Handball-Abteilung. Vanessa Hauswirth bleibt Stellvertreterin. Die Handballer sind bei den Rundenspielen derzeit mit folgenden Mannschaften vertreten: männliche und weibliche E-Jugend, männliche D, C und A-Jugend sowie Aktive Frauen und Herren.
Seit über 30 Jahren wird Volleyball im SVS gespielt. Die Hochzeiten der Abteilung in den Jahren 1982 bis 1988, als mehrere Mannschaften gemeldet waren und sowohl Damen als auch Herren zeitweise in der Oberliga spielten, sind vorbei. 1999 gingen die Herren, aus Personalmangel, eine Spielgemeinschaft mit dem TSV ein. Ab der Saison 2005/2006 wird zum ersten Mal auch keine aktive Damenmannschaft mehr gemeldet, obwohl die A-Klasse in der Relegationsrunde gehalten werden konnte. Somit gibt es nur noch eine aktive Mannschaft (weibliche Jugend) in der Abteilung.
Die Trainer der Erwachsenengruppe, Matthias Rueß, und der Jugendgruppe, Frank Platten, bestehen die TKD-Prüfung zum 3. bzw. 1. DAN. Bei einer großen Benefiz „Kampfkunst-Gala“ zugunsten von an Mukoviszidose erkrankten Kindern der Lungenklinik Gerlingen sind auch Sportler des SVS vertreten.
„Sweet Madness“, die Jugend Jazz-Dance Gruppe, ertanzt sich bei den Erwachsenen beim sog. Rössle-Pokal in der GSG-Sporthalle einen hervorragenden dritten Platz. Zudem wird die Gruppe bei der Jugend Baden-Württ. Vizemeister.
Mit unserem TT-Jugendleiter, Carsten Selinger, ist ein aktiver Spieler in der A-Rangliste des Bezirkes Stuttgart vertreten.
Zur Verbesserung ihrer Fitness unter dem Motto „fit for fire fighting“ ist die Riedenberger Feuerwehr eine Kooperation mit dem SVS eingegangen und nimmt am „Jedermannsport“ der Turnabteilung teil.
Die regelmäßige Teilnahme am Lauftreff, auch bei Regen, Schnee und Dunkelheit, zahlt sich aus. Einige Lauftreffler erreichen in diesem Jahr Podestplätze. Matthias Vosseler gewinnt in seiner Altersklasse den Heart & Sole Cup.
Unser Ehrenmitglied Werner Döhmland (früherer Fußball-Schiedsrichter, Trainer und Betreuer) ist gestorben.
Anmerkung zu Frauen-/Mädchenfußball
Frauenfußball war in Deutschland Anfang des 20. Jahrhunderts allenfalls eine Randerscheinung beim Universitätssport. Nach der Ideologie des Nationalsozialismus galt Frauenfußball als unerwünscht. Als sich nach der (Männer-) Fußball-WM 1954 erste Frauenfußball- Vereine/Abteilungen bildeten, erließ der Deutsche Fußball Bund (DFB) ein offizielles Verbot. „Im Kampf um den Ball verschwindet die weibliche Anmut, Körper und Seele erleiden unweigerlich Schaden und das Zurschaustellen des Körpers verletzt Schicklichkeit und Anstand“, hieß es im DFB-Beschluss von 1955. Nachdem der DFB sein Verbot 1970 aufhob, organisierte der württ. Fußball-Verband (wfv) seine erste Spielrunde 1970/1971. Bei SVS gab es 1980, zum 60. Bestehen der Fußballabteilung, ein einmaliges Spiel Damen gegen Herren. In den Folgejahren war es für Mädchen – bis zu einem bestimmten Alter – möglich in Jungenmannschaften mitzuspielen. Als Beispiel kann hier Julia Pissarek genannt werden.
Die neue Sporthalle (die Spitalwaldhalle) und das Vereinsheim
Nach der Rohbauabnahme im März, führt das Baurechtsamt am 8. September die Bauabnahme durch. Nach einigen Irritationen wird der SVS Hauptnutzer der Halle. Die neue zweiteilige Sporthalle kann ab dem 1. November genutzt werden.
Auch das Vereinsheim kann bezogen werden. Der alte und neue Pächter Giovanni Politi eröffnet bereits Ende Oktober das neue Vereinslokal (jetzt „Da Giovanni“).
Vom Abrissfest bis zum Einweihungsfest gibt es einen Videofilm. Zur Einweihung erscheint zudem eine Festschrift. Mit einem kunterbunten Programm (sportliche Darbietungen, Festabend, Oldie Night usw.) feiern Mitglieder und Freunde des SVS am 20./21. Januar 2006 das Einweihungsfest.Sportbürgermeisterin Dr. Susanne Eisenmann kann bei der offiziellen Zeremonie Prominenz aus Sport und Politik begrüßen. Mit der symbolischen Schlüsselübergabe durch den Architekten Michael Pauls an den Vorstand Helmut Ernst wird die Sporthalle ihrer Bestimmung übergeben. Der Festabend sowie die Oldie Night finden in der Gaststätte mit angebautem, beheiztem Zelt statt.
9. 2006 bis zur 125-Jahr-Feier 2017
2006 – Fußball WM in Deutschland – 1. Elfer-Turnier in Sillenbuch
Die 60. Hauptversammlung findet am 31. März erstmals im neuen Vereinsheim statt. Trotz der etwa 90%igen Nutzung der Spitalwaldhalle nebst Gymnastikraum durch den SVS kann insgesamt nur ca. 50% des gesamten SVS-Sportangebotes im Neubau stattfinden. Im ersten Quartal ist die Mitgliederzahl von 1.540 um 185 auf 1.725 stark angestiegen. Der Verein hat rd. 40% weibliche und 60% männliche Mitglieder. Der Jugendanteil liegt bei 45%. Nach dem Rücktritt von Gisela Kornmeier leiten Helmut Ernst und Peter Kleindienst die Geschicke des Vereins als Duo weiter.
Unsere Geschäftsführerin, Bertie Rückert, hat in den letzten Jahren umfangreiche Aufbauarbeit geleistet, die EURO-Umstellung durchgeführt sowie den Eintritt in das Internetzeitalter vorangebracht. Anfang des Jahres wurde die Vereins-Homepage neu gestaltet, somit ist eine ansprechende Präsentation gegeben. Am 1. Oktober übernimmt Gabi Wendel aus der Tennisabteilung die Geschäftsführung.
Günter Silberhorn wird aufgrund seiner Verdienste als Vergnügungswart sowie in der Fußball- und Tanzabteilung mit der Leistungsnadel ausgezeichnet.
Im Kupferkessel hat das neue Pächterehepaar (Gino & Rita) im Januar Einzug gehalten. Sie bieten eine italienische Küche an.
Zum Auftakt der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland präsentiert der SVS das 1. Sillenbucher 11er-Turnier, bei dem die Spiele nur durch Elfmeterschüsse der teilnehmenden Teams – mit 5 Schützen und einem Torwart – entschieden werden. Bei einem mehrwöchigen Studio auf dem Sportplatz werden die Spiele der WM übertragen. Passend zur WM wird das Open-Air-Kabarett „Leben bis Männer“ – ein Fußballmonolog – mit dem in Sillenbuch wohnhaften Schauspieler Berndt Renne aufgeführt. Die Fußballabteilung spürt den Boom der WM (das sog. „Sommermärchen“) im Jugendbereich. Rd. 250 Jugendspieler bilden 17 Mannschaften, darunter 2 Mädchenteams.
Aus der Turnabteilung heraus formiert sich unter der Leitung von Rainer Fischer eine Volleyball-Hobbygruppe, mit dem Ziel, an Freizeitturnieren teilzunehmen. Die Seniorinnen der Volleyball-Abteilung gehen mit dem MTV Stuttgart eine Spielgemeinschaft ein.
Die Judokas gratulieren Peter Kensok zum 3. DAN und Jürgen Kohler zum Erwerb der Trainerlizenz. Mit der frischgebackenen Nordic-Walking Trainerin Gisela Neuschwander und Gisela Hänsler haben wir jetzt zwei Übungsleiterinnen, die zusammen mit Sybille Freitag den Walking-Treff betreuen.
2007 – Auszeichnung der Gymnastikkurse im Gesundheitsbereich
Seit der Einweihung der neuen Sporthalle hat der Verein ca. 20% neue Mitglieder hinzugewonnen. Mitgliederstand 31.12.2006: 1.787. Die Spendenrallye für die Halle erbrachte insgesamt € 30.508. Im Eingangsbereich des Vereinsheims befindet sich eine Tafel mit den Namen der Spender. Der neue Gymnastikraum ermöglicht jetzt ein umfangreiches Kursangebot, insbesondere im Gesundheitsbereich. Mit dem neuen Angebot der Turnabteilung „Gutes für den Rücken-Wirbelsäulengymnastik“ (Übungsleiterin Ilona Fritz) wird der SVS vom Deutschen Turnerbund (DTB) und vom Deutschen Sportbund (DSB) mit dem Prädikat „Pluspunkt Gesundheit DTB“ ausgezeichnet.
Nach mehrheitlichem Beschluss in der Hauptversammlung im April 2007 wird in den Vereinsgaststätten ab 01.08.2007 – auch einhergehend mit dem diesbezüglichen neuen Landesgesetz – ein Rauchverbot erlassen.
In einem Freundschaftsspiel vor 600 Zuschauern spielen die Aktiven Fußballspieler gegen die Regionalligamannschaft der Stuttgarter Kickers (Ergebnis: 0:19). 2 Jahre nach Gründung platzieren sich die beiden Fußball-Juniorinnenteams in ihren Staffeln im vorderen Feld.
Durch einen Schnupperkurs kann die TKD-Abteilung die Mitgliederzahl um 23 auf 83 erhöhen. Der Abteilungsleiter Niko Giebler wird Baden-Württembergischer Meister, nachdem er im Vorjahr bereits die Süddeutsche Meisterschaft gewonnen hatte. Terenzio Deiana, Gründungsmitglied und jahrelanger Cheftrainer der TKD-Abteilung, ist im Alter von 60 Jahren gestorben.
Der SVS beteiligt sich zusammen mit der Grundschule am Programm „Boxen & Fitness“ des Sportkreises Stuttgart, hieraus entsteht ein neues Sportangebot für Jungen und Mädchen im Alter von 9 bis 18 Jahren.
Die Reisegruppe des Vereins macht eine einwöchige Rundreise durch Marokko.
Helmut Bock, Gründungsmitglied und Abteilungsleiter der Tennisabteilung sowie ehemaliger aktiver Tischtennis- und Tennisspieler, starb im Alter von 67 Jahren.
2008 – 2.000 Mitglieder – Vereinsheft Nr. 100
In der Hauptversammlung werden erstmalig Ehrungen für 60 Jahre Mitgliedschaft ausgesprochen. Es handelt sich hierbei um 9 Mitglieder der ersten Stunde nach dem 2. Weltkrieg, die auch in verschiedenen Funktionen jahrelang aktiv für den Verein tätig waren: Manfred Ade, Heinz Braunwarth, Manfred Huber, Herbert Kaiser, Walter Krieger, Bruno Schweitzer, Alfred Treiber, Otto Kaiser und Gerhard Weiss. Neben der Terrasse der Vereinsgaststätte am Spitalwald wird ein Abenteuerspielplatz errichtet. Im September erscheint das Vereinsheft mit der Nummer 100. Die Mitgliederzahl 2000 wird im Oktober überschritten.
Die Erste Fußballmannschaft hat unter Trainer Peter Hofmann – mit vielen jungen Spielern – in der Saison 2007/2008 den Aufstieg von der Kreisliga in die Bezirksliga geschafft und den Bezirkspokal geholt.
Die Radsportgruppe besteht seit 25 Jahren. Das ursprüngliche Ziel, von der Quelle bis zur Mündung entlang aller großen Flüsse in Deutschland und Europa zu radeln, wurde weitgehend erreicht; hierbei wurden bisher 16 Länder durchquert. Die Radler diskutieren über den Sinn von Fahrrädern mit Elektromotor (Pedelecs bzw. E-Bikes).
Der Lauftreff der Turnabteilung wird anlässlich seines 25jährigen Bestehens durch den Württ. Leichtathletikverband geehrt. Unsere Läufer nehmen das ganze Jahr über an Volksläufen im Inland und auch im Ausland teil. 2008 starten 38 Lauftreffler bei 33 Veranstaltungen. Beim Stuttgart-Lauf stellt der SVS 23 Teilnehmer. In der Gesamtwertung des Heart & Sole-Cups, der jetzt aus 8 Volksläufen in der Region Stuttgart über jeweils 10 km besteht, können Elke Hildebrand den 1.Platz und Susanne Reisser den 2.Platz (Vorjahr 1. Platz) in ihrer Altersklasse belegen.
2009 – Frauenfußball: Spielgemeinschaft mit dem TSV Heumaden
In der Hauptversammlung wird eine Beitragserhöhungab 2010 um 7-10% beschlossen. Sechs Übungsleiter/innen, die sich große Verdienste im Kinder- und Jugendbereich erworben haben, werden besonders geehrt: Anni Puntigam, Sigrun Bächle, Klara Oelschläger (alle Turnabteilung), Oliver Grenzemann, Wolfgang Krämer (beide Fußballabt.) und Thomas Mainka (Tennisabt.). Das Vereinsheft erscheint ab der Nr. 103 mit einem komplett neuen Layout und als Farbdruck.
Die neue Pächterfamilie benennt das Lokal am Spitalwald „La Bruschetta“.
Der TSV Heumaden und der SV Sillenbuch werden ab der Saison 2009/2010 als SGM Heumaden/Sillenbuch im Mädchen- und Frauenfußball zusammenarbeiten. Der TSV bringt eine Frauenmannschaft und der SVS 4 Jugendmannschaften, die von Wolfgang Krämer aufgebaut wurden, in die Kooperation ein. Bei den Jugendmannschaften hat sich auch der TSV Birkach angeschlossen.
Zum 20. Jahrestag der innerdeutschen Grenzöffnung sind die Radsportler den früheren 1.400 km langen Grenzweg, das heutige sogenannte „Grüne Band“, von Travemünde an der Ostsee bis nach Hof in Bayern und zusätzlich die 200 km lange ehemalige Mauer in Berlin abgefahren.
Zu der von der Handballabteilung im Geschwister-Scholl-Gymnasium organisierten Benefizveranstaltung zugunsten einer an Krebs erkrankten Jugendspielerin kommen rd. 500 Besucher, die für eine stattliche Spendensumme sorgen.
Die TKD–Abteilung gratuliert ihrem Abteilungsleiter Niko Giebler zur bestandenen Schwarzgurt-Meisterprüfung (1. Dan). Monika Di Diego hat 2008 den 3. Dan erreicht. Mit Mathias Rueß, Frank Platten und Roger Schenk hat die Abteilung derzeit 3 weitere Meister-Trainer. Zudem gibt es dieses Jahr 7 Absolventen, die verschiedene Gürtel-Prüfungen bestanden haben.
2010
In der Hauptversammlung wird bekanntgegeben, dass außerordentliche Kosten (unter anderem Teilsanierung der neuen Vereinsgaststätte) den Etat 2019 mit ca. 30.000 Euro belasten.
Die Suche nach geeigneten Übungsleitern gestaltet sich für alle Abteilungen bzw. Abteilungsleiter immer wieder sehr schwierig. Ab diesem Jahr hat die Turnabteilung mit der Sportschule Kiedaisch, Stuttgart, vereinbart, dass Studenten der Sportschule – im Rahmen ihrer Ausbildung – sich als Übungsleiter einer Jedermann-Sportgruppe zur Verfügung stellen.
Von den weiblichen Fußball-Spielgemeinschaften werden erste Erfolge gemeldet: Die B-Juniorinnen holen sich die Stuttgarter Bezirkshallenmeisterschaft. Nachdem das 1. Frauenteam in die Regionenliga aufgestiegen ist, wird ein zweites Team gemeldet.
Aus der Judo-Abt. haben die Trainer Jürgen Kohler, Dr. Eberhard Jörg und Peter Kensog den 4. DAN (Meistergrad) geschafft. Daneben standen, wie in jedem Jahr, Gurtprüfungen an: 70 Prüflinge waren hierbei erfolgreich.
Der Salsa-Workshop der Tanzabteilungfindet großen Anklang. Die Tanzabteilung bietet daneben für Kinder „Tänzerische Früherziehung“, für Mädchen ab 5 Jahren Jazz und Modern Dance sowie für Jugendliche und Erwachsene Standard/Latein-Tänze an. Alle Veranstaltungen sind mit Kursgebühren belastet.
Die Stadt Stuttgart lädt jedes Jahr Sportabzeichen-Jubilare, das heißt, Absolventen, die das Sportabzeichen 10, 15, 20mal usw. erreicht haben, zu einer Ehrung in das Rathaus ein. Sigrun Bächle, die sich seit vielen Jahren in der Turn- und Tennisabteilung engagiert, wird bei einem Festakt im Neuen Schloss vom Sport-Ministerium für ihr 30. Sportabzeichen geehrt.
Unserem Wanderführer Dieter Mannes wird vom Ministerpräsidenten die Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg für langjährige Verdienste im Ehrenamt verliehen. Vom SVS wird Dieter zudem mit einer Sonderehrung gewürdigt. Unter seiner Leitung werden neben eintägigen Frühjahrs- und Herbstwanderungen auch Mehrtageswanderungen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz angeboten. Mit seinen profunden landschaftlichen und kulturellen Kenntnissen hat er bei inzwischen über 60 Wanderungen die Teilnehmer fasziniert.
Unser Ehrenmitglied und jahrzehntelanger Hauptkassierer Richard Krämer ist im Alter von 90 Jahren gestorben.
2011 – Fußballabteilung: Erhalt des wfv-Ehrenamtspreises
Neben Peter Kleindienst und Helmut Ernst, der seit 20 Jahren im Amt ist, wird Corinna Schröder-Hafemann in der Hauptversammlung in den Vorstand gewählt.
Das Ehepaar Kiseri-Pancari übernimmt am 1. September das Vereinslokal am Spitalwald mit dem neuen Namen „La Grazia“.
Bei der Tennishalle an der Kemnater Straße wird das Dach erneuert.
Nach dem Rücktritt von Gisela Kornmeier, die seit 1986 in verschiedenen Funktionen für die Volleyballabteilung und einige Jahre im Vorstand tätig war, wird Elisabeth Krebsbach Volleyball-Abteilungsleiterin. Die Volleyball-Mädchenmannschaft U16 belegt unter Trainer Georg Linnert bei den Bezirksmeisterschaften (Großraum Stuttgart) den 2. Platz. Auf Veranlassung von Georg Linnert sind drei Mädchenmannschaften aus seiner polnischen Heimat in Sillenbuch zu Gast. Ein mehrtägiger Gegenbesuch unserer Volleyball-Mädchen in Polen wird abgestattet.
Wie jedes Jahr haben die Läufer unserer Lauftreffs an verschiedenen Wettkämpfen teilgenommen. Neben Läufen in Stuttgart und der Region werden unter anderem auch Starts beim Hamburg- und Berlin-Marathon wahrgenommen. Stefan Klatt organisiert für unsere Athleten in Thüringen den Rennsteig-LaufunddenSchiller-Staffellauf. Zum ersten Mal tritt der SVS beim Schiller-Staffellauf in Rudolstadt über insgesamt 105,5 km mit 2 Mixed-Mannschaften mit jeweils 7 Läufern an. Wie im Vorjahr sind unsere Läufer auch am Rennsteig-Lauf über 171 km durch 2 Teams mit jeweils 10 Personen vertreten.
Unsere mehrmalige Vereinsmeisterin Rahel Grothmann wird im Tischtennis in ihrer Leistungs-klasse Bezirksmeisterin der Aktiven.
Nach drei Jahren in der Bezirksliga steigt die 1. Fußballmannschaft wieder in die Kreisliga A ab. Der bisherige Co-Trainer Marc Bachhuber wird Cheftrainer.
Die Fußballabteilung wird beim „wfv-Vereinsehrenamtspreis 2011“ im Bezirk Stuttgart hinter dem MTV Stuttgart mit dem 2. Preis, der für mehrere Personen einen Aufenthalt im wfv-Sporthotel in Wangen/Allgäu beinhaltet, ausgezeichnet. Dieser Preis ist wesentlich dem Engagement der Abteilungsleiter Bastian Zink, Philipp Wörz und Hans-Georg Spieß mit ihren Unterstützern sowie dem vielseitigen Einsatz des bisherigen Fußballjugendleiters Johannes Penka – der vom Verein eine Sonderehrung erfährt- zu verdanken. Neue Jugendleiter werden Thomas Terpsiadis und Sascha Penna. Mit zwei Herren-, zwei Frauen- und 16 Jugendmannschaften ist der SVS derzeit am WFV Spielbetrieb beteiligt. Durch 32, überwiegend mit Lizenz ausgestattete, Trainer werden über 200 Jugendspieler bewegt. Für die Saison 2010/2011 sind 14 Schiedsrichter von der 1. Bundesliga (Markus Schmidt) bis zur Kreisliga gemeldet. Neben dem „Spitalwald-Echo“ für Heimspiele der aktiven Mannschaften bringt die Fußballabteilung ab diesem Jahr das Magazin „Der Wunderkicker“, in dem jährlich über alle Neuigkeiten rund um den Fußball in Sillenbuch berichtet werden soll, heraus.
Ende der Sommerferien findet das erste mehrtägige Sillenbucher Sommercamp statt, an dem über 70 Kinder teilnehmen.
2012
Im Hauptausschuss und in der Hauptversammlung wird über die Herausforderungen für den Verein in der Zukunft unter den sich ändernden Rahmenbedingungen im Allgemeinen (z.B. nachlassende ehrenamtliche Tätigkeit, Einstellung professioneller Übungsleiter) und im Speziellen im Zusammenhang mit der Einführung von Ganztagsschulen diskutiert. Mit 2.174 Mitgliedern (31.12.2011), davon ca. 45% Kinder u. Jugendliche, gehört der SVS zu den größten Sportvereinen in Stuttgart. Derzeit hat der Verein 10 Abteilungen. Einig e Abteilungen verlangen – neben dem Vereinsbeitrag – zusätzliche Gebühren. Im Rahmen der Turnabteilung werden diverse Fitness- und Wirbelsäulengymnastik-Kurse (hierbei gibt allein Cordula Gerhardt acht Kurseinheiten) angeboten.Direkt der Geschäftsstelle zugeordnet gibt es außerdem Yoga- und Pilates-Kurse. Diese Kurse sind mit Gebühren belastet. Hierbei können auch Nichtmitglieder gegen eine höhere Gebühr teilnehmen. Die Fußballabteilung wird durch den Förderkreis unterstützt. Beim Kinderturnen gibt es derzeit lange Wartelisten. Finanziell steht der Verein auf festen Füßen.
Das Vereinsheft wird ab November 2012 (Heft Nr. 112) mit 2 Ausgaben (bisher 3) im Jahr erscheinen. Für Redaktion und Herstellung des Heftes ist nach wie vor Erwin Beck zuständig. Auf der komplett neu gestalteten Homepage können die Medienbeauftragten der Abteilungen künftig aktuelle Informationen einstellen.
Beim diesjährigen Handball-Minispielfest machen unter der Anleitung von Angi Hofmann und Eli Reinöhl rd. 140 Kinder mit. Das Spielfest, das jedes Jahr unter einem speziellen Motto steht, begeistert die teilnehmenden Minimannschaften aus dem Großraum Stuttgart seit 2003. In der Saison 2011/2012 nehmen insgesamt 11 Mannschaften der SG Heumaden-Sillenbuch an den Handball-Rundenspielen teil. Seit 1996 ist das Rasenhandballturnier in Salem für unsere Herren- und Frauenteams ein besonderer Höhepunkt. Die Riege der Handballschiedsrichter/innen besteht aus 8 Damen und Herren, allen voran Lizzi Greiner, die seit Jahrzehnten auch als Übungsleiterin und „Mädchen für alles“ im Handball tätig ist.
Die Tennisabteilung ist mit 12 Aktiven und 2 Jugendmannschaften in die Verbandsspielrunde 2012 gestartet. Nach zweimaligem Aufstieg spielt die 1. Damenmannschaft seit 2011 in der Bezirksoberliga. Das seit dem Jahre 2000 zusammen mit dem TSV Heumaden durchgeführte Hobby-Turnier „Heuriedbuch-Open“ geht ab 2012 als Leistungsklassen-Turnier in die alleinige Organisation des TSV über.
Im Tischtennis schafft die 2. Herrenmannschaft durch Pokalsieg und Meisterschaft in der Kreisklasse A das Double.
Die Fußballabteilung belegt beim Stuttgarter „Vereinsehrenamtspreis“ diesmal den 3. Platz und bekommt aufgrund der guten Jugendarbeit zudem den „Lotto-Sportjugend-Förderpreis 2012“. Corinna Brucksch (später Kern), aus unserer Schiedsrichtergruppe, wird in den Frauen-Kader des WFV aufgenommen. Uli Laukenmann, der seit 1992 Jugend- und Aktive-Mannschaften, zuletzt 6 Jahre die 2. Mannschaft, trainierte, beendet seine Trainerlaufbahn.
Bei insgesamt 42 Volksläufen belegen unsere Lauftreffler in den jeweiligen Altersklassen 6 mal den 1. und 6 mal den 2. Platz. Susanne Reißer gewinnt 3 Volksläufe. Elke Hildebrand ist die Schnellste beim Stuttgart-Lauf Halbmarathon. Gerd Kauler ist einer von rd. 30.000 Läufern, die am Honolulu-Marathon auf Hawaii teilnehmen. Der Frauenlauftreff von Gundel Lilienfein feiert sein 25jähriges Jubiläum.
2013 – Bundesfreiwilligendienst beim SVS
In der Hauptversammlung 2013 werden ab 2014 eine Neuordnung der Beitragsklassen sowie eine maßvolle Beitragserhöhung beschlossen.
Auf Veranlassung der Fußballabteilung beginnt am 1. Sept. im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes der erste sog. Bufdi (Bundesfreiwilligendienst-Leistender) seine einjährige Tätigkeit zur Unterstützung der Geschäftsstelle und für verschiedene weitere organisatorische Aufgaben im Verein.
Die 1. Fußballmannschaft feiert mit Trainer Marc Bachhuber und den Spielerpersönlichkeiten Sascha Blessing, Nico Hering sowie Marco Schlecker den Wiederaufstieg in die Bezirksliga.
Beim Stuttgarter Kinder- und Jugendfestival am Schlossplatz sind die Vorführungen unserer Kinder-Tanzgruppen ein Highlight.
Die Mixed-Laufgruppe „Schwabenpfeil“ nimmt an einem mehrtägigen Staffellauf über 335 km vom schwedischen Östersund bis zum norwegischen Trondheim teil.
2014
Helmut Ernst legt in der Hauptversammlung nach 23 Jahren Vorstandschaft sein Amt nieder. Aufgrund seiner außerordentlichen Verdienste wird er zum Ehrenvorstand ernannt und zum Ehrenmitglied gewählt. Vom WLSB erhält Helmut Ernst die Ehrennadel in Silber. Corinna Schröder-Hafemann trat zuvor ebenfalls aus dem Vorstand zurück. Neben Peter Kleindienst wird Gabi Wendel neu in den Vorstand gewählt. Gabi Wendel ist als Leiterin der Geschäftsstelle zudem für die Hauptkasse zuständig. Der bisherige Schriftführer Jürgen Lilienfein wird verabschiedet. Nach jahrelanger Tätigkeit geben die Kassenprüfer Roland Schatz (seit 1975!) und Rainer Marquardt ihr Amt an Reinhard Klein und Thomas Rogall weiter. Paul Duffner bleibt weiterhin Kassenprüfer.
Unser Ehrenmitglied Gustav Adolf Mathias, der als Kassenwart über viele Jahre die finanziellen Geschicke des Vereins gelenkt hat, ist im Alter von 86 Jahren gestorben.
Birgit Beierl wird von der Judoabteilung für 25 Jahre Übungs- und Jugendleiterin geehrt.
Die Gesamtjugendleiter Caterine Wendel und Nikos Mavridis führen mit 33 Teilnehmern eine Ski- und Snowboardausfahrt nach Lermoos/Tirol durch. Da es nur noch wenig schneesichere Skigebiete gibt, wurden die Touren der Skischule in den letzten Jahren eingestellt.
Nachdem alle 3 TT-Herrenmannschaften aufgestiegen sind, wird für die neue Saison noch eine 4. Mannschaft gemeldet. Der SVS geht mit dem Verein Sportkultur Stuttgart e.V. eine Golfkooperation ein.
Das erste Sommerfest des gesamten Vereins auf dem Gelände am Spitalwald ist ein großer Erfolg. Vor vielen Besuchern bieten verschiedene Abteilungen in der Halle und im Freien interessante sportliche Aktivitäten dar.
Vom 1. American Sportscamp in den Sommerferien sind die teilnehmenden Kinder begeistert.
2015 – SVS ist Feriensportanbieter
Ehrungen für besonderes Engagement erhalten Hans-Georg Spies (derzeitiger Fußball-Abteilungsleiter) und Stephan Taufkirch (23 Jahre Tischtennis-Abteilungsleiter).
Die Ferienbetreuung der Kinder wird mit zahlreichen Camps, die teilweise in englischer Sprache abgehalten werden, auf Oster-, Pfingst- und Sommerferien ausgeweitet. Die Verpflegung erfolgt durch die Vereinsgaststätte. Der SVS ist somit offizieller Feriensportanbieter in Stuttgart. Flüchtlingskinderwerden seit einiger Zeit in die laufenden Sportangebote integriert. Die Fußballabteilung gründet für junge Flüchtlinge eine eigene Mannschaft.
Dr. Eberhard Jörg, der als Orthopäde auch Verbandsarzt des Württ. Judo-Verbandes ist, und Peter Kensok erreichen mit dem 5. DAN den höchsten Meistergrad, der durch Prüfung im Judo möglich ist. 5 weitere Judokas bestehen die Prüfung zum 1. Meistergrad.
Unser langjähriger Lauftreffleiter Eckard Kunigkeit, der auch Präsident des Stuttgarter Leichtathletik-Clubs (SLC) ist und für diesen Verein in der Leichtathletik startet, wird – nachdem er seit Jahren in verschiedenen Disziplinen auf regionaler und nationaler Ebene Titel gesammelt hat – nach 1999 in Lyon/Frankreich wieder Weltmeister mit 1,71 m im Hochsprung der Senioren M 60.
Ein Urgestein des SVS, Bruno Schweitzer, der sich in verschiedenen Abteilungen (Fußball, Rad/Wandern) und bei der Herstellung des Vereinsheftes aktiv einbrachte, ist gestorben.
2016 – Kooperation Schule-Verein im Ganztag
Neben Gabi Wendel und Michael Kleindienst wird Jens Schwarz aus der Fußballabteilung in den Vorstand gewählt.Inder TT-Abteilung wird die bisherige Führungsriege, in der Thomas Renz seit 1999 tätig war, durch Martin Fezer, David Holzmüller und Siegfried Schweiß abgelöst.
Nach der Genehmigung des Gemeinderats zur Zahlung der Kosten von knapp 300.000 Euro kann der 19 Jahre alte Belag des Kunstrasenplatzes pünktlich zur Saisoneröffnung ausgetauscht werden. Die Fußballspieler errichten auf dem Sportplatz in Eigenregie eine Material-Hütte in Holzrahmen-bauweise. Drei Fußball-Jugendmannschaften erreichen zum ersten Mal das Bezirkspokal-Finale, hierbei holt die A-Jugend den Titel.
Seit dem Schuljahr 2015/16 ist der SVS im Ganztagsschulbetrieb der deutsch-französischen Grundschule aktiv. Die zuvor bestehende Kooperation Schule – Verein wurde in den Ganztag übergeführt. Der Verein bietet Fußball (Übungsleiter Jonas Fischer), Tischtennis (Siegfried Schweiß), Judo (Augustin Affovi), Boxen und Hip-Hop Kurse an.
Nach mehreren vorderen Platzierungen unserer Läufer-Teams im Schiller-Staffellauf über 105,5 km kann unsere Frauen-Mannschaft in ihrer Altersklasse den 1. Platz belegen. Lore Schweitzer undSusanne Reißergewinnen zudem den Heart & Soul-Cup. Beide Läuferinnen können seit Jahren zahlreiche Podestplätze bei Volksläufen nachweisen.
In der Wintersaison 2015/2016 schaffen fünf Tennis-Teams den Aufstieg, damit spielen die Herren 40 und die Herren 70 in der nächsten Saison in der höchsten Liga des Württ. Tennisbundes (WTB). Die Tennisabteilung veranstaltet alljährlich mehrere interne Turniere. Neu im Programm sind das Mitternachtsturnier, das Ferien-Daheimgebliebenen-Turnier sowie der Tennis-Familientag. Traditionell findet zu Saisonbeginn das Bändelesturnier und am Ende des Jahres das Nikolausturnier statt. Die Abteilung beteiligt sich auch bei „Hobby-Tennis on Tour“ einem Angebot des WTB. Die Volleyballer stellennach einigen Jahren Pause wieder eine Damenmannschaft. Die Trainingsleitung übernimmt Rainer Fischer. Rainer hat bereits 2006 die Mixed Volleyball-Hobbygruppe gegründet, die seither regelmäßig an Mixed-Runden und Turnieren teilnimmt.
2017 – 125 Jahre Sportverein Sillenbuch
Zum 125 jährigen Bestehen des Vereins erscheint das Jubiläumsheft „125 Jahre SVS“. Das diesjährige Sommerfest am 1. Juli steht ganz im Zeichen des Vereinsjubiläums. Die Feierlichkeiten finden auf dem Gelände sowie in der Spitalwaldhalle vor insgesamt rd. 500 Besuchern statt. Aufführungen von fast allen Abteilungen werden dargeboten. Daneben gibt es ein Bühnenprogramm sowie für Kinder besondere Attraktionen. Ingrid Kienzle vom Turngau und Fred-Jürgen Stradinger vom Sportkreis Stuttgart überreichen Ehrengeschenke des Schwäbischen und Deutschen Turnerbundes sowie des WLSB. Am Nachmittag wird das traditionelle Fußball-Elferturnier durchgeführt. Am Abend sorgt eine Band im La Grazia für gute Stimmung.
Gabi Wendel, die bisher in Teilzeit die Geschäftsstelle leitete, wird 1. hauptamtliche Geschäftsführerin des Vereins. Sie ist somit Vorstand und Geschäftsführerin in Personalunion.
Die Sanierungsmaßnahmen an der Tennishalle/Vereinsgaststätte in der Kemnater Straße konnten ohne Beeinträchtigung des Spielbetriebes abgeschlossen werden. Die langjährigen Tennis-Abteilungsleiter Lothar Zimmermann und Knut Seyerle werden durch Armin Wauschkuhn und Ulrich Wiesler abgelöst.
Mit Prof. Alexander Jickeli übernimmt ein Trainer und früherer aktiver Spieler im Volleyball die Abteilungsleitung. Es wird eine Volleyball-Spielgemeinschaft mit dem TSV Heumaden vereinbart. Klara Oelschläger hat 40 Jahre lang das Eltern und Kind-Turnen geleitet, jetzt übergibt diese Aufgabe an Jenny Zentler. Im Tennis ist Klara weiterhin als Spielerin und Trainerin aktiv. Aufgrund einer erfolgreichen Bewerbung beim Sponsor des VfB Stuttgart kommt es im Mai vor rd. 800 Zuschauern zu einem Spiel unserer Fußball-Jung AH gegen die VfB Traditionself.
Nach bestandener Trainerprüfung verstärkt Tobias Maurer das Trainerteam der Judoabteilung. Tobias hat im Rahmen seiner Ausbildung die Abnahme des „Judo Sportabzeichens“ moderiert und 2016 zur ersten erweiterten Vereinsmeisterschaft, an der drei andere Clubs teilnahmen, angeregt. Neben Uwe Schäfer (1.DAN) kümmert er sich jetzt insbesondere um Kinder (Fortgeschrittene). Beim jährlich stattfindenden internationalen Fortbildungslehrgang in Tübingen können unsere Judotrainer durch den Erfahrungsaustausch mit Spitzen-Judokas ihre Kompetenz wesentlich erhöhen.
Der Verein hat vier Wochen Sportcamps und einen Selbstverteidigungskurs für Mädchen als ganztägige Ferienbetreuung für 231 Kinder gemeinsam durch den Dienstleister CFS und dem TKD-Übungsleiter Frank Platten durchgeführt.
10. 2018 bis heute
2018
Bei der Hauptversammlung treten die bisherigen Vorstände Gabi Wendel, Peter-Michael Kleindienst und Jens Schwarz nicht mehr zur Wahl an. Dirk Hauswirth, Uli Laukenmann (beide aus der Tennis- und Fußball-Abt.) Wolf-Dieter Kutschbach (TT-Abt.) und Roger Schenk (TKD-Abt.) werden daraufhin einstimmig in die neue Vorstandschaft gewählt. Die 4 gleichberechtigten Vorstände nehmen untereinander eine thematische Aufgabenverteilung vor. Nach dem Wegzug von Gabi Wendel wird Jochen Weiß als neuer hauptamtlicher Geschäftsführer eingestellt. Die Technische Leitung wird mit Oliver Grenzemann und der Vergnügungswart mit Christian Kollmuß (beide Fußballabt.) neu besetzt. Erwin Beck wird insbesondere aufgrund seiner jahrzehntelangen Verdienste bezüglich der Redaktion und Herausgabe des Vereinsheftes zum Ehrenmitglied gewählt. Augustin Affovi erhält eine Sonderehrung für 25 Jahre Übungsleiter und 20 Jahre Abteilungsleiter Judo. Vom Württ. Judo-Verband wird Augustin für seine Verdienste um die Förderung des Judosports mit der Silbernen Ehrennadel ausgezeichnet.
Nach dem Abstieg in der Vorsaison ist die 1. Fußballmannschaft unter dem Trainerduo Zvonimir Topalusic und Tomlislav Babic – um Kapitän Sascha Blessing, Abwehrstratege Marco Schlecker sowie die Torjäger Nico Hering (15 Tore) und Luca Krieglstein (34 Tore) – wieder in die Bezirksliga aufgestiegen. Das Bezirkspokalendspiel wird knapp verloren.
Die 1. TT-Herrenmannschaft feiert zum ersten Mal seit über 30 Jahren den Aufstieg von der Bezirksliga in die Landesklasse. Spielertrainer Siegfried Schweiß steht seit rd. 10 Jahren für die Erfolgshistorie der Tischtennisabteilung. Er hat seit einigen Jahren die beste Einzelbilanz in der Bezirksliga und Podestplätze bei Einzelmeisterschaften im Bezirk und in Baden-Württemberg belegt. Zudem bringt Siegfried als Trainer viele Jugendspieler zu außergewöhnlichen Erfolgen. So ist der Jugendspieler Leon Lühne Mitglied der Aufstiegsmannschaft; mit seinen 13 Jahren ist er nicht nur aktueller Bezirksmeister im Jugendbereich sondern auch bei den Herren und hat bereits viele Erfolge im Jugendbereich im Einzel und Doppel auf Bezirks- und Landesebene erzielt.
Aus organisatorischen Gründen werden sämtliche Kinderkurse aus der Tanzabteilung ausgegliedert und künftig von der Geschäftsstelle verwaltet. Die Tanzabteilung besteht daher nur noch aus wenigen Standard- und Lateintänzern. Bisher sind der Geschäftsstelle Pilates- und Yoga-Kurse zugeordnet, jetzt kommen Jazz-Dance, Tänzerische Früherziehung und Ballett hinzu. Das Team der professionellen Tanzpädagoginnen und Ballettlehrerinnen bilden seit einigen Jahren Annie Assimakopoulou, Marielle Dumont und Nadine Holländer.
Unsere Lore Schweitzer und Susanne Reißer dominieren nach wie vor bei den Volksläufen rund um Stuttgart. Stefan Klatt belegt beim Stuttgart Lauf-Cup, bei dem von sieben Läufen vier in die Wertung kommen, in der Gesamtwertung den 7. Platz. Gerd Kauler vertritt die Farben des SVS weiterhin beiHalb-/Marathonläufe in fernen Ländern (dieses Jahr Irland).
2019 – Neufassung der Satzung
Bei der Mitgliederversammlung(bisherHauptversammlung) wird eine komplette Neufassung der Satzung beschlossen. Auch die Vereinsordnungen werden überarbeitet. Zum Kinder- und Jugendschutz wird ein Präventionskonzept erstellt. Erwin Beck wird aufgrund seiner langjährigen ehrenamtlichen Tätigkeit (Vereinsheft) mit dem Dieter-Wahl*-Bürgerpreis (*ehemaliger Stadtrat) geehrt.
Auf unserem Sportgelände wird die Flutlichtanlage, für die es diverse staatliche Zuschüsse gibt, auf stromsparende LED-Technik umgestellt.
Als erster Verein in Baden-Württemberg nimmt der SVS Kin-Ball in sein Sportangebot auf. Sarah Quénéhervé und Simon Ordonneau haben diese Sportart aus ihrer französischen Heimat mitgebracht. Sarah übernimmt die Leitung der neuen Abteilung. Kin-Ball ist eine Mannschafts-Ballsportart, bei der es in Deutschland bisher nur wenige Teams gibt. Die derzeit ca. 10 deutschen Teams treten in der Kin-Ball-Bundesliga an vier Turniertagen gegeneinander an.
Die TT-Abteilung richtet die Baden-Württembergischen-Jugendmeisterschaften sowie die Bezirksmeisterschaften der Aktiven aus. Bei beiden Meisterschaften können unsere Teilnehmer vordere Plätze belegen.
Vesna Kollmuß, die seit 2016 als Minijoberin auf der Geschäftsstelle arbeitet, übernimmt nach ihrer Übungsleiterausbildung von Jenny Zentler die Regie im Eltern und Kind Turnen. Jenny leitet zusammen mit Elke Trinkner weiterhin das Vorschulkinderturnen.
Gerhard Baur,ehemaliger Vorstand und Abteilungsleiter Turnen-Leichtathletik sowie Mitbegründer und Leiter der Handballabteilung ist im Alter von 76 Jahren gestorben. Unser Wanderführer Dieter Mannes starb im Alter von 82 Jahren, seit 1979 hat er für den SVS 80 Wanderungen durchgeführt.
2020 – die Corona-Pandemie
Der Beginn der Corona-Pandemie bringt natürlich auch das Vereinsleben des SVS aus dem Tritt. Durch den 1. Lockdown vom 22. März bis 4. Mai 2020 wird jeglicher Trainings- und Wettkampfbetrieb gestrichen. Das bedeutet, dass die laufenden Saisons 2019/2020 bei den Mannschaftssportarten vorzeitig abgebrochen werden. Aufgrund geltender Kontaktbeschränkungen wird die jährliche Mitgliederversammlung von April zunächst auf September verlegt und später aufgrund der vorliegenden Verordnungen ganz abgesagt. Am Spitalwald wird ein Corona-Schnelltestzentrum eingerichtet. Das diesjährige Sommerfest wird ersatzlos gestrichen. Ab Mitte Mai kann zunächst im Freien und später auch in den Hallen – unter strengen Auflagen der Behörden – ein stark eingeschränkter Trainingsbetrieb wieder aufgenommen werden. Die Abteilungen legen hierfür dem Corona-Beauftragten Francisco Ruf entsprechende Trainingskonzepte zur Genehmigung vor. Auch die Vereinsgaststätten können im Laufe des Monats Mai wieder öffnen. Nach Wiederaufnahme des Wettkampfbetriebes kommt es – aufgrund steigender Coronafallzahlen – Anfang November jedoch zum 2. Lockdown, so dass praktisch alle Sportaktivitäten wieder gestoppt werden. Die Gaststätten sind geschlossen und können nur noch Speisen zum Mitnehmen anbieten. Einige Abteilungen führen für zuhause ein Onlinetraining durch.
Die Judoabteilung muss im November 2019 nach 44 Jahren ihre Trainingsstätte im Augustinum wegen Eigenbedarfs verlassen und zieht in die Spitalwaldhalle um. Aufgrund der Corona-Auflagen für Kontaktsportarten ist jedoch ab Ende März 2020 praktisch kein Training möglich.
Die Sportabzeichengruppen können die Zeit zwischen den beiden Lockdowns nutzen. Mit insgesamt 40 Abzeichen, jeweils 20 im Erwachsenen- und im Jugendbereich, kommt der SVS unter die besten Stuttgarter Vereine. Die Volleyballer konzentrieren sich in den Sommermonaten auf Beachvolleyball.
In der Rad-Wander-Abteilung geht die Ära von Brigitte und Helmut Rebholz als Abteilungsleiter zu Ende. Beide waren seit dem Gründungsjahr 1978 für eine Vielzahl von Wanderungen, Skiausfahrten, Radtouren und größeren Reisen verantwortlich. Die diesbezüglichen interessanten Berichte im Vereinsheft sind auch im Nachhinein sehr lesenswert. Skiausfahrten, größere Reisen, der Triathlon und der Rad-Familientag (Tour de Filder) standen zuletzt nicht mehr auf dem Programm. Die Mehrzahl der überwiegend älteren Radsportler ist inzwischen auf ein E-Bike/Pedelec umgestiegen. Michael Spengler übernimmt die Abteilungsleitung.
Zum Aufbau einer nachhaltigen Sportinfrastruktur in einer Region in Tansania beteiligt sich der SVS an einer Spendenaktion mit über 300 Bällen.
2021
Nach dem Ende des 2. Lockdowns im Mai 2021 kann der allgemeine Sportbetrieb endlich wieder aufgenommen werden. Da Mitglieder und Sponsoren dem Verein weiterhin die Treue halten, kommt der SVS bisher relativ gut über die schwierige Zeit. Mehrkosten bzw. Mindereinnahmen können durch eine Sonderförderung der Stadt und großzügige Spenden weitgehend ausgeglichen werden.
Am 24.09.2021 findet die längst fällige 74. Mitgliederversammlung statt. Roger Schenk tritt aus dem 4-köpfigen Vorstand zurück. Gisela Hänsler (Turnabteilung/Walking) wird neu in den Vorstand gewählt und übernimmt auch das Amt des Pressewartes von Erwin Beck. Der ausgeschriebene Wettbewerb für einen Namen des Vereinsheftes ergibt: ’s Heftle
Nachdem wir bereits seit 2007 Boxtraining für Jugendliche anbieten, wird Boxen mit Abteilungsleiter Ömer Ceylan und Trainer Damir Rakovic als selbständige Abteilung im Verein integriert. Die Abteilung hat bereits rd. 20 Mitglieder.
Der Verein eröffnet im September unter der Leitung von Jonas Fischer eine Ballschule, in der Kinder ab 4 Jahren an das Sportgerät Ball gewöhnt werden.
Im Oktober startet das neue Rehasport-Angebot mit den Bereichen Herzsport und orthopädischer Rehasport. Die Leitung obliegt Cordula Gerhardt, die seit 2012 auch die Wirbelsäulengymnastik und Rückenschule betreut.
Nach über 31 Jahren Fußball-Schiedsrichter-Tätigkeit, davon 21 Jahre beim DFB und mehr als 180 geleiteten Partien in der 1. Bundesliga, endet für Markus Schmidt mit Erreichen der Altersgrenze seine Laufbahn im Profibereich.
Gerhard Hermann ist kurz vor seinem 85. Geburtstag gestorben. Als Gründungsmitglied und ehemaliger Leiter der Tennisabteilung hat er sich maßgeblich für den Bau der Tennisanlage eingesetzt.
2022 – Kinder- und Jugendschutzkonzept
Zum 31.12.2021 hat der Verein 2190 Mitglieder, hiervon sind 845 (39%) weiblich und 1345 (61%) männlich, der Jugendanteil liegt bei 47%.
In der Mitgliederversammlung berichtet der Vorstand über die in 2024 anstehende Umwandlung des Naturrasens in ein vielseitig nutzbares Kunstrasenspielfeld. Durch politische Ereignisse (Krieg in der Ukraine) kommt es zu steigenden Energiekosten, die den Vereinsetat belasten werden. Das Kinder- und Jugendschutzkonzept wird von den hierfür Beauftragten Birgit Thomas und Marcel Seidl-Walter vorgestellt.
Die Tanzabteilung wird wegen zu geringer Teilnehmerzahlen in 2022 aufgelöst.
Nach zweijähriger Pause kann das Sommerfest des Vereins wieder stattfinden. Im Rahmen des Sommerfestes der Handballabteilung wird die Feier zu 25 Jahre Handball SG Heumaden-Sillenbuch nachgeholt und bei einem „All-Star-Spiel“ der langjährige Trainer und Spieler Marco Calarota verabschiedet.
Nach dem unglücklichen Abstieg nimmt die 1. Fußballmannschaft den sofortigen Wiederaufstieg in die Bezirksliga in Angriff. Die Routiniers und früheren Kapitäne Marco Schlecker und Sascha Blessing beenden ihre Spielerkarriere.
Im Tischtennis steigt die 1. Herrenmannschaft als Meister der Landesklasse in die Landesliga auf. Zudem kommt sie im Pokal bis zu den Deutschen Meisterschaften für Verbandsklassen und belegt dort den 3. Platz.
Im Februar ist Elke Kleindienst kurz vor ihrem 75. Geburtstag gestorben. Elke wurde als erste Frau in den Vereinsvorstand (1981 – 1984) gewählt. Zusammen mit ihrem Mann Peter war sie seit 1992 in der Tanzabteilung aktiv.
2023
In der Mitgliederversammlung wird beschlossen, die Mitgliedsbeiträge ab 2024 um durchschnittlich 8% zu erhöhen. Unsere Kinder- und Jugendschutzbeauftragten installieren im Vereinsheim und auf der Tennisanlage jeweils einen Kinderbriefkasten, der für Ideen und Wünsche von Kindern genutzt werden kann.
Nachdem die langjährige Leiterin der Handballabteilung Vanessa Hauswirth nicht mehr zur Verfügung steht, wird mit Matthias Tresselt ein neuer Abteilungsleiter gefunden.
Der letzte Spieltag der Kin-Ball-Bundesliga Saison 2022/2023 wird erstmals vom SVS in der Silberwaldhalle mit 12 teilnehmenden Teams ausgerichtet. Seit 2021 wird Kin-Ball vom SVS auch bei der Grundschul-Ganztagsbetreuung angeboten.
Im Jahr 2023 ist die TT-Abteilung noch erfolgreicher als im Vorjahr. Die 1.TT-Herrenmannschaft wird wiederum Meister und tritt daher in der nächsten Saison in der Verbandsliga an. Leon Lühne spielte im Einzel und im Doppel mit Nils Wolf eine herausragende Saison. Die Jungen U15 mit Nils-Arne Samson, Nils Wolf, Paul Kaiser, Wakhtang Gaprindashhvili und Lovis Rath gewinnen unter Trainer Siegfried Schweiß die Baden-Württembergische Meisterschaft und werden danach deutscher Vize-Mannschaftsmeister. Auch die mit unseren Vereinsspielern ausgestatteten Tischtennis-Schulmannschaften (Wagenburg Gymnasium und Grundschule Sillenbuch) erreichen auf Bundes- bzw. Landesebene Silbermedaillen. Die 1. und 2. Jugend U19 Mannschaften spielen in der höchsten deutschen Liga.
Die 1. und die 2. Fußball-Herrenmannschaft schaffen in der Saison 2022/2023 den Aufstieg. Die 1. Mannschaft um Kapitän Niklas Gerber kehrt als Meister wieder in die Bezirksliga zurück. Lukas Schmidt und Fabian Schöck erzielten jeweils 15 Tore. Die 2. Mannschaft unter Trainer Necmi Keskin und mit Kapitän Fabio di Cerbo steigt über die Relegation zum ersten Mal in die Kreisliga A auf. Die meisten Spieler beider Teams haben die SVS-Jugendmannschaften durchlaufen. Nach dreijähriger Corona-Pause sind unsere Nachwuchskicker wieder beim Pfingstturnier in Mammendorf.
Babys in Bewegung (BiB),so lautet das neueKursangebot des Vereins für 2-13 Monate alte Kleinkinder.
Uschi Fellinger und Hella Anders werden mit dem Dieter-Wahl-Bürgerpreis für außergewöhnliches ehrenamtliches Engagement ausgezeichnet. Uschi hat von 1964 bis 2022 eine gemischte Gymnastik-Gruppe der Turnabteilung geleitet. Hella betreute von 1976 bis 2023 eine Frauengymnastikgruppe.
Im Alter von 83 Jahren ist Jürgen Hennemann gestorben. Jürgen war in den Jahren 1978 -1989 im Vorstand und anschließend viele Jahre Abteilungsleiter Tennis. Als versierter Rechtsanwalt hat er sich bei allen juristischen Themen stets zum Wohle des Vereins eingesetzt. Peter-Michael Kleindienst starb im Alter von 75 Jahren, 1 ½ Jahre nach seiner Frau Elke. Peter hat seit seinem Vereinseintritt 1964 mit großer Leidenschaft für den Verein im Vorstand (2004-2018), als technischer Leiter, als Abteilungsleiter Tanzen sowie in weiteren Funktionen, gearbeitet. Als Ingenieur hat er sich beim Bau der Spitalwaldhalle maßgeblich eingebracht. Unser Ehrenmitglied Erwin Beck (1977-2020 „Architekt des Vereinsheftes“) ist im November des Jahres verstorben, er wurde 86 Jahre alt.