Sommerfest 2019 - Die Judoka waren dabei
Wenn es um die Gemeinschaft geht, sind die Judoka schon immer dabei. Obwohl sie sonst in der Gymnastikhalle des Augustinums an der Florentinerstr. 20 trainieren, zeigen sie sich beim Sommerfest 2019 auch an der Spitalwald-Halle. Zum ersten Mal wurden die Judokinder sogar auf die Bühne eingeladen! Mit dem beliebten Hüftwurf »O-goshi« und zusammen mit Jürgen Kohler, dem Erwachsenen- und Kindertrainer und seit vielen Jahren stellvertretenden Abteilungsleiter.
Die blaue - statt lila - Pause vorneweg. Tobias Maurer (Mitte) hat sein Programm mit den Erwachsenen noch vor sich. Ebenso Aura Bezler (rechts). | Diese Kinder haben eine Knautschzone. Die Kinder auf der Judomatte lernen dagegen direkt zu fallen - und wieder aufzustehen. |
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Jürgen Kohler (links), seit fast 20 Jahren stellvertretender Leiter der Judoabteilung, weiß auf jede Frage zum Judo eine Antwort. |
Die Judo-Eltern und -Großeltern sind neugierig, was die Kinder zeigen. Gelernt haben die Judoka es in der Gymnastikhalle des Augustinums. | |
Gleich geht es los! Trainerin Birgit Beierl und Trainer Jürgen Kohler beim Angrüßen. Die Kinder wissen, dass damit ihre Einheit zum Sommerfest des SV Sillenbuch beginnt. | ||
Auf kleiner Fläche ohne Zusammenstoß sich warm zu laufen, das trainiert spielerisch das Bewusstsein für den Partner und den Raum. | Die Rolle über einen Judoka in der »tiefen Bank« muss man sich erst einmal trauen. Diese Falltechnik gehört zu den fortgeschrittenen Anwendungen. |
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Die gelungene Falltechnik rückwärts hilft den Kindern möglicherweise auch, wenn sie selbst einmal Großeltern sind und unglücklich stürzen sollten. |
Birgit Beierl (vorne) und Jürgen Kohler (links) geben Kindern Hilfen für den korrekten und sicheren Fall bei einem Wurf. |
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Der Hüftwurf gehört bei Kindern zu den beliebtesten Wurftechniken. Jürgen Kohler achtet auf die Ausführung. |
Ältere Judoka und Träger höherer Gurtfarben helfen den Jüngeren. Das ist eine Grundregel im Judo. |
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Jürgen Kohler als Judolehrer. Mit dezenten Vorschlägen sorgt er dafür, dass die Kinder immer besser werden. | Nach dem »Stand« geht es im »Boden« weiter. Entscheidend ist im Idealfall der »Ippon«, der volle Punkt. |
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Eine erfolgreiche Sicheltechnik kann einen Kampf beenden. Aber auch das Ausweichen ist möglich. |
Die Kinder erklären, wie ein »O-goshi« geht und dass der Hüftwurf eben nicht »Koaschi« oder »Kagoshi« heißt. | |
Zum ersten Mal mit den Kindern auf der Bühne eines SV Sommerfestes. Jürgen Kohler und die Judoka meistern den Auftritt souverän. | Auch Mädchen sind im Judo willkommen. Zumindest wissen sie sich damit besser gegen ihre Klassenkameraden zu behaupten. |
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Trainer und Trainingspartner verbeugen sich voreinander. Angrüßen und Abgrüßen nennen die Judoka das. |
In der Halle machen die Erwachsenen weiter. Winfried Janz mit einem Armhebel bei Peter Karsa Daranyi. | |
Darko Možar dreht sich schon vor seiner ersten Gürtelprüfung perfekt zu einem Schulterwurf ein. | Aura Bezler - völlig lösgelöst von der Erde - als Partnerin bei einem Sumi-gaeshi (Eckenwurf) von Winfried Janz. | |
Auch von Winfrieds Schulterhöhe hinunter auf die Matte behält Aura den Überblick - und fällt sicher. | Dagegen ist das Mitrollen in eine Haltetechnik am Boden für die begabte Judofrau des SV Sillenbuch ein Klacks. | |
Augustin Affovi (im roten T-Shirt) leitet die Judoabteilung und ist lizensierter Lehrer für Selbstverteidigung. | Augustin behauptet sich auch gegen größere und schwerere Gegner. Das gehört für den fast 70-Jährigen dazu. |
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Wenn es darauf ankommt, wünscht Augustin seinen Gegnern einfach einen »guten Flug«. | Respekt haben die Judoka und Zivilisten vor Augustin auf jeden Fall. Und vor (!) jedem Fall. | |
Die Ehrbezeugung ist - wie im Japanischen - auf Augustins Tatami (Matte) eine Sache der Gegenseitigkeit. | Draußen wird inzwischen mit Kopfschutz, gepolsterten Paddeln und auf Luftmatratzen gekämpft. Judoka gehen direkt »zur Sache«. |
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Was tun, wenn jemand im wahrsten Sinn des Wortes handgreiflich wird? | Bei Augustin Affovi bedeutet das einen Gegenangriff auf Kinn und Hals. |
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Aura Bezler hält es mit dem, was sie als Braungurt gelernt hat. - So leicht kann ein O-soto-gari, eine Außensichel, aussehen. | Vorhang zu! Die diesjährige Show mit den Judoka ist vorbei. Schnell noch ein Abschlussfoto für all diejenigen, die das Sommerfest verpasst haben. | |
Fast schon wieder in Alltagskleidung. Winfried Janz hat den Judo-Gi gegen die Montur eines Feuerwehrmanns auf dem Festplatz getauscht. Anschließend geht es zum Würstchenstand. Was dort über dem Feuer brät, ist dann wenigstens lecker. |
In der Spitalwald-Halle war es angenehm kühl - und im Vergleich zu draußen zumindest erträglicher für den Judosport im »Kittel«. So nennen Judoka ihren Anzug, den »Gi«, wenn sie es einmal weniger genau nehmen. Drei Einheiten mit einem Querschnitt ihres Könnens hatten sie den Besuchern des Sommerfestes versprochen.
Den Anfang machten die jüngeren Kinder, die danach auch auf der Bühne am Sportplatz selbstbewusst auf die Fragen des Moderators antworteten. »Judo macht Spaß«, erst recht wenn der eigene Papa sich an seine Judozeit erinnert und nach vielen Jahren Judopause noch immer die grundsätzlichen Bewegungsformen erklären kann.
Andere mögen »vor allem die Spiele« hin zu den Judotechniken. Und dann gibt es noch diejenigen, die sich zum Entsetzen der Eltern und Trainer dazu bekennen, einfach nur »Quatsch« machen zu wollen und am Ende dann doch überrascht sind, gutes Judo gelernt zu haben. Auch das geschieht dann zur Freude der Eltern und Trainer.
Den zweiten Teil übernahm der jüngste Judotrainer der Abteilung: Tobias Maurer. Bei der Einführung in das Erwachsenentraining ging es in seiner Einheit gefühlt schön härter zur Sache. Schließlich ändern sich mit den Jahren die Fallhöhe und das Gewicht der Judoka. Da bebt die Erde, oder zumindest beben die Matten.
Teil drei gehörte dann dem ältesten Trainer der Judoabteilung: Augustin Affovi wird dieses Jahr 70. Er leitet seit vielen Jahren die Abteilung und ist aktuell der einzige Trainer für judogebundene Selbstverteidigung im SV Sillenbuch. Die Zuschauer staunten, dass Augustin jede seiner Techniken an sich ausprobieren ließ und vor keinem Wurf zurückschreckte, weder als Angreifer noch als Verteidiger. Wenn Augustin fällt, steht er wieder auf: »Nur wer liegenbleibt, hat ein Problem!«
Text: Peter Kensok; Bilder: Peter Kensok, Tobias Maurer und Valentina Možar.